Mit zwei Schlägen hat Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) am Samstagmittag das offiziell erste Fass auf der Michaelis-Kirchweih angestochen. Das Freibier war schnell weg. Moderator und Komödiant Volker Heißmann überreichte bei dieser Gelegenheit Ministerspräsident Markus Söder (CSU) ein "Brunzkärtla". Die Bonuskarte ermöglicht zwölf Toilettengänge, davon sind zwei gratis. Es gab dafür schallendes Gelächter.
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Fahrgeschäfte von modern bis traditionell
Das Fahrgeschäft "Hero Fighter" feiert heuer Premiere auf der Fürther Kirchweih. Die Fahrgäste fliegen in der Mega-Schaukel 20 Meter hoch. Beim Schwung nach unten werden sie mit vierfacher Erdbeschleunigung in die Sitze gedrückt. "Das hat richtig Wumms", sagt Schausteller Hannes Grauberger, der rund 1,2 Millionen Euro investiert hat. Das Fahrgeschäft hat dreifache Sicherheitsvorkehrungen.
Es gibt auch gemütliche und traditionelle Fahrgeschäfte, die seit 60 Jahren in Fürth dabei sind. Oberbürgermeister Jung freut sich zum Beispiel besonders über Oldtimer-Fahrten: "Dieselben Fahrgeschäfte mit seiner dreijährigen Enkelin besuchen, in denen man selbst als Dreijähriger gefahren ist, das ist schon was Besonders."
Bratwürste, Baggers und Backfisch
Die Fürther Michaelis-Kirchweih ist die größte Straßenkirchweih Deutschlands. Dabei ist die Fürther Kirchweih eine bierzeltfreie Zone. Essen und Trinken gibt es an den vielen Ständen entlang der Straßen der Innenstadt.
Bratwürste, Baggers und Backfisch, dazu Bier und Federweisen – rund 1,5 Millionen Gäste ließen sich davon im vergangenen Jahr nach Fürth locken. Und – gutes Wetter vorausgesetzt – so viele Besucherinnen und Besucher erwartet Fürths Kirchweih- und Wirtschaftsreferent Horst Müller (CSU) auch in diesem Jahr wieder. Das Bier wird traditionsgemäß in Halbliter-Krügen ausgeschenkt: Das "Seidla" kostet zwischen fünf und sechs Euro, so Müller.
Ausnahme für Messer-Schleifer
Rund 80 Markthändler bieten an ihren Ständen nützliche Dinge an. Strümpfe für Diabetiker zum Beispiel, Kartoffelschäler für Linkshänder, Hosenträger, Auto-Polituren, Blumenzwiebeln, Gewürze, Bürsten, Pfannen oder Ledergürtel. Auch der "Messer-Mo" gehört zu den Traditions-Geschäften. Messer dürfen an Marktständen verkauft und auch zum Schleifen gebracht werden.
Voraussetzung ist jedoch, dass die Messer in einer beispielsweise mit einem Reißverschluss verschlossenen Tasche oder einem Rucksack transportiert werden. Für den Messer-Schleifer gilt somit eine Ausnahme. Denn nach dem Messer-Attentat in Solingen gilt auf der Michaelis-Kirchweih ein Messerverbot.
700.000 Euro für die Sicherheit
Auch andere gefährliche Gegenstände dürfen auf der Kirchweih nicht mitgeführt werden. Laut Oberbürgermeister Jung werde das auch stichprobenartig kontrolliert. Zudem werde mehr Sicherheitspersonal unterwegs sein. Rund 700.000 Euro gibt die Stadt dafür aus.
OB Jung appelliert an die Besucherinnen und Besucher, sich nicht abschrecken zu lassen. "Wer jetzt daheim bleibt, der geht dem Ansinnen der Terroristen nach, die wollen, dass wir keine Feste mehr feiern", so Jung. Bei der Eröffnung betonte er, die Kärwa sei eines der friedlichsten Feste weltweit.
Kirchweih und verkaufsoffene Sonntage als Wirtschaftsfaktor
Die Kirchweih ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt Fürth. Referent Müller rechnet damit, dass allein auf der Kirchweih rund 60 Millionen Euro umgesetzt werden. Dazu kommen die beiden verkaufsoffenen Sonntag in der Fürther Innenstadt.
Am zweiten Sonntag (6. Oktober 2024) findet ab 11 Uhr auch der traditionelle Erntedankumzug statt, der live im Bayerischen Fernsehen übertragen wird. Die Kirchweih endet am Mittwoch, den 9. Oktober.
Im Video: Am Wochenende startete die Michaelis-Kirchweih in Fürth
Dieser Artikel ist erstmals am 27. September 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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