Nach jahrelanger Verzögerung liegt nun die Genehmigung zum Bau der zweiten Münchner S-Bahn-Stammstrecke auch für den letzten noch ausstehenden Abschnitt im Osten vor. Der Baubescheid erging nach Informationen von "Münchner Merkur" und "tz" [Externe Links, möglicherweise Bezahl-Inhalte] bereits am 31. Oktober. Das Eisenbahn-Bundesamt veröffentlichte die Entscheidung auf seiner Homepage.
Komplette Tunnelstrecke jetzt genehmigt
Die Veröffentlichung in den Amtsblättern solle Ende Dezember erfolgen, im Januar werde dann der 708 Seiten starke Planfeststellungsbeschluss ausgelegt, wie eine Sprecherin des Eisenbahn-Bundesamtes am Montag sagte. Damit kann die insgesamt rund zehn Kilometer lange Tunnelstrecke nun durchgängig gebaut werden. Bisher lagen nur die Genehmigungen zum Bau im Westen und in der Stadtmitte vor. Im Osten gab es aufgrund zahlreicher Änderungen, wie der Verlegung einer neuen Station am Ostbahnhof, jahrelange Verzögerungen.
Baulärm: Anwohner bekommen wohl zeitweise "Ersatzschlafraum"
Nach Informationen von "Münchner Merkur" und "tz" wird in dem Planfeststellungsbeschluss ersichtlich, wie schwierig der Bau werden dürfte. So muss unter anderem sehr tief gebaut werden. Und es werde erwähnt, dass Anwohnern wegen zu erwartender Überschreitung von Baulärmgrenzen nachts "Ersatzschlafraum" angeboten werden müsse. Ein Datum zum Baubeginn im Osten werde hingegen noch nicht genannt.
Mammutprojekt – was wird es kosten und wann wird es fertig?
Die zweite S-Bahn-Stammstrecke soll das Nadelöhr der oftmals unzuverlässigen bisherigen Stammstrecke entlasten, auf der sämtliche S-Bahn-Linien der Region die Innenstadt Münchens durchqueren. Das Mammutprojekt steht massiv in der Kritik. Sogar ein Untersuchungsausschuss im Landtag hatte sich in diesem Jahr mit den dramatischen Kostensteigerungen und jahrelangen Bauzeitverzögerungen beschäftigt.
2022 war bekannt geworden, dass die neue S-Bahn-Strecke nicht wie ursprünglich kalkuliert 3,85 Milliarden Euro kosten wird, sondern mindestens 7,0 Milliarden Euro – zuzüglich der Preissteigerungen nach dem Jahr 2021. Zuletzt kursierte gar schon die Zahl von 14 Milliarden Euro Gesamtkosten. Und die Inbetriebnahme wird sich von 2028 wohl auf das Jahr 2037 verzögern.
Mit Informationen von dpa.
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