Ein Angeklagter beim Auftakt im Prozess um Dreifachmord von Starnberg
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Ein Angeklagter beim Auftakt im Prozess um Dreifachmord von Starnberg

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Munition aus Starnberger Tatwaffe soll Geschenk gewesen sein

Im Prozess um den mutmaßlichen Mord an einer Familie in Starnberg hat ein Freund des Opfers ausgesagt. Bei dem Zeugen war Munition aus der Tatwaffe gefunden worden. Der 19-Jährige soll die Munition vom Angeklagten geschenkt bekommen haben.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Nach dem gewaltsamen Tod einer dreiköpfigen Familie in Starnberg läuft seit Mitte August der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter. Zwei Freunde des getöteten Sohnes sind wegen Mordes, besonders schweren Raubes sowie Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontroll- und das Waffengesetz angeklagt.

Patronenhülse als Geschenk

Die Patronenhülse aus der Tatwaffe, die bei einem Freund des mutmaßlichen Dreifachmörders von Starnberg gefunden wurde, soll ein Geschenk gewesen sein. Das sagte der Freund des mutmaßlichen Haupttäters und des Opfers vor dem Landgericht München II. Der tote Sohn der ermordeten Starnberger Familie habe sie ihm Monate vor der Tat geschenkt, sagte der 19-Jährige. "Warum er die geschenkt hat, weiß ich nicht mehr", sagte der junge Mann, der wegen der bei ihm gefundenen Munition selbst ins Visier der Ermittler geraten war. Er habe gesagt: "Kannst du haben, schenk ich dir. Einen Grund hat er mir nicht genannt."

21-Jähriger soll Familie erschossen haben

Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der heute 21 Jahre alte Hauptangeklagte in der Nacht im Januar 2020 die Starnberger Familie umgebracht hat. Er soll eine 60 Jahre alte Frau, ihren 64 Jahre alten Mann und den gemeinsamen Sohn erschossen haben. Anschließend habe er die wertvolle Waffensammlung des Sohnes gestohlen. Er steht unter anderem wegen Mordes vor Gericht. Ein 20-Jähriger ist als Mittäter angeklagt.

Der 19-jährige Zeuge und Freund des Opfers und des Tatverdächtigen habe am Tattag eigentlich selbst im Haus der Familie sein und sich dort mit seinem Freund treffen wollen. Der Hauptangeklagte habe ihm dann aber geschrieben, dass es an dem Wochenende nicht gehe, weil er mit dem später getöteten jungen Mann die Waffensammlung verkaufen wolle. "Was ist mit den ganzen Sachen?", schrieb der 19-Jährige dann nach der Tat an den Hauptangeklagten. Und: "Die Kacke ist am Dampfen." Auf Nachfrage des Gerichts, warum er das geschrieben hatte, berief er sich auf Erinnerungslücken. Der Hauptangeklagte forderte ihn schließlich - noch vor dessen Verhaftung - auf, den WhatsApp-Chat mit ihm zu löschen.

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