Die Gaibacher Straße in Volkach.
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Die Gaibacher Straße in Volkach ist in einem schlechten Zustand. Eine Sanierung der maroden Staatsstraße scheint in weiter Ferne.

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Marode Staatsstraße innerorts: Warum die Sanierung schwierig ist

Marode Staatsstraße innerorts: Warum die Sanierung schwierig ist

Anwohner sind genervt von Straßenschäden und dem Lärm, wenn LKW über Schlaglöcher poltern. Für die Fahrbahndecke im unterfränkischen Volkach ist das Staatliche Bauamt zuständig, aber für die Schichten darunter die Stadt. Bisher eine Hängepartie.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Es holpert, poltert und rumpelt, wenn hier ein Auto fährt: Die Staatsstraße 2271 verläuft durch Volkach im unterfränkischen Landkreis Kitzingen. Im Bereich der Gaibacher Straße ist die Asphaltdecke in einem, wie Anwohner sagen, "miserablen Zustand". Vor allem LKW verursachen dort großen Lärm. Anwohner beklagen, dass sich seit Jahren nichts tut. Woran liegt das?

Zuständige Behörde räumt schlechten Straßenzustand ein

Das Staatliche Bauamt Würzburg kennt das Problem mit der Gaibacher Straße in Volkach. Ab dem Ortsschild von Schweinfurt kommend durch die Stadt Volkach bis zum Kreisverkehr an der großen Mainbrücke ist die Staatsstraße 2271 auf gut einem Kilometer Länge in einem "unbestritten unzufriedenstellenden Zustand", räumt Rüdiger Köhler vom Staatlichen Bauamt Würzburg ein: Verwerfungen, Absenkungen, Bruchkanten, Schlaglöcher, tiefe Spurrillen.

Rund 9.000 Fahrzeuge rollen täglich über diese Straße durch Volkach, darunter bis zu 800 LKW. Vor allem die Lastwagen poltern über die marode Fahrbahn und erzeugen dabei, wie Anwohner beklagen, mitunter ohrenbetäubenden Lärm. Für die Behebung der Straßenschäden ist auch in Volkach zwar das Staatliche Bauamt zuständig. Die Schäden gingen aber erfahrungsgemäß in die Tiefe rein, sagt Rüdiger Köhler. Insofern sei es wichtig, die Straße von unten nach oben zu erneuern. Und damit kommt die Stadt Volkach ins Spiel.

Riesiger Planungsaufwand und Millionen-Kosten

Von unten nach oben bedeutet, dass die Stadt Volkach in einem ersten Bauabschnitt zunächst Abwasserkanäle, Hausanschlüsse, Wasser-, Gas- und Stromleitungen sowie – durch Externe – Leitungen für Telefon und Internet erneuern müsste. Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein befürchtet einen immensen Planungsaufwand und Kosten in Millionenhöhe für die Stadt. Sein Bauamt sei derzeit mit diversen Großprojekten komplett ausgelastet – darunter der Neubau des Freibades in Volkach für knapp zehn Millionen Euro. Außerdem müssten allein die Planungsarbeiten für die Gaibacher Straße schon europaweit ausgeschrieben werden.

Anwohner fordern Schluss mit "Kindergartenspielchen"

An einem Donnerstagabend trafen sich rund 20 Anwohner der Gaibacher Straße. Sie alle klagen über Lärm, verursacht durch LKW, die über die marode Straße poltern. "Bei mir scheppern sogar die Gläser und Tassen im Wandschrank, wenn draußen mal wieder ein LKW mit 60 km/h vorbeidonnert", so ein Anwohner. Bei rund 9.000 Fahrzeugen täglich seien die Straßenschäden ein immer größer werdendes Problem.

Doch seit Jahren tue sich da nichts, ärgern sich die Anwohner. Jana Kroher bringt es so auf den Punkt: "Von Stadt und Staatlichem Bauamt fordern wir, dass die Kindergartenspielchen aufhören, sich gegenseitig den Ball zuzuwerfen, ihn aber nicht aufzufangen und so die Verantwortung von einem zum anderen zu spielen." Das könne man auch als Ping-Pong-Spiel bezeichnen, sagt Kroher und fügt hinzu: "Wir wünschen, dass endlich eine der Parteien ins Handeln kommt und uns entlastet!"

Tempo 30 und neue Kanaldeckel müssen erst mal reichen

Der Volkacher Stadtrat will sich am Montagabend, 24. März, mit dem Dauerproblem Gaibacher Straße wieder befassen. Bürgermeister Bäuerlein wird über den Stand der Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt informieren. Für die Gaibacher Straße hat er noch 2024 ein Tempolimit von 30 erwirkt – allerdings nur von 22 bis 6 Uhr früh. Außerdem hat die Stadt Volkach die Kanaldeckel in der Gaibacher Straße erneuert und dabei höhengleich an die Fahrbahn angeglichen, sodass zumindest an den Kanaldeckeln die lauten Schlaggeräusche nicht mehr entstehen, wenn PKW oder LKW darüber rollen.

Wann sein Bauamt wieder Kapazität hat, das Projekt Gaibacher Straße anzugehen, weiß er Bürgermeister noch nicht. Bei "von unten nach oben" ist Volkach zuerst am Zug – dann kommt der Freistaat Bayern.

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