In der Nacht von Freitag auf Samstag haben die unbekannten Täter gegen zwei Uhr morgens mit zwei Steinwürfen die Schaufensterscheibe eines Lebensmittelgeschäfts in Senden im Landkreis Neu-Ulm beschädigt, das Waren aus Israel anbietet. Das hat die Polizei mitgeteilt.
Nach dem Angriff haben sich laut Polizei Hinweise ergeben, dass die Tat einen möglichen politischen Hintergrund hatte. Das Kommissariat Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm hat inzwischen die Ermittlungen übernommen – gemeinsam mit dem Antisemitismusbeauftragten der Generalstaatsanwaltschaft München.
Generalstaatsanwaltschaft ermittelt: Verdacht auf Antisemitismus
Aktuell gehen die Ermittler von einem antisemitischen Motiv aus, die Ermittlungen werden aber in sämtliche Richtungen geführt. Genauere Details konnte die Polizei am Montag noch nicht nennen.
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Polizei bittet um Hinweise zur Tat
Der Sachschaden beläuft sich auf ca. 5.000 Euro. Die Polizeiinspektion Weißenhorn bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 07309-96550 zu melden.
Der Betreiber des Ladens war während des Angriffs im Geschäft und hatte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Er stammt aus Deutschland und hatte den Laden gegründet, um dem Land Israel "etwas zurückzugeben", gerade im Hinblick auf die Geschehnisse der NS-Zeit. Aktuell ist das Schaufenster des Ladens mit Brettern notdürftig vernagelt, das Geschäft ist wieder geöffnet.
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