Tische mit Wahlunterlagen in einer großen Halle.
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Erlangen, Heinrich-Lades-Halle: Bei der Landtagswahl 2023 haben besonders viele Menschen per Briefwahl abgestimmt.

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Landtagswahl 2023: So hat Mittelfranken gewählt

Mittelfranken hat gewählt. Rund 1,25 Millionen Wählerinnen und Wähler waren dazu aufgerufen, einen neuen Landtag und einen Bezirkstag zu bestimmen. Erfreulich: Mehr Menschen als 2018 gingen zur Wahl. Davon profitierten vor allem CSU, FW und AfD.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Genau 1.251.700 Wählerinnen und Wähler waren am Sonntag in Mittelfranken dazu aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben und einen neuen Landtag und einen neuen Bezirkstag zu wählen.

Alle CSU-Kandidaten gewinnen Direktmandat

Erneut gewannen in allen zwölf Stimmkreisen in Mittelfranken die CSU-Kandidaten das Direktmandat – darunter als einzige Frau Petra Guttenberger aus Fürth. CSU-Chef Markus Söder, der im Nürnberger Osten für das Direktmandat antrat, konnte sich gegenüber der vergangenen Landtagswahl um mehrere Prozentpunkte verbessern. In sechs Stimmkreisen landeten Direktkandidierende der Grünen auf Platz zwei. Zum ersten Mal schaffte es auch die AfD in vier Stimmkreisen auf den zweiten Platz. Auch die Freien Wähler legten zu und holen zwei Mal das zweitbeste Ergebnisse bei den Direktmandaten.

Nürnberg: CSU vor den Grünen

Die CSU hat in Nürnberg alle Direktmandate geholt. Ministerpräsident Markus Söder verbesserte sein Ergebnis von der Landtagswahl vor fünf Jahren und erzielte im Stimmkreis Nürnberg-Ost 41,5 Prozent. Für Nürnberg-Nord zieht Thomas Pirner in den Landtag ein. Karl Freller aus Schwabach holte erneut das Direktmandat für Nürnberg-Süd, und in Nürnberg-West wurde Jochen Kohler im Amt bestätigt. Die Erststimmen-Ergebnisse im Einzelnen:

  • Nürnberg-Süd:

Karl Freller (CSU): 40,8 % Matthias Vogler (AfD): 17,0 % Sabine Weigand (Grüne): 15,0 % Claudia Arabackyi (SPD): 11,8 % Eser Polat (FDP): 2,4 % Felix Heim (Linke): 2,0 %.

  • Nürnberg-Ost:

Markus Söder (CSU): 41,5 % Elmar Hayn (Grüne): 22,1 % Aynur Kur (SPD): 11,7 % Roland Hübscher (AfD): 10,5 % Birgit Wegner (FDP): 2,8 % Uwe Halla (Linke): 3,1 %.

  • Nürnberg-Nord:

Thomas Pirner (CSU): 31,4 % Verena Osgyan (Grüne): 26,9 % Arif Taşdelen (SPD): 14,3 % Klaus-Rudolf Krestel (AfD): 10,0 % Heinz Nether (Freie Wähler): 6,4 % Jan Dunker (FDP): 3,6 % Kathrin Flach-Gomez (Linke): 4,3 % Nürnberg-West: Jochen Kohler (CSU):36,1 % Elena Roon (AfD): 16,7 % Ute Möller (Grüne): 16,4 % Michael Ziegler (SPD): 13,3 % Thomas Estrada (Freie Wähler): 6,2% Ümit Sormaz (FDP): 2,7 %. Antje Hauptmann (Linke): 3,9 %

Nürnberg: CSU-MdL Frieser zufrieden

Der Nürnberger CSU-Landtagsabgeordnete Michael Frieser sagte, natürlich habe sich seine Partei ein besseres Ergebnis gewünscht. Dennoch sei er zufrieden. "Dieses Ergebnis, in Anbetracht der Umstände, ist mehr als deutlich, und diese Koalition, die wir anstreben für Bayern in der bürgerlichen Mitte, die wird auch noch deutlich größer werden als sie im Augenblick ist."

SPD in Nürnberg: Noch zweistellig, aber Verluste

Die SPD hat in ihrer einstigen Hochburg Nürnberg viele Federn lassen müssen. Zwar blieb sie im Gegensatz zu manchen anderen Stimmbezirken zweistellig, verlor aber dennoch. Das beste Ergebnis fuhr Spitzenkandidat Arif Taşdelen, der ehemalige Generalsekretär der Bayern-SPD ein: Er holte 14,3 Prozent der Stimmen, verlor aber einen Prozentpunkt im Vergleich zu 2018. "Das ist tatsächlich eine herbe Niederlage für uns als Bayern-SPD", gab Taşdelen am Wahlabend im BR-Fernsehen unumwunden zu. "Ich kann sagen, dass wir hier vor Ort alles gegeben haben, dass unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer alles gegeben haben und ich denke, dass wir auch zukünftig alles geben werden."

