Wallfahrerinnen und Wallfahrer der Würzburger Kreuzberg-Wallfahrt beim Laufen. Dazwischen Bruder Maximilian in Kutte.
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Für Bruder Maximilian (Mitte) war es nach 30 Jahren die letzte Würzburger Kreuzberg-Wallfahrt.

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Nach 30 Jahren: Letzte Kreuzberg-Wallfahrt für Bruder Maximilian

Nach 30 Jahren: Letzte Kreuzberg-Wallfahrt für Bruder Maximilian

Fünf Tage waren sie unterwegs und haben 180 Kilometer in den Knochen: Jetzt sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Würzburger Kreuzberg-Wallfahrt zurück. Für den geistlichen Leiter Bruder Maximilian war es nach 30 Jahren die letzte Wallfahrt.

Über dieses Thema berichtet: Stadt Land Leute am .

Samstag Nachmittag, 14.30 Uhr: Die ersten Wallfahrerinnen und Wallfahrer kommen in Würzburg in der Semmelstraße an. Viele tragen Sonnenhüte und haben ein Lächeln im Gesicht, manchen sieht man die Anstrengung auch an. Am Dienstag Morgen um 4.00 Uhr sind sie in Würzburg gestartet, da war es noch stockdunkel.

Knapp 180 Kilometer zu Fuß in fünf Tagen

In fünf Tagen sind sie etwa 180 Kilometer zu Fuß gelaufen – zum Kreuzberg in der Rhön. Sie hatten dicke Wanderschuhe oder Turnschuhe an, Sport-Klamotten und Rucksäcke dabei. Dabei haben die Gläubigen auch einige Höhenmeter zurückgelegt. Die eine oder andere Blase am Fuß ist auch dabei. Angehörige, Freunde und Freundinnen sowie Schaulustige sind gekommen, um die Menschen in Würzburg zu empfangen.

Wallfahrt zum Kreuzberg mit 283 Menschen

In diesem Jahr sind 283 Personen mit der Kreuzbruderschaft auf den Kreuzberg gepilgert, davon 26 Frauen und Männer zum ersten Mal, teilt das Bistum Würzburg mit. "Alle sind wohlbehalten wieder zurückgekehrt. Die ersten drei Tage waren für die Menschen vom Wetter her angenehm. An den letzten beiden war es heiß, aber noch nicht zu heiß", so Michael Seufert, der Leiter der Wallfahrt, zu BR24.

Nach 30 Jahren: Abschied für Bruder Maximilian im Würzburger Dom

Bevor die Menschen die traditionelle Zwiebelkirchweih mit Zwiebelkuchen feiern, geht es für alle in den Würzburger Kiliansdom: Andacht für die Pilgerinnen und Pilger. Abschied für Bruder Maximilian Bauer. 30 Jahre war er nun bei der Wallfahrt zum "Heiligen Berg der Franken" dabei – die letzten Jahre als Präses der Bruderschaft Zum Heiligen Kreuz, die die Wallfahrt veranstaltet. Er war damit der geistliche Leiter der Veranstaltung. Doch nun hört er auf. Bischof Franz Jung, noch in Wanderhose und T-Shirt, dankt ihm vor allen und übergibt ihm seine Entpflichtungsurkunde.

Bruder Maximilian: "Wertvolle Erinnerungen an Kreuzberg-Wallfahrt"

Der Bischof bezeichnet den Ordensmann als "glaubwürdigen Verkünder der frohen Botschaft", heißt es vom Bistum Würzburg. Bauer sei ein lebendes Beispiel für Dankbarkeit, Brüderlichkeit und Liebe zu Christus. "30 Jahre Kreuzbergwallfahrt – das bedeutet für mich schöne, gute und wertvolle Erinnerungen", so der 65-jährige Franziskanermönch. Den Menschen gibt er den Wunsch mit auf den Weg, dass sie der Wallfahrt treu bleiben sollen.

Pfarrer Andreas Kneitz wird neuer geistlicher Leiter der Wallfahrt

Bischof Franz Jung hat im Dom auch den Nachfolger von Bruder Maximilian benannt: Andreas Kneitz aus der Pfarreiengemeinschaft Zell-Leinach wird neuer Präses der Bruderschaft zum Heiligen Kreuz Würzburg. Jung hat ihm seine Ernennungsurkunde überreicht.

Kneitz ist 39 Jahre alt und stammt aus Rimpar im Landkreis Würzburg. Nach dem Abitur in Würzburg hat er Theologie studiert. Der damalige Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann hat ihn im Mai 2012 in der Abteikirche in Münsterschwarzach zum Priester geweiht. Nach mehreren Stationen ist er nun seit 2021 Pfarrer der Pfarreiengemeinschaften "Heiliger Franziskus im Maintal, Zell am Main" und "Communio Sanctorum – Sankt Laurentius, Leinach".

Bischof Franz Jung ist selbst mitgelaufen

"Es war eine wunderbare Gebetsgemeinschaft, in der man als Bischof Pilger unter Pilgern sein darf und die Menschen einen mittragen im Gebet", so Bischof Jung. Er hat die Kreuzberg-Wallfahrt auch zum Anlass genommen, um zu fragen: "Was ist mit dem Kreuz in meinem Leben? Was sind die Dinge, die mich bedrücken? Was sind die Dinge, die die Kirche bedrücken, die die Welt bedrücken?"

