Für Vaterstetten, die 25.000-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Ebersberg, geht es an diesem Montag vor Gericht um viel Geld. Die Gemeinde hatte bei mehreren Banken Festgeld angelegt, unter anderem bei der bremisch-australischen Privatbank Greensill Bank. Das geschah über ein Anlagevermittlungsinstitut, von dem sich die Gemeinde danach aber schlecht beraten fühlte.
Insgesamt 5,5 Millionen Euro verloren
Der Vermittler habe sie zu spät darüber informiert, dass Greensill Probleme habe, so die Kritik. Deshalb habe die Gemeinde ein Vierteljahr vor der Pleite der Privatbank dort noch weitere Anlagen getätigt und bestehende Anlagen auch nicht gekündigt. Am Ende verlor Vaterstetten 5,5 Millionen Euro.
Landgericht gibt Vaterstetten recht
Die Gemeinde reichte eine Schadensersatzklage ein und war damit am Landgericht München auch erfolgreich. Vergeblich argumentierte das Vermittlungsinstitut mit einem Haftungsausschluss in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Nach Ansicht des Gerichts hatte es tatsächlich seine per Auskunftsvertrag festgelegte Pflicht verletzt und soll deshalb eine Million Euro Schadensersatz plus Zinsen zahlen. Dagegen legte das Institut Berufung ein. Nun muss das Oberlandesgericht München entscheiden. Die Verhandlung beginnt um zehn Uhr.
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