Ein altes Backsteinhaus.
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Familie Fritsche hat sich einen Traum erfüllt: Sie haben das alte Bahnwärterhaus in Rupprechtstegen renoviert.

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Lebenstraum erfüllt: Familie renoviert altes Bahnwärterhaus

Lebenstraum erfüllt: Familie renoviert altes Bahnwärterhaus

Aufs Land ziehen und dort in einem alten Haus leben, das war der Traum von Familie Fritsche, den sie sich vor vier Jahren erfüllt haben. Sie haben einem alten Bahnwärterhaus wieder Leben eingehaucht – ein Projekt, das Jahre dauerte.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Der alte rote Ziegelbau ist schwer zu übersehen, wenn man mit dem Zug am Bahnhof in Rupprechtstegen ankommt. Die hohen Bäume hat die Gemeinde entfernen lassen, so ist der Blick frei auf ein Schmuckstück, dem die Fritsches mit viel Liebe und Leidenschaft wieder zu neuem Glanz verholfen haben: Das Bahnwärterhaus. Mehrere Jahre Arbeit stecken in ihrem "Herzensprojekt", wie sie selbst sagen. Die Mühen haben sich gelohnt, vor kurzem haben sie den Denkmalpreis des Bezirks Mittelfranken bekommen.

Liebe auf den ersten Blick

Teresa und Ronny Fritsche hatten schon länger nach einer geeigneten Bleibe für ihre Familie gesucht. "Wir wollten, dass unsere Kinder auf dem Land aufwachsen", erzählt Teresa, die sich gleich nach der Besichtigung im Jahr 2019 in das alte Bahnwärterhaus verliebt hatte. Rupprechtstegen, ein Dorf in der Hersbrucker Schweiz, war beiden bis dato völlig unbekannt, aber der Charme des alten Hauses überzeugte sie schnell. Zuvor hatten sie in einem Haus in Nürnberg gelebt.

Verhandlungen mit Denkmalschutz

Nach dem Kauf musste die Familie einige bürokratische Hürden bewältigen, Genehmigungen einholen und Anträge beim Bauamt und beim Landratsamt stellen. Besonders viel hatten sie mit der Denkmalschutzbehörde zu tun. Mit der habe man sich aber nach und nach immer besser arrangieren können, erzählt Ronny Fritsche, und einige Kompromisse ausgehandelt. So konnte die Familie zwar keine Standard-Terassentür einbauen, dafür durften die Fritsches aber zum Beispiel Dachfenster installieren. Für denkmalgeschützte Gebäude ist das nicht üblich.

Bahnwärterhaus über 150 Jahre alt

Das alte Bahnwärterhaus stammt wohl von 1877 erzählt Teresa Fritsche. Früher diente es den Bahnmitarbeitenden als Wohnung, die sich hier darum kümmerten, die Bahngleise der Fichtelgebirgsbahn zu sichern. Damals wurde dies noch von Hand und mit Fahnen gemacht. Die vergangenen beiden Jahrzehnte stand das Haus dann leer und war im Privatbesitz. Mit zunehmendem Alter verfiel es aber. Innen wurden zahlreiche Möbel gelagert, von denen einige wenige auch im renovierten Haus der Fritsches einen Platz gefunden haben. Im neu ausgebauten Dachgeschoss ist es zum Beispiel die alte Couchgarnitur, die sie neu bezogen haben.

Über 2.000 Arbeitsstunden im alten Haus

Die Pandemie habe für die Renovierung Vorteile gebracht, sagt Ronny Fritsche. Handwerker waren einfacher zu bekommen, durch die Homeoffice-Regelung hatte das junge Ehepaar zudem die Möglichkeit, vieles selbst zu renovieren – sie erledigten zum Beispiel Trockenbauarbeiten oder schliffen Böden, Tür- und Fensterrahmen ab. Für die Elektro- und Sanitärarbeiten haben sie sich aber Unterstützung geholt. Insgesamt investierten beide über 2.000 Arbeitsstunden in den Ausbau ihres Schmuckstücks. Dabei halfen nicht nur die Eltern, sondern auch einige engagierten Nachbarn.

Innendesign in Frauenhand

Die Innengestaltung des Hauses hat sich Teresa überlegt. Da sie rund ein Jahr auf die Baugenehmigung warten mussten, habe sie genug Zeit dafür gehabt. Im Erdgeschoss gibt es einen aus Beton gegossenen Fußboden inklusive Fußbodenheizung, der gut zu den modernen Glastüren und den alten Kassettenfenstern passt. Überall stehen antike Möbel, die Küche wiederum ist modern gehalten. Dazu etwas moderne Kunst und Accessoires wie ein alter Plattenspieler. Ein Highlight ist der Waschtisch in der Toilette, der auf einer alten Nähmaschine integriert wurde, oder die alte Bahnhofsuhr im Treppenhaus. Die Liebe zum Detail ist in jeder Ecke des Hauses zu spüren.

Denkmalpreis des Bezirk Mittelfranken

Die Mühen der Familie haben sich gelohnt. Vor kurzem haben sie den Denkmalpreis des Bezirk Mittelfranken bekommen. Außerdem kämen immer wieder Wanderer vorbei, erzählt Ronny Fritsche, die sich an dem renovierten Haus erfreuten und erzählten, dass sie sich noch gut erinnern könnten, wie es früher einmal ausgesehen haben, verfallen und rundherum mit hohen Bäumen. Durch die Pellet-Heizung im Keller, sowie einen Kachelofen und der Fußbodenheizung sowie einer Dämmung aus Kalzium-Silikat-Platten innen, konnten die Fritsches ihr Haus sogar in ein "Niedrig-Energie-Denkmal" verwandeln, sagt Ronny.

Berufliches Know-how half bei Renovierung

Das berufliche Know-how der beiden (Teresa hat lange im Bereich Design gearbeitet, Ronny in der Energiebranche) hat sicherlich dazu beigetragen, dass aus dem ehemalige Bahnwärterhaus am Bahnhof in Rupprechtstegen etwas Besonderes geworden ist. Auch wenn die Bahngleise in unmittelbarer Nähe verlaufen – an den Zug habe man sich gewöhnt, sagt Teresa. Nerviger seien die Motorräder im Sommer, die an der nahegelegenen Straße Vollgas geben. Aber mit so etwas müsse man ja auch in der Stadt leben.

Als nächstes großes Projekt soll jetzt der Garten hergerichtet werden. Einen Hasenstall, in dem die beiden Kinder spielen, gibt es schon.

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