Arif Taşdelen (links) im Gespräch mit BR-Reporter Jonas Miller (rechts).
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Der Nürnberger SPD-Spitzenkandidat Arif Taşdelen über das Wahlergebnis der SPD

Nürnberger Land: CSU stark

Der CSU-Abgeordnete Norbert Dünkel hat das Direktmandat im Stimmkreis Nürnberger Land verteidigt. Er holte 39,4 Prozent der Erststimmen und verbesserte sein Ergebnis aus dem Jahr 2018 um 2,2 Prozentpunkte. Aaron Mühlendyck von den Grünen erzielte 14,7 Prozent und landete vor Felix Locke von den Freien Wählern (14,6), Thomas Falk von der AfD (13,3) und Andrea Lipka von der SPD (11,3 Prozent). Nicole Sandeck von der FDP kommt auf 2,1 Prozent der Stimmen, Linken-Kandidat Valentin Schötz erzielte 1,7 Prozent.

Bei den Zweitstimmen kommt die CSU auf 46,3 Prozent, gefolgt von den Grünen (14,2), AfD (12,5), Freie Wähler (10,2), SPD (9,2), FDP (2,0) und Linke (1,6 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 77,3 Prozent.

Ansbach-Süd/Weißenburg bleibt in CSU-Hand

Der Stimmbezirk Ansbach-Süd/Weißenburg bleibt weiterhin in CSU-Hand: Der CSU-Kandidat Helmut Schnotz gewann das Direktmandat. Der Bürgermeister von Bechhofen im Landkreis Ansbach kam auf 39,0 Prozent der abgegebenen Stimmen und folgt auf Alfons Brandl, der nicht mehr antrat. Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Hauber (Freie Wähler) erzielte 18,8 Prozent der Stimmen und landete damit vor Michael Kempf (AfD, 16,0), Philipp Hörber (Grüne, 9,5), Harald Dösel (SPD), Thomas Kestler (FDP, 2,0) und Nadja Gschwendtner (Linke, 1,5 Prozent).

Bei den Zweitstimmen verzeichnet die CSU 48,7 Prozent der abgegebenen Stimmen. Es folgen die AfD (15,7), Freie Wähler (10,8) und Grüne (10,6) vor der SPD (6,8), FDP (1,7) und der Linken (1,2 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 74,3 Prozent.

Ansbach-Nord: Andreas Schalk gewinnt Direktmandat

Andreas Schalk von der CSU hat im Stimmkreis Ansbach-Nord sein Direktmandat verteidigt und deutlich zugelegt: Im Vergleich zu 2018 verbesserte der Betriebswirt sein Ergebnis um 4,7 Prozentpunkte auf 38,6 Prozent. Auf Platz 2 kam Johannes Meier von der AfD (18%). Dahinter folgen Martin Stümpfig (Grüne, 14,8%), Elke Homm-Vogel (FW, 12%), Kathrin Pollack (8,3%), Oliver Kremer (FDP, 2%) und Johannes Besenecker (Linke, 1,7%).

Bei den Zweitstimmen kann die CSU ihr Ergebnis von 2018 in Ansbach-Nord um 3,7 Prozentpunkte auf 45,8 Prozent verbessern. Zweitstärkste Kraft wurde die AfD mit 16,4 Prozent vor den Grünen mit 11,5 Prozent, den Freien Wählern (10%), der SPD (7,6%), FDP (1,8%) und der Linken (1,7%). Erfreulich: Die Wahlbeteiligung stieg um 3,9 Prozentpunkte auf 73,0 Prozent.

Erlangen: Joachim Herrmann holt Direktmandat

CSU-Innenminister Joachim Herrmann hat das Direktmandat im Stimmkreis Erlangen-Stadt verteidigt. Herrmann holte nach vorläufigem amtlichen Endergebnis 35,5 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen Christian Zwanziger von den Grünen durch, der auf 29,4 Prozent kam. Damit erzielte Zwanziger nach aktuellem Stand das beste Erststimmen-Ergebnis für die Grünen in Mittelfranken. Philipp Dees von der SPD holte in der Stadt Erlangen 11,1 Prozent der Stimmen, Joachim Schadel von der AfD kam auf 8,5 Prozent. Anette Wirth-Hücking (FW) kam auf 4,6 Prozent und Matthias Fischbach (FDP) erzielte 3,6 Prozent der Erststimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,2 Prozent.