Im Video: BR-Reporter Valentin Beige im Gespräch mit Wallfahrtsleiter Michael Seufert und Bruder Maximilian bei der Ankunft am Kreuzberg

Die Ersten der Kreuzbergswallfahrer beim Eintreffen am Kreuzberg.
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Kreuzbergwallfahrt

Wegen Umzug: Letzte Kreuzberg-Wallfahrt für Bruder Maximilian

Für Bruder Maximilian war es seine letzte Wallfahrt in der Funktion als geistlicher Leiter. Nach vielen Jahren als Klinikseelsorger an der Uniklinik Würzburg arbeitet er in Zukunft als Pfarrer in Niedersachsen – und gibt deswegen sein Amt als Präses auf.

Erinnerungen an Dauerregen und Hitze

Auf die Frage, was er alles erlebt habe, denkt er sofort an das Wetter: "Wir hatten mal eine Wallfahrt mit fünf Regentagen. Wir hatten aber auch mal am 20. August den heißesten Tag des Jahres. Da haben wir gedacht: Wir schaffen es nicht – haben es aber doch geschafft."

"Lachendes und weinendes Auge" nach 30 Jahren

Jetzt zum Start seiner letzten Wallfahrt hatte er ein lachendes und ein weinendes Auge. "Ich bin sehr verbunden mit der Wallfahrt, es ist auch ein Abschied für mich", sagt Bruder Maximilian. An die letzte Wallfahrt als geistlicher Leiter hatte er aber keine besonderen Erwartungen. "Ich mach mich auf den Weg wie jedes Jahr. Es ist jedes Jahr besonders. Jede Wallfahrt ist anders, aber es ist auch viel Vertrautes dabei", sagte er am Dienstag zu BR24.

Jubiläums-Wallfahrt und Wallfahrt in der Corona-Zeit

In Erinnerung bleiben wird ihm aber zum Beispiel die Jubiläumswallfahrt im Jahr 1997 – 350 Jahre Kreuzberg-Wallfahrt. Und auch die "Wallfahrt to go" in der Corona-Zeit hat sich eingeprägt. Damals konnten die Menschen die Strecke eigenständig nachlaufen und es gab Heilige Messen auf dem Weg. Die Bruderschaft Zum Heiligen Kreuz hat den Menschen außerdem Texte, Impulse und Videos auf Youtube zur Verfügung gestellt.

Bruder Maximilian: "Wir waren immer behütet"

Das Ende seiner Amtszeit erfüllt Bruder Maximilian auch mit großer Dankbarkeit. "Ich bin dankbar, dass bei all den Wallfahrten nie etwas Schlimmes passiert ist. Dass wir immer behütet geblieben sind. Auch bei all dem Verkehr auf den Straßen, auf den Bundesstraßen, den wir erlebt haben und der zugenommen hat", so der Bruder. Er lobt auch die vielen Menschen, die bei der Wallfahrt mitwirken.

Im Video: Wallfahrerinnen und Wallfahrer werden in Würzburg empfangen

Nach knapp 180 Kilometern sind die Kreuzberg-Wallfahrerinnen und -Wallfahrer zurück am Würzburger Dom angekommen.
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Nach knapp 180 Kilometern sind die Kreuzberg-Wallfahrerinnen und -Wallfahrer zurück am Würzburger Dom angekommen.

Gemeinschaft trägt die Menschen

Für viele Menschen ist es die Gemeinschaft, die sie die vielen Kilometer trägt. Das gemeinsame Beten und Singen sei auch meditativ. "Der Reiz für mich ist auch, dass da wirklich alt und jung dabei ist, Mann und Frau – dass alle miteinander unterwegs sind", sagt Wallfahrtsleiter Michael Seufert.

Der 18-jährige Felix läuft zum Beispiel schon seit seiner Kindheit mit – erst nur Etappen, inzwischen die ganzen 180 Kilometer. "Gerade das Beten von Rosenkränzen bringt mich runter, weil es sich immer wiederholt. Das ist Meditation in dieser aktuell sehr dynamischen Welt", sagt Felix.

Wallfahrt als "Gottesdienst unterwegs"

Das Ziel der Wallfahrt ist es laut Bistum, "Kraft zu schöpfen, den Kopf frei zu bekommen und dankbar" zu sein. Es sei allerdings kein "Volkslauf mit religiösem Vorzeichen", sondern "Gottesdienst unterwegs und Exerzitien auf der Straße", heißt es weiter. Die Tage der Wallfahrt seien Tage der Glaubens- und Lebenserneuerung.

Hintergrund: Kreuzberg-Wallfahrt von Würzburg aus

Die Wallfahrt von Würzburg zum Kreuzberg gibt es nun seit 1647. Damals hatte sich die Bruderschaft zum Heiligen Kreuz zum ersten Mal aufgemacht, auf den Pilgerweg in die Rhön. Seitdem findet die Wallfahrt mit Unterbrechungen immer wieder vom 20. bis 24. August statt. Sie gilt als größte ihrer Art in Unterfranken. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geht aber kontinuierlich zurück. Vor zehn Jahren hatten sich noch etwa 550 Menschen auf den Weg gemacht, dieses Jahr nur noch gut 280.

Kleinere Wallfahrten zum zweithöchsten Berg in der Rhön gibt es zum Beispiel auch von Ochsenfurt im Landkreis Würzburg oder von Karlstadt im Landkreis Main-Spessart.

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