In Passau treten ab sofort Maßnahmen in Kraft, die den Energieverbrauch in der Stadt spürbar senken sollen. Das teilte das Rathaus am Mittwochmittag mit. Unter anderem werden die Beleuchtungen öffentlicher Gebäude ausgeschaltet und auf öffentlichen Toiletten wird nur noch kaltes Wasser aus den Hähnen fließen.
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Jetzt stehen Sofortmaßnahmen fest
Die Stadtverwaltung hatte auf Anweisung von Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) in den letzten Wochen ein Energieeinsparungskonzept ausgearbeitet. Grund sind die aktuelle Energieknappheit, die bevorstehenden Kostensteigerungen und die ausgerufene Gas-Alarmstufe. Alle Rathausgebäude und sämtliche weitere Einrichtungen der Stadt wurden auf den Prüfstand gestellt. Im Ergebnis stehen jetzt einige Sofortmaßnahmen fest.
Oberhaus, Dom und Rathaus im Dunkeln
So werden zum Beispiel die Außenbeleuchtungen öffentlicher Gebäude und Objekte abgeschaltet. Das bedeutet, dass bekannte und markante Passauer Sehenswürdigkeiten wie das Oberhaus, der Dom, das Rathaus oder die Mariahilf-Kirche ab heute Nacht nicht mehr zu sehen sein werden. Ampelanlagen sollen so umgestellt werden, dass sie weniger verbrauchen. Also: längere Blinkphasen statt "Rot-Gelb-Grün". Außerdem sind öffentliche Brunnenanlagen wie im Klostergarten, am Residenzplatz und am Ludwigsplatz nicht mehr in Betrieb. In öffentlichen Toiletteneinrichtungen fließt kein warmes Wasser mehr.
Im Vorgriff auf die Heizperiode im kommenden Herbst und Winter sind weitere Einsparmaßnahmen geplant. So werden die Heizungen auf ein Grad weniger eingestellt. Beispielsweise werden Turnhallen auf 18 Grad und Büroräume auf 20 Grad reduziert.
Passau will bis zu 20 Prozent einsparen
Insgesamt erwartet sich die Stadt bis zum Jahresende Energieeinsparungen von 15 bis 20 Prozent. Sollte sich die energiepolitische Situation in den nächsten Monaten weiter verschärfen, wird über weitergehende Maßnahmen entschieden. Hier geht es dann um beispielsweise gekürzte Öffnungszeiten.
Zur Debatte steht auch, ob das Hallenbad und die Sauna im Erlebnisbad "peb" - beides wurde im Sommer bereits geschlossen - im Winter überhaupt wieder in Betrieb gehen sollen. Das müsse noch mit den Stadtwerken diskutiert werden, heißt es. Stattdessen wird eventuell die Freibadsaison verlängert.
Dupper will "schnelle Einsparung"
Oberbürgermeister Dupper verteidigt die Sparmaßnahmen. Diese seien verschränkt mit dem bereits bestehenden Klimaschutzkonzept. "Die Maßnahmen werden jetzt vorgezogen, um eine schnelle Einsparung zu erreichen", so Dupper.
Um für mögliche Szenarien in den kalten Monaten gerüstet zu sein, habe sich die Stadt ebenfalls schon jetzt mit dem Thema Wärme- und Heizenergie auseinandergesetzt, um den Verbrauch und damit auch die Kosten zu senken.
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