Das Urteil war schnell verlesen. Die Pension über 12.000 Euro monatlich bekommt der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Miesbach, Georg Bromme, gestrichen. Stattdessen erhält er eine deutlich geringere staatliche Rente. Um die Urteilsbegründung zu verstehen, muss man in das Jahr 2012 zurückblicken.
Luxus-Reise in die Schweiz
Damals organisiert Bromme für mehrere Bürgermeister eine 80.000 Euro teure Reise in die Schweiz, auf Kosten der Sparkasse. Vor Gericht wird er deswegen 2023 rechtskräftig wegen Untreue verurteilt - zu einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung. Doch daraus folgt noch mehr. Durch diese Freiheitsstrafe als Vorstandsvorsitzender hat Bromme, so begründet es die Sparkasse Miesbach, auch keinen Anspruch mehr auf seine Pension für den Ruhestand.
Der Anwalt von Georg Bromme argumentierte dagegen: Sein Mandant habe die Reise nur organisiert, sei aber nicht dabei gewesen. Und so habe er auch keinen Einfluss darauf gehabt, welche Luxus-Güter die Reisenden konsumiert hätten.
Nicht nur Georg Bromme bekam Pension gestrichen
Das half allerdings nicht, denn das Münchener Landesgericht gab heute am frühen Nachmittag der Sparkasse Miesbach recht. Außerdem entschied das Gericht, dass Bromme über 14.000 Euro bereits überwiesene Pensionsgelder zurückzahlen muss. Noch ist unklar, ob Bromme in Berufung geht. Falls er aber das Urteil akzeptiert, könnten damit die Verhandlungen der sogenannten Sparkassen-Affäre nach vielen Jahren zu Ende gehen.
Über Jahre hatte die Miesbacher Sparkasse teure Reisen, Einladungen und edle Geschenke für Kommunalpolitiker und Verwaltungsräte der Sparkasse finanziert. Neben Bromme war der ehemalige Miesbacher Landrat Jakob Kreidl (CSU) einer der Hauptakteure dieser Affäre. Schon vergangene Woche hatte das Verwaltungsgericht München ihm ebenfalls die Pension gestrichen.
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