Gondeln schweben über der Stadt Tbilsi.
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Viele Städte nutzen Seilbahnen - so wie hier, in Georgiens Hauptstadt Tbilisi.

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Landkreis München: Kommt die Seilbahn oder nicht?

Stau ade - einfach über den Verkehr hinwegschweben. Davon träumen viele Pendler. Der Landkreis München hat deshalb eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um verschiedene Transportmittel zu vergleichen. Seilbahnen schnitten jedoch schlecht ab.

Seilbahn, Tram oder doch U-Bahn? Bei der Untersuchung, die der Landkreis München in Auftrag gegeben hat, wurden alle Transportmittel und verschiedene Streckenabschnitte im ganzen Landkreis München verglichen. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor. Zum Beispiel für die Strecke von der Messestadt Ost über Feldkirchen nach Heimstetten.

Erste Erkenntnis: Rentabel ist nichts davon

Weder eine U-Bahn, noch eine Tram oder Seilbahn sind demnach auf dieser Strecke rentabel. Der Bau einer U-Bahn wäre mit knapp 450 Millionen Euro sehr teuer, die Seilbahn habe dafür hohe Betriebskosten und fahre zu langsam. Sie bräuchte für eine Strecke von fünf Kilometern etwa eine Viertelstunde.

Ottobahn baut Teststrecke in Taufkirchen

Allerdings bewerteten die Gutachter nur konventionelle Seilbahnen. In Taufkirchen wird demnächst aber eine Teststrecke für die sogenannte Ottobahn gebaut, eine Hängebahn mit Gondeln, die auf Schienen läuft. Der Genehmigungsprozess beim Landratsamt befindet sich im Endspurt. Spätestens Anfang nächsten Jahres soll es losgehen.

Ist die Hängebahn die Lösung?

Am Dienstag besichtigte eine Delegation des Landkreises München samt Landrat Christoph Göbel und Interessenten aus Hannover die Ottobahn. Das Feedback sei sehr positiv gewesen, so Ottobahn-Geschäftsführer Marc Schindler.

Die Gondelbahn auf Schienen soll mit fünf Millionen Euro pro Kilometer relativ preiswert bleiben und weniger Betriebskosten haben. Genaue Informationen wird aber erst der Testlauf liefern.

Magnetschwebebahn in Dachau hoch im Kurs

Über besondere Verkehrslösungen wird auch in Dachau seit geraumer Zeit diskutiert. Der Landkreis hat vor zwei Jahren eine Pendlerbefragung durchgeführt, um herauszufinden, wo die Stau-Brennpunkte liegen. Während zuerst eine Seilbahn im Gespräch war, prüft Dachau aktuell den Bau einer Magnetschwebebahn, zum Beispiel von Dachau über Karlsfeld in den Münchner Norden oder entlang der A8 von Augsburg bis Pasing.

Im Juli haben einige Vertreter des Landkreises bereits ein Unternehmen in der Oberpfalz besucht. Laut Landratsamt gelte das Magnetbahnsystem nach wie vor als rentabel. Nun sollen aber verschiedene Verkehrsmittel erneut evaluiert werden. Vom Tisch ist der Traum einer fliegenden Bahn also weder in Dachau noch im Landkreis München.

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