In einer Ortschaft in der Nähe der oberfränkischen Stadt Hof ist am Donnerstag ein 27-jähriger Mann aus Syrien festgenommen worden. Er soll einen Terroranschlag auf Soldaten der Bundeswehr geplant haben und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Das berichtete die Generalstaatsanwaltschaft München am Vormittag.
Zwei Macheten für Angriff beschafft
Demnach wird der Beschuldigte verdächtigt, aus islamistischen Motiven einen Anschlag auf Soldaten der Bundeswehr in der Hofer Innenstadt geplant zu haben, während diese dort ihre Mittagspause verbringen.
Der Beschuldigte habe vorgehabt, möglichst viele Soldaten zu töten, so die Generalstaatsanwaltschaft. Für die geplante Tat hat sich der Mann nach aktuellem Ermittlungsstand kurz vor dem 10. September zwei etwa 40 Zentimeter lange Macheten beschafft.
Radikal-islamische Ideologie als Hintergrund vermutet
Die Ermittler gehen davon aus, dass der 27-Jährige Anhänger einer radikal-islamischen Ideologie ist. Mit dem Anschlag habe er die Bevölkerung verunsichern und Aufsehen erregen wollen. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gelte aber die Unschuldsvermutung. Weitere Beschuldigte gebe es derzeit nicht.
Der Verdächtige hat seit 2015 einen Status als Flüchtling, zugesprochen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Das teilte das Landratsamt Hof mit. Demnach hatte sich der 27-Jährige eine Wohnung im Landkreis gemietet. Der Hofer Landrat Oliver Bär (CSU) sagte laut Mitteilung: "Nach unseren derzeitigen Kenntnissen ist der Aggressor bereits zuvor straffällig geworden und wurde inhaftiert."
Bär lobte die Sicherheitsbehörden dafür, einen geplanten Anschlag vereitelt zu haben. "Unsere Strafverfolgungsorgane werden nun das Verhalten des Aggressors nach den Regeln des Rechtsstaates ahnden." Es gelte, den Sachverhalt und die Hintergründe aufzuklären und Konsequenzen zu ziehen. "Es gilt seitens des Gesetzgebers sicherzustellen, dass Personen, die unsere Rechtsordnung nicht anerkennen, unser Land verlassen", forderte der CSU-Landrat.
Ermittlungsrichter erlässt Haftbefehl
Am Freitagvormittag wurde der Tatverdächtige einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl wegen Verdachts auf Vorbereitung einer "schweren staatsgefährdenden Straftat" erließ. Die Ermittlungen führt die Generalstaatsanwaltschaft München, mit Unterstützung der Bayerischen Zentralstelle zu Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus (ZET), die an die Staatsanwaltschaft angegliedert ist.
Den Angaben zufolge wurde der Mann am Donnerstag durch die Kriminalpolizei in der Region Hof festgenommen. Der genaue Ort werde aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt, hieß es.
Oberbürgermeisterin von Hof erschüttert und erleichtert
Nach der Festnahme des mutmaßlichen Islamisten zeigte sich die Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) erschüttert über die bekanntgewordenen Anschlagspläne. Gleichzeitig sei die Oberbürgermeisterin dankbar, dass die präventive Polizeiarbeit gut funktioniere und der Mann rechtzeitig festgenommen werden konnte, teilte eine Sprecherin der Stadt Hof auf BR-Anfrage mit.
Mit Informationen von dpa und AFP
BR24live zum Nachschauen: Anschlag verhindert – Mann in Bayern festgenommen
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!