Nach Aktionen in Regensburg am Montag und Dienstag wollen die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" ihren Protestschwerpunkt in die Landeshauptstadt verlagern: Ab Donnerstag um acht Uhr sollen hier "überall" Straßen blockiert werden. München werde "wochenlang zur Protesthochburg" gemacht, so heißt es in einer Pressemitteilung.
Staus sind vorprogrammiert, doch die gezielt zu umfahren, wird kaum möglich sein: Die "Letzte Generation" gibt die genauen Orte ihrer Aktionen selten vorher preis, so sind auch für morgen keine Aktionen beim zuständigen Münchner Kreisverwaltungsreferat angemeldet, das gab die Behörde auf BR24-Anfrage bekannt. Wer auf Nummer sicher gehen will, steigt lieber um: aufs Fahrrad, in den Bus oder in die Bahn.
"Letzte Generation": Festkleben, Sitz-, Steh- und Gehblockaden
Berühmt-berüchtigt und teils verhasst ist die "Letzte Generation" für ihre Klebe-Aktionen auf stark befahrenen Straßen, auch bei der Blockade des BMW-Werks in Regensburg sollen sich wieder einige Aktivisten am Boden festgeklebt haben. Zuletzt setzte die Initiative aber auch immer wieder auf andere Protestformen. Vergangene Woche zogen zum Beispiel 38 Aktivistinnen und Aktivisten durch die Münchner Innenstadt - so betont langsam, dass Kreuzungen rund zehn Minuten blockiert waren, bis die Gruppe sie überquert hatte. Zwei Kilometer wurden so innerhalb von zwei Stunden zurückgelegt - in Begleitung der Polizei.
Sichere Alternativen: Öffentliche Verkehrsmittel
Münchner Autofahrern könnte also eine Zeit der Überraschungen bevorstehen. Zumindest sind in Bayern noch Schulferien und viele verreist - erfahrungsgemäß ist das auch im Münchner Berufsverkehr zu spüren.
Von der S-Bahn als Alternative gibt es ebenfalls gute Nachrichten: Auf der Stammstrecke fahren nach einer zehntägigen Sperrung die S-Bahnen seit Montag wieder weitgehend normal. Allerdings gibt es nun auf der S-Bahn-Linie S6 zwischen München und Tutzing Behinderungen, ebenso wie bei der Werdenfelsbahn - wegen einer Brückenerneuerung in München und dem Bau einer Brücke über die Bundesstraße B2 in Starnberg. Dort droht Autofahrern dann wegen Umleitungen auch ohne Klimaaktivisten Verkehrschaos.
Vor allem bei den Bussen des MVG machen sich weiterhin Personalengpässe bemerkbar, wodurch es immer wieder zu Änderungen im Fahrplan kommt. Hier lohnt sich vor der Fahrt ein Blick in die Verbindungsauskunft oder die MVG-App.
Bayern im Visier der Klimaaktivsten
Die aktuelle Protestwoche der "Letzten Generation" hatte vor gut einer Woche in Nürnberg begonnen - mit der Ankündigung, sich von Nord nach Süd durch Bayern zu bewegen. Der Freistaat steht im Fokus, weil hier vor 75 Jahren die Verfassung geschrieben wurde, in die 1994 auch der Umweltschutz als Staatsziel aufgenommen wurde. Die "Letzte Generation" will den "Verfassungsbruch" der Bundesregierung anprangern, da diese viel zu wenig unternehme, um das Klima und damit die Lebensgrundlage künftiger Generationen zu schützen. Das wirft die Initiative lautstark auch der Bayerischen Staatsregierung vor - am 8. Oktober ist Landtagswahl.
Mit Informationen von dpa
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