Zum Klinikum Fichtelgebirge gehören zwei Krankenhäuser: eines in Marktredwitz und eines in Selb. Trotz einer Unterschriftenaktion für den Verbleib der Notaufnahme am Klinikum in Selb beginnen die angekündigten Veränderungen am Klinikum Fichtelgebirge am Standort Selb bereits im Januar 2024: ein erster Teil der ambulanten Operationen – die bisher in den beiden Häusern in Marktredwitz und Selb getätigt wurden – werden dann zwar nach Selb verlagert. Im Laufe des neuen Jahres sollen es in Selb sukzessive mehr und mehr ambulante OPs geben.
Aber: Zu Beginn des zweiten Quartals sollen mit der Diabetologie und Pneumologie die ersten beiden Abteilungen nach Marktredwitz umziehen. Die Mitarbeiter der Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Endoprothetik werden zum gleichen Zeitpunkt in die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in Marktredwitz wechseln, heißt es in einer Pressemitteilung des Klinikums vom Freitag.
Positiver Effekt als Folge der Umstrukturierung?
Auch die Radiologie wird zu einer gemeinsamen Abteilung, was hier ebenfalls dazu beiträgt, bereits länger bestehende Personalengpässe zu lösen. "Unsere Ärzte aus dem Selber Team spielen eine entscheidende Rolle bei der Besetzung von vakanten Stellen", erklärt Roland Janke, Personalleiter am Klinikum Fichtelgebirge.
Durch die Umstrukturierungen könnten beispielsweise zukünftig alle 14 Intensivbetten in Marktredwitz betrieben werden. Intensivstation und Notaufnahme sollen im Laufe des dritten Quartals 2024 nach Marktredwitz umziehen. "Die Auslastung der Intensivbetten in Marktredwitz war in den letzten Jahren stets durch einen Fachkräftemangel an spezialisiertem Intensivpflegepersonal limitiert", erklärt Philipp Koehl, Ärztlicher Direktor. Die Zentralisierung würde deshalb zu einem positiven Effekt führen, da künftig alle Intensivbetten rund um die Uhr auf einer ärztlich geführten Intensivstation betrieben werden könnten. "Dies stellt für unsere Patienteninnen und Patienten unterm Strich eine deutliche Verbesserung dar."
Notaufnahme in Marktredwitz wird ausgebaut
Bis April 2024 wird nun die Infrastruktur am Klinikum Marktredwitz angepasst: Es braucht beispielsweise zusätzliche Parkplätze und Mitarbeiterumkleiden. Die Notaufnahme wird derzeit umgebaut und soll bis dahin fertig gestellt werden. Die räumliche Kapazität der Notaufnahme in Marktredwitz werde derzeit nahezu verdoppelt, hieß es auf weiter.
In Selb wird die Notaufnahme voraussichtlich bis Jahresmitte 2024 bestehen und wie gewohnt weiterarbeiten. Das Haus Selb des Klinikums Fichtelgebirge wird von einem stationären Krankenhaus in einen ambulanten Medizincampus mit OP-Zentrum und externen Praxen umgewandelt. Zusätzlich ist vorgesehen, in Selb ein eigenständiges Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zu gründen. Dadurch entstehe eine größere Flexibilität bezüglich der Sprechzeiten, hieß es in einer Pressekonferenz.
Das Klinikum Fichtelgebirge verfügt bisher über zwei Häuser in Selb und Marktredwitz. Der Standort Selb ist ein Akutkrankenhaus mit 115 Betten und Notfallversorgung rund um die Uhr. Marktredwitz verfügt aktuell über 263 Betten, die Intensivstation verfügt über 14 Betten.
- Zum Artikel: Notruf aus der Notaufnahme: "Werdet bloß nicht krank"
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