Nach rund einem Jahr ist Löwe Kiano zurück im Tiergarten Straubing
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Nach rund einem Jahr ist Löwe Kiano zurück im Tiergarten Straubing

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Löwen Shari und Kiano wieder daheim im Straubinger Tierpark

Löwen Shari und Kiano wieder daheim im Straubinger Tierpark

Nach rund einem Jahr sind die beiden Löwen Shari und Kiano wieder zurück im Straubinger Tiergarten. Dort wurde die Löwenanlage modernisiert und vergrößert. Jetzt müssen sich die Tiere noch eingewöhnen. Zoo-Besucher brauchen noch etwas Geduld.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

"Komm mein Großer", ruft Tierpfleger Jan Morgenroth, als er per Fernsteuerung die elektrisch angetriebene Luke zum Innengehege öffnet. Ungeduldig zwängt sich "Kiano" durch den sich öffnenden Spalt und erkundet, wo der Pfleger Fleischhappen versteckt hat. Ganz oben auf einem Baumstamm findet der Löwe die Belohnung, verschlingt sie und wälzt sich dann in einem kleinen Strohhaufen. Dort hat der Pfleger einen für Löwen attraktiven Duft versprüht. Löwin "Shari" dagegen bleibt im Hintergrund. Sie ist vorsichtig, sieht, dass eine ihr unbekannte Person vor der Panzerglasscheibe im Raubtierhaus steht. "Das kennen wir von Shari, das ist für uns kein Grund, beunruhigt zu sein", erklärt Jan Morgenroth. "Shari" ist die Vorsichtige, ihr Bruder "Kiano" der Neugierige.

  • Zum Artikel: Löwe Kiron neu im Tiergarten Nürnberg

Ein Jahr "Untermiete" in Nürnberg

Vor rund einem Jahr mussten Shari und Kiano vorübergehend in den Nürnberger Tiergarten umziehen. Währenddessen wurde das Haus für Großkatzen im Straubinger Tiergarten umgebaut. Im Innenbereich stehen den Tieren nun zwei zusätzliche Boxen zur Verfügung. Neue, abtrennbare Bereiche wurden gebaut, damit die Löwen bei kaltem Wetter nicht mehr nach draußen gesperrt werden müssen, während die Pfleger die Boxen reinigen. Das Außengehege wurde auf das Doppelte seiner bisherigen Größe erweitert. Besucher können die Tiere künftig durch große, bodentiefe Panzerglasscheiben beobachten.

Außengehege noch Tabu

Ins neue Außengehege können die Löwen noch nicht. "Ein paar Rest-Arbeiten sind noch zu erledigen", sagt Tierpfleger Jan Morgenroth. Der entscheidende Grund aber: "Shari" und "Kiano" müssen sich langsam an die für sie noch ungewohnte Umgebung gewöhnen. "Das sind gefährliche Tiere, da müssen wir natürlich vorsichtig sein", erklärt der neue Straubinger Tiergartenchef Michel Delling. Die beiden Löwen müssten sich zunächst in ihren neuen Innenräumen so wohlfühlen, dass sie dort abends gerne wieder reingingen: "Wenn wir alle Türen sofort aufziehen und die Tiere sofort in die Außenanlage lassen würden, und sie nicht wissen, wo sie zu Hause sind, wo es was zu fressen gibt und wo sie sich abends aufhalten sollen, dann wird das riesenproblematisch."

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Das neue Außengehege für die beiden Löwen im Tiergarten Straubing

Mehr Platz, mehr Abwechslung, mehr Sicherheit

Im neuen Außengehege haben die Straubinger Löwen deutlich mehr Platz als bisher. Dort wurden mehrere dicke Baumstämme ausgelegt, an denen die Großkatzen kratzen können. Große Felsbrocken dienen vielleicht als erhöhter Liegeplatz. Eine Steinterrasse können die Löwen ebenfalls als Sonnenplatz nutzen oder sich darunter in den Schatten legen. Für Kühlung an heißen Sommertagen dient ein kleiner Wasserfall. Er mündet in einen Bachlauf, der sich durch die Löwenanlage schlängelt.

"Wir sind neugierig, wie die Tiere die Anlage dann erkunden, wie sie sie annehmen, ob sie auch das machen, was wir geplant haben, oder ob sie neue Varianten finden", freut sich Tierpfleger Jan Morgenroth schon auf die ersten Ausflüge "seiner" Löwen ins neue Außengehege. "Der große Moment kommt noch!"

Bessere Arbeitsbedingungen

Gleichzeitig wurden mit der neuen Löwenanlage auch die Arbeitsbedingungen für die Pflegerinnen und Pfleger verbessert. Vor allem die neue Schließanlage verhindert, dass aus Versehen falsche Türen geöffnet werden können und Personal gefährdet werden könnte. "Auch wenn wir Kameras installiert haben und ich mir zum Beispiel morgens rasch einen Überblick verschaffen kann, wie es den Tieren geht, für den letzten Kontrollblick bin immer ich selbst verantwortlich", erklärt Jan Morgenroth. "Am Ende ist es mein Leben, das dranhängt. Ich gehe nirgends rein, wo ein Tier drinsitzt!"

Denn auch wenn "Kiano" ganz harmlos aussieht, wenn er sich in seiner mit Fußbodenheizung ausgestatteten Innenbox lang gestreckt auf den Boden legt: Löwen sind keine Kuscheltiere!

Zoo-Besucher brauchen noch Geduld

Noch ist nicht klar, wann "Shari" und "Kiano" in ihr neues Außengehege dürfen und sie dort die Zoo-Besucher beobachten können. "Die Tiere zeigen uns durch ihr Verhalten, wann sie dafür bereit sind, nach draußen zu gehen", weiß Zoodirektor Michel Delling. "Der Plan ist, dass die Tiere sich erst mal durch einen Gitterschieber die Außenanlage anschauen können. Damit sie sich an den Anblick, die Geräusche gewöhnen können. Denn die Anlage ist ja für sie komplett neu und je mehr sie sich das anschauen können, desto einfacher ist es nachher", betont Delling. Katzen, egal wie groß sie sind, seien eben Gewohnheitstiere.

Immobilien sind teuer, aber für über eine Million Euro kriegt man schon was Schönes: großer Garten mit Wasserfall und Bachlauf, Panoramafenster, Fußbodenheizung ... Doch um da wohnen zu dürfen, muss man schon Löwe in Straubing sein.
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