Solidaritätskundgebung für Israel auf dem Augsburger Königsplatz.
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Solidaritätskundgebung für Israel auf dem Augsburger Königsplatz.

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Kundgebungen in Augsburg pro Israel und pro Palästina

Am Freitagnachmittag hat es zwei Kundgebungen in Augsburg gegeben - eine pro Israel, die andere pro Palästina. Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber rief dazu auf, Hass, Terror und Gewalt eine klare Absage zu erteilen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

In Augsburg haben am Freitagnachmittag sowohl eine Solidaritätskundgebung für Israel als auch eine Demonstration pro Palästina stattgefunden. Beide Veranstaltungen waren angemeldet, laut Polizei ist alles friedlich verlaufen. Auf dem Augsburger Königsplatz hatten sich gegen 16 Uhr nach Polizeiangaben gut 300 Menschen zur Solidaritätskundgebung für Israel unter dem Titel "Friedensstadt Augsburg gegen Hass, Terror und Antisemitismus" versammelt.

Solidaritätskundgebung für Israel

Die Stadt Augsburg und das Bündnis Menschenwürde Augsburg und Schwaben hatten gemeinsam zur Kundgebung aufgerufen. Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagte auf dem Königsplatz: "Wir dürfen nicht den Fehler machen und mit dem Finger auf die Musliminnen und Muslime oder die Zugewanderten zeigen. Wir müssen ein Auge haben auf alle in unserer Stadt mit ihren unterschiedlichen Zuwanderungs-Geschichten, die hier in Augsburg in Frieden mit allen leben wollen, die Hass, Terror und Gewalt klare Absagen erteilen."

Man stehe und bleibe in Kontakt mit den islamischen Gemeinden, denn sie und ihre Sichtweise seien wichtig. "Wir müssen uns mit Menschlichkeit, Empathie und Respekt begegnen. Selbstverständlich muss sein, dass wir keine feindseligen Parolen verbreiten, dass wir Haltung zeigen, für das Grundlegende, was uns alle ausmacht", sagte Weber.

Israelitische Kultusgemeinde: Vereint gegen den Hass erheben

Alexander Mazo, der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde in Augsburg, der nicht persönlich anwesend war, teilte in einer verlesenen Botschaft mit: "Wir stehen hier vereint, um derjenigen zu gedenken, die in diesem unfassbaren Akt der Barbarei ihr Leben verloren haben. In diesem Moment der Dunkelheit und der Tragödie erinnern wir uns daran, dass es nicht genügt, einfach nur zu trauern. Wir müssen unsere Herzen und Gedanken vereinen, um eine Welt zu schaffen, in der solche Gräueltaten niemals wieder geschehen können."

Mazo forderte die Menschen auf, sich kollektiv gegen den Hass zu erheben, der "solche schrecklichen Taten vorantreibt. Wir müssen die Werte, der Menschlichkeit und das Mitgefühl hochhalten und eine Welt gestalten, der jeder Mensch unabhängig von Glauben oder Herkunft in Frieden und vor allem in Sicherheit leben kann."

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Fast zeitgleich demonstrierten auf dem Ulrichsplatz Menschen pro Palästina.

Demonstration pro Palästina

Gegen 17 Uhr hatten sich zudem auf dem Ulrichsplatz Polizeiangaben zufolge etwa 200 Menschen zu einer pro-palästinensischen Demonstration versammelt. Die Anmelder waren im Vorfeld von bis zu 400 Teilnehmern ausgegangen. Demonstranten hielten Plakate mit "Stop the genocide", "Freiheit für Palästina" oder "Israel begeht Kriegsverbrechen" hoch und skandierten "Hoch die internationale Solidarität". Die Teilnehmenden zogen im Anschluss zu einem Demonstrationszug durch die Stadt.

Augsburg verlängert Verbote von bestimmten Symbolen

Die Stadt Augsburg hat indes die Verbote von unangemeldeten Versammlungen und bestimmter Fahnen und Symbole verlängert. Wie es aus dem Rathaus heißt, erlässt die Stadt erneut zwei entsprechende Allgemeinverfügungen; Hintergrund sind demnach die Terror-Angriffe im Nahen Osten und die Vorkommnisse etwa bei Demonstrationen in Berlin und München.

So verbietet die Stadt beispielsweise die Verwendung der Kennzeichen der iranischen Revolutionsgarden oder der Hamas. Auch ist das Beschädigen und Zerstören von Hoheitszeichen ausländischer Staaten untersagt - dies betrifft etwa die Flagge Israels. Ebenfalls untersagt ist Skandieren und Rufen bestimmter Parolen im Zusammenhang mit den Geschehnissen im Nahen Osten, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt.

Außerdem verbietet die Stadt nicht angemeldete Kundgebungen, zu denen offenbar in sozialen Medien aufgerufen wird und die, wie es heißt, weder ordnungsgemäß angemeldet worden seien und auch keine Verantwortlichen erkennen ließen. Die Stadt arbeite hier eng mit dem Polizeipräsidium Schwaben-Nord zusammen.

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