Erlangen-Höchstadt: CSU, Freie Wähler und AfD gewinnen

Im Stimmkreis Erlangen-Höchstadt hat der CSU-Landtagsabgeordnete Walter Nussel erneut das Direktmandat geholt. Ihn wählten 38,5 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Damit verbesserte Nussel sein Ergebnis zur letzten Landtagswahl um 3,5 Prozentpunkte. Die Grünen-Kandidatin Monika Trempel (16,5 Prozent) landete auf Platz 2 vor Christian Beßler (AfD, 13,8 Prozent), Axel Rogner (Freie Wähler, 12,3), Claudia Belzer (SPD, 11,3), Boulent Ekrem (FDP, 2,5) und Josephine Taucher (Linke, 1,7 Prozent).

Bei den Zweitstimmen holte die CSU 46,1 Prozent der Stimmen vor Grünen (16,4), AfD (12,1), Freien Wählern (8,9), SPD (8,5), FDP (2,5) und Linke (1,5 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 77,0 Prozent.

Neustadt/Fürth: Werner Stieglitz beerbt Hans Herold

In Neustadt/Aisch-Bad Windsheim-Fürth Land haben die Freien Wähler und die AfD stark zugelegt, Grüne, CSU, SPD haben verloren. Der neue Landtagsabgeordnete für den Stimmbezirk heißt Werner Stieglitz von der CSU. Er holte 38,3 Prozent der Erststimmen und folgt auf Hans Herold, der altersbedingt nicht mehr angetreten war. Gabi Schmidt von den Freien Wählern kommt auf 17,3 Prozent, sie konnte ihr Ergebnis der Landtagswahl 2018 um 4,5 Prozentpunkte verbessern. AfD-Kandidatin Anni Benedikt erzielte 14,5 Prozent und landete vor André Höftmann (Grüne, 10,7) und Harry Scheuenstuhl (SPD, 10,3 Prozent).

Weit abgeschlagen sind Johannes Loesch von der FDP (2,6) und Linken-Kandidat Christian Löbel (1,4 Prozent). Bei den Zweitstimmen kam die CSU auf 47,4 Prozent der Stimmen vor AfD (14,9), Grünen (11,7), Freien Wählern (10,2), SPD (8,0), FDP (1,8) und Linke (1,4 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 77,9 Prozent.

Weniger Wähler: -12,2 Prozentpunkte in Fürth

In der Stadt Fürth hat Petra Guttenberger von der CSU ihr Direktmandat verteidigt. Die Juristin und Landtagsabgeordnete holte 34,6 Prozent der Erststimmen und verbesserte ihr Ergebnis im Vergleich zur letzten Landtagswahl um 2,9 Prozentpunkte. Dahinter folgen Barbara Fuchs (Grüne, 18,8), Bastian Treuheit (AfD, 15,3), Horst Arnold (SPD, 14,3) und Fritz Ruf (FW, 7,7 Prozent). Gülden Hennemann von der FDP und Bettina Wagegg von der Linken kommen beide auf 2,7 Prozent.

Bei den Zweitstimmen verbessert die CSU ihr Ergebnis im Vergleich zu 2018 um 4,2 Prozent auf 40,1 Prozent. Zweitstärkste Kraft sind die Grünen mit 18 Prozent (-2,1), auf Platz 3 folgt die AfD mit 14,1 Prozent (+4), auf Platz 4 die SPD (12 Prozent). FDP und Linke erreichen lediglich 2,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 55,9 Prozent, das sind -12,2 Prozent im Vergleich zur Wahl 2018.

Roth: Volker Bauer (CSU) verteidigt Direktmandat

Der CSU-Kandidat Volker Bauer hat das Direktmandat im Stimmkreis Roth geholt. Der Landtagsabgeordnete verbesserte sein Ergebnis von 2018 um 1,5 Prozentpunkte und kommt auf 38,4 Prozent. Dahinter landete Ferdinand Mang von der AfD mit 15,5 Prozent vor dem SPD-Kandidaten Markus Mahl (14,1 %) und Markus Würth von den Freien Wählern (13,9 %). Martin Mändl von den Grünen erzielte 10,8 Prozent. Weit abgeschlagen sind Alexander Hahn von der FDP (1,8 %) und Linken-kandidat Cornelius Voigt (1,7 %). Die Wahlbeteiligung lag bei 75,2 Prozent.

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