Eine Frau in einem bayerischen Dirndl gibt ihre Stimme ab.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Landtagswahl Schwaben

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Landtagswahl 2023: AfD und Freie Wähler in Schwaben stärker

Die CSU holt erneut alle 13 Direktmandate in Schwaben. Unter den Gewinner sind auch neue, junge Gesichter. Grüne und SPD schneiden in Schwaben schlechter ab als bei der Landtagswahl insgesamt. AfD und Freie Wähler dagegen punkten stärker.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die CSU kam in Schwaben auf 36,5 Prozent der Gesamtstimmen und landete damit knapp unter ihrem bayernweiten Ergebnis. Die Grünen und die SPD schneiden in Schwaben ebenfalls schlechter ab als auf Landesebene insgesamt. Dagegen liegen AfD und Freie Wähler in Schwaben 2,3 beziehungsweise 1,2 Prozentpunkte über ihrem landesweiten Ergebnis. Mit 17 Prozent fahren die Freien Wähler hinter der CSU das zweitbeste Ergebnis ein. Die AfD liegt mit 16,9 Prozent nur knapp dahinter.

Mehring verpasst Direktmandat für die Freien Wähler

Fabian Mehring von den Freien Wählern wollte am Wahlabend noch nicht über neue Posten im künftigen Kabinett sprechen. Der Zuwachs für seine Partei sorge aber für Rückenwind, sagt Mehring. In seinem Stimmkreis hatten die Freien Wähler um 4,2 Prozentpunkte auf 23,2 Prozent zugelegt. Die Hoffnung seiner Partei auf ein schwäbisches Direktmandat sollte dennoch nicht in Erfüllung geben. Mehring musste sich dem 33 Jahre alten Newcomer Manuell Knoll von der CSU geschlagen geben.

Schack folgt in Günzburg auf Sauter

Im Stimmkreis Günzburg wird die ehemalige BR-Journalistin Jenny Schack für die Christsozialen in den Landtag einziehen. Sie erhielt 35,6 Prozent der Stimmen. Schack folgte als Kandidatin auf Alfred Sauter. Er war im Zuge der Maskenaffäre aus der CSU ausgetreten. Zweitstärkste Kraft wurde im Stimmkreis Günzburg der Kandidat der AfD, Gerd Mannes, mit 24,4 Prozent der Erststimmen.

Augsburger Gastronom Dietz holt Direktmandat

Neu im Landtag ist auch der Augsburger CSU-Kandidat und Gastronom Leo Dietz. Er holte das Direktmandat im Stimmkreis Augsburg-Stadt-West. Dietz erklärte am Wahlabend, die Herausforderung für die CSU sei angesichts der relativ neuen Konkurrenz von AfD und Freien Wählern deutlich gewachsen. Dietz bringt als Augsburger Stadtrat die Erfahrung mit einer schwarz-grünen Koalition mit, er könne in München Impulse setzen, werde aber als Neuer im Maximilianeum nicht auf "Biegen und Brechen" für eine engere Zusammenarbeit mit den Grünen werben, so der künftige Abgeordnete.

Holetschek und Konrad direkt im Landtag

Sein Direktmandat verteidigt hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Der CSU-Politiker holte im Stimmkreis Memmingen 38,9 Prozent der Erststimmen. Seine Partei kam dort auf ein Gesamtstimmenergebnis von 35 Prozent. Holetschek könnte Nachfolger des Oberallgäuers Thomas Kreuzer im Amt des CSU-Fraktionschefs werden. Ministerpräsident Söder schlug ihn am Montag für diesen Posten vor. Kreuzer kandidierte nicht mehr für den Landtag. Auf ihn folgt der bisherige Bürgermeister von Altusried, Joachim Konrad – auch er ein Parlamentsneuling.

Fackler fordert Posten für Schwabens CSU-Abgeordnete

Eine "gute Rolle" für die schwäbischen Abgeordneten der CSU im neuen Kabinett fordert der Donau-Rieser CSU-Direktkandidat Wolfgang Fackler. In seinem Stimmkreis kam die CSU auf 40,9 Prozent. Fackler selbst liegt bei den Erstimmen mit 41,4 Prozent sogar noch leicht über dem Partei-Ergebnis.

Lokale Ausreißer im Allgäu

Auf lokaler Ebene gab es im Allgäu eine Reihe von Ausreißern. In der 1.300-Einwohner Gemeinde Oberrieden im Stimmkreis Kaufbeuren wurde die AfD mit 31,3 Prozent bei den Gesamtstimmen stärkste Kraft. Im Heimatort von FW-Kandidatin Ulrike Müller in Missen-Wilhams im Stimmkreis Kempten-Oberallgäu, wurden die Freien Wähler stärkste Kraft bei den Gesamtstimmen mit 37,8 Prozent. Auch in Rettenbach am Auerberg im Stimmkreis Marktoberdorf sind die Freien Wähler mit 32,8 Prozent bei den Gesamtstimmen stärkste Kraft. In allen anderen Gemeinden dieser drei Wahlkreise holte jeweils die CSU das beste Ergebnis.

Ullrich und Weber kritisieren CSU-Wahlkampf

Kritik am Wahlkampf der CSU äußerten am Wahlabend die Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber und der Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich (beide CSU). Beide forderten eine Kurskorrektur im Verhältnis zu den Grünen auf der einen und der AfD auf der anderen Seite. Der Hauptgegner habe Blau in seiner Parteifarbe, so die Augsburger Oberbürgermeisterin.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!