Landwirte wehren sich gegen eine Allgemeinverfügung der Regierung von Oberbayern.
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Kuh auf der Weide

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Kuh oder Kläranlage? - Streit ums Münchner Trinkwasser

Kuh oder Kläranlage? - Streit ums Münchner Trinkwasser

Haben Kühe Wasser aus dem Landkreis Miesbach vor zwei Jahren tageweise verunreinigt? Oder waren eher Kläranlagen schuld, wie ein Gutachten des Landratsamtes Miesbach ergeben haben will? Der Umweltausschuss des Landtages war vor Ort.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Die Landeshauptstadt München bezieht ihr Trinkwasser größtenteils aus dem Mangfalltal im Landkreis Miesbach. Dort soll die Wasserschutzzone deutlich erweitert werden, doch seit Jahren gibt es dagegen heftigen Widerstand. Vor allem Landwirte, Grundstücksbesitzer, aber auch Kommunen wehren sich.

Umweltausschuss besucht den Landkreis Miesbach

Mitglieder des Umweltausschusses, Bürgermeister, die betroffenen Landwirte und auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner trafen sich nun zu einem Vor-Ort-Termin. Die Delegation besichtigte Weideflächen, diverse, für das Trinkwasser relevante Infrastruktur und auch die Kläranlage des Zweckverbandes Miesbach.

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Delegation auf der Weidefläche von Landwirt Alois Fuchs (rechts).

Woher kamen die Keime?

Im Jahr 2020 fanden sich nach starken Regenfällen tageweise Keime im Trinkwasser. Das Wasser wurde in die Mangfall ausgeleitet und kam nicht in die Leitung Richtung München. 2021 ordnete die Regierung von Oberbayern eben wegen dieser Verkeimung ein Dünge- und Beweidungsverbot auf bestimmten Flächen an. Doch Miesbachs Landrat Olaf von Löwis (CSU) widersetzt sich dieser Anordnung und verweist auf ein Gutachten, das auch in Absprache mit der Regierung von Oberbayern erstellt worden sei. Das Ergebnis: Nicht die Kühe seien an der Verkeimung schuld gewesen, sondern vermutlich eher überlaufende Kläranlagen. Daher machte sich der Umweltausschuss auch ein Bild von der Miesbacher Kläranlage.

Regierung von Oberbayern pocht auf Allgemeinverfügung

Die Regierung von Oberbayern beharrt darauf, dass bestimmte Wiesen im Landkreis Miesbach nicht mehr gedüngt werden und Kühe dort nicht mehr auf die Weide dürfen. Daran haben auch intensive Gespräche zwischen dem Miesbacher Landrat und der Regierung von Oberbayern bislang nichts geändert. Drei landwirtschaftliche Betriebe wären vom Dünge- und Beweidungsverbot betroffen, unter anderem das "Biogut Wallenburg". Der landwirtschaftliche Betrieb würde vierzig Prozent seiner Flächen einbüßen, das wäre existenzgefährdend, sagt der Münchner Anwalt Benno Ziegler.

Kommunen reichen Petition ein

Sollte die Schutzzone im Landkreis Miesbach erweitert werden, sehen sich auch Kommunen in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt. Etwa die Stadt Miesbach, die Probleme bei der Ausweisung des Gewerbegebietes Miesbach-Nord bekommen könnte. Die Kommunen Miesbach, Valley und Warngau haben deshalb eine Petition eingereicht und damit den Ortstermin des Umweltausschusses erwirkt.

Umweltausschuss berät demnächst

Der Besuch im Miesbacher Land sei sehr aufschlussreich gewesen, sagte die Vorsitzende des Umweltausschusses Rosi Steingraber im Anschluss. Sie wolle dem Ausschuss nicht vorgreifen, aber man werde intensiv darüber diskutieren, welche Einträge ins Wasser hier in der Gesamtheit möglich seien. Im engeren Fassungsbereich rund um das Wasserschloss Reisach bei Thalham seien auch viele Spaziergänger mit Hunden unterwegs, darauf machte Landtagspräsidentin Ilse Aigner aufmerksam. Man wolle eine Lösung finden, mit der die Biobetriebe weiter wirtschaften können.

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