Wenn's gut läuft, stirbt die Hoffnung früh genug. Die deutsche Autoindustrie hofft insgeheim unbeirrt auf den Verbrenner. Klar, sie betreibt seit Jahren fleißig Greenwashing. Aber ihre Produktpalette zeigt: BMW, Audi und Co. setzen auf eine lange Zukunft des Verbrenners. Sie setzen darauf, dass die Lebenserwartung der fossilen Antriebe an die der CSU gekoppelt ist.
Ein gefährliches Missverständnis. Die CSU hat allerdings lange dazu beigetragen, zuletzt mit ihren Rufen nach der Verbrenner-Prämie.
CSU reißt Autoindustrie aus ihren Träumen
Für BMW, Audi und Mercedes schien das politische Risiko links zu liegen und rot oder grün zu sein. Falsch gedacht! Wieder mal zeigt sich: Die großen Umbrüche kommen oft aus unerwarteter Richtung. Es war die SPD, die unter Gerhard Schröder den Sozialstaat umkrempelte. Jetzt reißt die CSU die Autoindustrie aus ihren Träumen.
Markus Söders Sympathie für das Verbrennerverbot im Jahr 2035 kommt freundlich daher, ist aber eine knallharte Ansage. 15 Jahre sind nicht viel Zeit, um eine Branche umzukrempeln. Wenn in irgendeinem Ingenieurbüro in Ingolstadt oder München die Leidenschaft jetzt immer noch dem Zylinder gilt statt der Zelle, dann stirbt wirklich die Hoffnung zuletzt.
Ein Kommentar von Achim Wendler, Leiter der BR-Redaktion Landespolitik
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!