Zwei Fachkräfte pumpen Wasser aus einem Tanklaster über einen Hydranten in den Trinkwasserspeicher.
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Zwei Dutzend Mal pro Tag kommt der Tankwagen nach Leipheim - mit frischem Trinkwasser für die Stadt.

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Stadt ohne Trinkwasser: Notversorgung mit Tanklaster in Leipheim

Stadt ohne Trinkwasser: Notversorgung mit Tanklaster in Leipheim

Das Hochwasser hatte Leipheim weniger getroffen als andere Gemeinden im Landkreis Günzburg. Allerdings gab es erhebliche Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Die Stadt fand eine unkonventionelle Lösung.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Es ist Anfang Juni, als der Pegel der Donau bedrohlich anschwillt. Auch in Leipheim im schwäbischen Landkreis Günzburg bereitet man sich auf das Schlimmste vor. Feuerwehr und ehrenamtliche Helfer sind unzählige Stunden im Einsatz und pumpen das Wasser beispielsweise aus einem Flutgraben in die Nau, sodass das Wohngebiet an der Kohlplatte nicht überschwemmt wird. "Die Stadt Leipheim ist mit einem blauen Auge davongekommen", sagt Bürgermeister Christian Konrad – gerade auch im Hinblick auf andere betroffene Kommunen wie Günzburg, Offingen, Krumbach oder Burgau. Doch ganz blieb die Stadt nicht verschont. Seit einem Monat ringt sie um die Trinkwasserversorgung.

Nachbarhilfe aus Baden-Württemberg

"Die fünf Trinkwasserbrunnen an der Donau wurden mit mikrobiologisch verunreinigtem Flusswasser bedient", erklärt Bernhard Röhrle vom Zweckverband Landeswasserversorgung. Der Zweckverband hat seine Standorte im benachbarten Baden-Württemberg und versorgt dort viele Gemeinden mit Wasser. Doch angesichts der Notlage war klar: Man muss den Nachbarn auf der bayerischen Seite helfen.

Das Wasser kommt nun vom Wasserwerk in Langenau, und zwar per Tanklaster. Im Drei-Schicht-Betrieb holen Mitarbeiter des Bauhofs, des Wasserwerks und der Tankwagenfirma das Wasser nach Leipheim. Tag und Nacht sind sie unterwegs. "In den Lastwagen passen 21 Kubikmeter und ungefähr 24 Mal ist er unterwegs. Das macht 500.000 Liter pro Tag", so Röhrle.

Rasen bewässern verboten

Die Bürgerinnen und Bürger hatte die Stadt trotzdem zum Sparen angehalten. Mit einer Allgemeinverfügung wurde das Befüllen von Pools oder Planschbecken, das private Waschen von Fahrzeugen oder auch das Bewässern des Rasens verboten. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Zwangsgeld von 200 Euro rechnen. Wegen der Gefahr von Keimen sollte das Wasser abkochen, wer es trinken möchte oder Lebensmittel damit zubereitet. Weil es auch gechlort wurde, verzichten viele Einwohner aber ohnehin darauf. "Es schmeckt schon etwas komisch. Ich nehme zum Zähneputzen lieber Mineralwasser", sagt ein älterer Herr. "Man muss sich schon umgewöhnen, dass man nicht das Obst unter den Wasserhahn halten kann. Wir holen unser Wasser jetzt bei Bekannten im Nachbarort", so eine jüngere Dame. Bleibt die Frage, wann alles wieder normal wird?

Trinkwasserversorgung beim Kinderfest

Bürgermeister Christian Konrad hofft, dass es spätestens bis zum Kinderfest am 13. Juli so weit sein wird. Denn die Getränke- und Lebensmittelstände brauchen einwandfreies Trinkwasser. Die Beurteilung liegt beim Gesundheitsamt im Landratsamt, das seine Einschätzung wiederum auf Wasserproben stützt, die im Labor ausgewertet werden. Weil das dreitägige Kinderfest für die Stadt aber eine enorme Bedeutung hat, gibt der Bürgermeister eine klare Richtung vor. "Das Fest wird auf jeden Fall stattfinden, notfalls holen wir das Wasser eben mit Kanistern", so Konrad. Die Tankwagen aus Langenau werden übrigens vorerst im Drei-Schicht-Betrieb weiterfahren – solange bis die Probleme gelöst sind.

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