Thomas Karmasin, Präsident des Bayerischen Landkreistags (CSU), fordert die Verantwortlichen auf Bundesebene dazu auf, den Zuzug von Flüchtlingen zu begrenzen. Als Grund dafür nannte Karmasin fehlenden Wohnraum. Im Interview mit der Bayern 2-radioWelt sagte er: "Man muss das Problem eindämmen, wenn man die Lösung nicht schnell genug herkriegt."
Situation bei der Unterbringung: "Völlig angespannt"
Karmasin forderte die Bundesregierung dazu auf, "nicht noch zusätzlich auf Akquise zu gehen", aus Afghanistan Menschen zu holen oder Italien Hilfe zu versprechen: "Im Moment sind wir völlig ausgelastet mit den Menschen, die sich so an uns wenden."
Karmasin, der auch Landrat des Landkreises Fürstenfeldbruck ist, beschreibt die Situation bei der Unterbringung von Geflüchteten als "völlig angespannt". Man könne überhaupt keine Unterkünfte mehr akquirieren und habe deshalb bereits Zelte aufgestellt.
"Wir sind völlig am Ende. Jede normale Maßnahme, die Menschen unterzubringen, ist gescheitert." Thomas Karmasin
Knapper Wohnraum
Es gebe bereits auf dem normalen Mietmarkt deutlich zu wenig Wohnraum, gerade in Ballungszentren wie etwa dem Großraum München. Im unteren Preissegment gelte dies umso mehr: "Es liegt nicht am guten Willen, da ist einfach zu wenig da", so Karmasin.
Für den Landrat ist es auch keine Lösung, mehr Wohnraum zu bauen. "Die Gemeinden dürfen entscheiden, wie stark sie wachsen wollen, wo sie Bauland ausweisen wollen und das wollen sie halt nicht." Er könne dies auch ein Stück weit nachvollziehen, weil man nicht alles verdichten, zubauen und versiegeln könne. Man bräuchte natürlich neue Wohnungen, so Karmasin, schnell könnten diese aber ohnehin nicht gebaut werden, auch wegen der langen Verfahren. "Also das wird keine kurzfristige Lösung sein."
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