Der in einem Wald bei Mindelheim (Lkr. Unterallgäu) gefundene Königspython befindet sich aktuell im Reptilienzoo in Füssen in Quarantäne.
"Wir überprüfen gerade, ob die Schlange gesund ist oder ob sie Krankheiten und Viren mitbringt, die möglicherweise für andere Tiere gefährlich sein könnten." Dieter Graf, Inhaber des Reptilienzoos
Dazu werden unter anderem die Ausscheidungen der Schlange untersucht. Wenn die Proben unauffällig sind, kommt das Tier laut Graf aus der Quarantäne in ein geeignetes Terrarium abseits der Öffentlichkeit. Denn der Experte möchte den Königspython nicht in die Ausstellung integrieren, dazu sei die Schlange nicht außergewöhnlich genug und zudem habe er dafür keinen Platz.
Schlechte Überlebenschancen der Schlange in der Natur
Der Inhaber würde sich freuen, wenn er die Schlange früher oder später an eine geeignete Privatperson abgeben könnte, da die Pflege Zeit, Geld und Platz kostet. Das Gewicht des Tieres sei etwas unterdurchschnittlich, der Gesundheitszustand trotzdem gut.
"In der freien Wildbahn hätte der Python vielleicht noch ein paar Wochen überlebt, aber im Herbst und Winter wäre es schwierig geworden”, sagte Graf. Aufgrund der Länge von etwa 120 Zentimetern schließt der Experte darauf, dass die Schlange etwa drei bis vier Jahre alt sein muss.
Reise des Python vom Wald über die Polizei zum Reptilienzoo
Der Königspython war am vergangenen Samstag in einem Wald bei Mindelheim von einem Mann entdeckt worden. Mit der Hilfe des Mindelheimer Feuerwehrkommandanten brachte die Polizei das Tier in einem Paket zunächst zur Polizeiinspektion.
"Der Königspython war aber nicht wirklich sehr agil, er war sehr langsam, also ich hatte da keine Angst, dass die Schlange sofort auf mich zukommen könnte oder so.“ Jan Rosenthal, Polizeihauptmeister aus Mindelheim
Wer die Schlange ausgesetzt hat, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Chance, dass der Eigentümer sich noch meldet, stuft Rosenthal aber als gering ein.
„Vielleicht meldet sich jemand, dass seine Schlange ausgebüxt ist, aber so gibt es eigentlich keine Ansatzpunkte. Wir haben’s ja in die Zeitung geschrieben, das heißt, wenn jemand weiß, dass irgendjemand eine Schlange hatte, die jetzt seit Längerem weg ist, ne Königspython in dem Fall, darf der sich natürlich gerne bei uns auf der Polizeiinspektion melden.“ Jan Rosenthal, Polizeihauptmeister aus Mindelheim
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