Die Stadt und der Landkreis Landshut wollen ihre Kliniken in den kommenden Jahren zusammenführen. Entsprechende Pläne haben Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz (CSU), Landrat Peter Dreier (Freie Wähler) sowie Vertreter der Kliniken von Stadt und Landkreis am Mittwoch in Landshut vorgestellt. Vorangegangen war ein einstimmiger Beschluss des Kreistags und des Stadtrats von Landshut zur Fusion der Häuser.
Fusion soll medizinische Versorgung weiter sicherstellen
Das Klinikum Landshut und das Kreiskrankenhaus Achdorf sowie die Kreiskrankenhäuser Vilsbiburg und Rottenburg sollen unter ein gemeinsames Dach kommen. Außerdem übernehmen Stadt und Landkreis die gemeinsame Trägerschaft des Kinderkrankenhauses St. Marien.
Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz sprach bei dem gemeinsamen Pressetermin von Stadt und Landkreis am Mittwoch von einem "historischen Vorhaben". Mit der Fusion solle die medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Region Landshut sichergestellt werden, sagten Oberbürgermeister Putz und Landrat Dreier.
Doppelstrukturen abbauen und Kräfte bündeln
Mit der Zusammenlegung würden Kräfte gebündelt und Doppelstrukturen abgebaut. Es sollen Synergieeffekte entstehen. Im Mittelpunkt stehe dabei der Personalbereich. Wegen des Fachkräftemangels sei gut ausgebildetes Personal "Mangelware". Vorhandene Fachkräfte in den Häusern könnten mit der Zusammenlegung der Krankenhäuser aber noch besser eingesetzt werden.
Die Fusion würde die Krankenhäuser auch von aktuellen Strukturvorgaben entlasten, sagte Jakob Fuchs, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der Kliniken des Landkreises (Lakumed). So müssten die Kliniken zum Beispiel in bestimmten Bereichen Mindestfallzahlen erreichen, um die Bereiche weiter betreiben zu dürfen.
Wappnen gegen Krankenhausreform
Einzelne Krankenhäuser hätten aber Schwierigkeiten, diese Mindestmengen zu erfüllen. "Wenn wir gemeinsam auftreten als ein Haus, können wir die Mindestmenge weiter erbringen und dürfen diese Leistung weiter anbieten", sagte Fuchs. Dass Mindestmengen erhöht werden, sei also ein Beschleuniger für die Fusion. Die gemeinsame Neustrukturierung biete den Landshuter Kliniken auch die Chance, rasant steigenden Betriebskostendefizite einzudämmen.
Mit der Zusammenlegung der Häuser wollen sich Stadt und Landkreis auch gegen die Krankenhausreform des Bundes wappnen.
Medizincampus: Ärzte sollen in der Region gehalten werden
Auf dem Medizincampus Niederbayern sollen zudem künftig angehende Mediziner praktisch ausgebildet werden. Dies soll auch einen "Klebeeffekt" erzeugen, sodass Ärztinnen und Ärzte möglichst in der Region bleiben.
Die geplante Klinikfusion soll bis Anfang 2026 geschafft sein, sagten Oberbürgermeister Putz und Landrat Dreier. Zuvor seien aber noch unter anderem viele rechtliche Fragen zu klären.
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