Polizeiautos stehen mit Blaulicht vor einer Eventlocation, in der eine Hochzeit gefeiert wurde.
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Tödliche Schüsse in Fürth: Innenminister spricht von Mord

Tödliche Schüsse in Fürth: Innenminister spricht von Mord

Nach den tödlichen Schüssen auf einen Gast einer Hochzeitsfeier in Fürth geht Bayerns Innenminister Herrmann von einem Mord aus. Ein 47-Jähriger war am Sonntag erschossen worden. Am Morgen stellte sich der mutmaßliche Täter in Frankreich der Polizei.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Nach den Schüssen auf einer Hochzeitsfeier in Fürth, bei der ein 47-Jähriger tödlich verletzt wurde, hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Tat als "geplanten Mordanschlag" bezeichnet. Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass das Opfer gezielt ausgewählt wurde. Die Polizei vermutet das Motiv im persönlichen Bereich, die genauen Hintergründe sind aber noch unklar.

Der mutmaßliche Todesschütze stellte sich am frühen Montagmorgen in Frankreich der Polizei. Ob noch weitere Menschen an der Tat beteiligt waren, ist Gegenstand der Ermittlungen. Zeugen hatten unmittelbar nach den Schüssen beobachtet, wie zwei Autos mit französischen Kennzeichen davonrasten.

Polizei vermutet persönlichen Hintergrund für die Tat

Das 47-jährige Opfer war kurz nach den Schüssen in einem Krankenhaus gestorben. Das Motiv ist laut Polizei aber unklar. Vor dem Fürther Klinikum versammelten sich am Sonntagabend etwa 50 trauernde Angehörige des Opfers. Zahlreiche Polizisten waren vor Ort.

Bei der Feier in einer Eventlocation in einem abgelegenen Industriegebiet waren mehrere hundert Gäste. Welche Verbindung das Opfer zum Brautpaar hatte, sei noch ungeklärt. Ob der Verdächtige auch Gast auf der Hochzeitsfeier war oder diese möglicherweise nur für die Tat aufgesucht hatte, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.

Verdächtiger kommt in Auslieferungshaft

Hinweise auf die Identität des mutmaßlichen Täters hat es laut Polizei bereits am Sonntag gegeben. Ein Ermittlungsrichter habe einen europäischen Haftbefehl erlassen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, Heike Klotzbücher. 

Am frühen Montagmorgen stellte sich ein Verdächtiger der Polizei in Frankreich. Wo genau, wollten die Ermittler zunächst nicht bekanntgeben. Dieser komme nun in Auslieferungshaft, sagte Klotzbücher. "Wir hoffen, dass er innerhalb weniger Wochen hier ist."

Fahndung nach Autos mit französischen Kennzeichen

Das zunächst abgesperrte Areal sei mittlerweile wieder freigegeben. Die Mordkommission ermittele, es müsse eine Vielzahl an Zeugen vernommen werden. Derzeit prüfen die Ermittler auch die Identität des mutmaßlichen Todesschützen. Die Obduktion der Leiche war nach Angaben der Polizei im Laufe des Montagnachmittags angesetzt.

CSU fordert Konsequenzen

Unterdessen fordert die CSU Konsequenzen. Stadtverwaltung und Polizei müssten mit dem Betreiber der Halle sprechen, damit dieser einen sicheren Ablauf von Veranstaltungen gewährleiste. Ähnlich wie bei einem Fußballspiel müsse der Hausherr dafür sorgen, dass die An- und Abreise der feiernden Personen geordnet ablaufe, forderte der CSU-Fraktionsvorsitzende Maximilian Ammon. Einen entsprechenden Antrag will die CSU am Mittwoch (26.03.25) im Stadtrat einbringen.

Vorfall im Dezember: Polizist in Würgegriff genommen

Hintergrund der Forderung ist ein Vorfall vor einigen Monaten. In der Nacht zum 1. Dezember kam es nach einer Feier an der Haltestelle Burgfarrnbach-Ost zu einer Auseinandersetzung mit 50 Personen, die sich um einen Shuttlebus stritten. Als die Polizei eingriff, nahm ein Mann einen Polizisten von hinten in den Würgegriff. Mehrere Beamte befreiten ihren Kollegen, der vorübergehend dienstunfähig war. Der mutmaßliche Täter wurde später wegen eines versuchten Tötungsdelikts verhaftet und sitzt in Untersuchungshaft.

Auch auf einer weiteren Feier mit mehreren Hundert Gästen war in Bayern am Sonntag ein Mensch getötet worden: In Parsberg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz kam es zu einem Messerangriff. Dabei starb ein 39 Jahre alter Mann. Die beiden Fällen stehen aber den bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht in Zusammenhang.

Mit Informationen von dpa

Im Video: Mutmaßlicher Schütze stellt sich in Frankreich

Wenige Stunden nach tödlichen Schüssen auf einer Hochzeitsfeier in Fürth hat sich der mutmaßliche Täter gestellt.
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Wenige Stunden nach tödlichen Schüssen auf einer Hochzeitsfeier in Fürth hat sich der mutmaßliche Täter gestellt.

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