Ein Mann kauft an einem Marktstand ein.
Bildrechte: BR/Franz Engeser

Noch können sich die Kunden am Marktstand von Hans Böhm mit Obst und Gemüse eindecken. Am Samstag ist Schluss, nach 63 Jahren.

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Nach 63 Jahren ist Schluss: Ansbacher Markthändler geht in Rente

Mehr als sechs Jahrzehnte steht Hans Böhm auf dem Ansbacher Marktplatz. Wind und Wetter hat er getrotzt, um seine Stammkundschaft mit Salatpflanzen, Obst und Gemüse zu versorgen. Nun geht das Händler-Urgestein in den Ruhestand.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Seit Jahrzehnten hat Hans Böhm einen Stammplatz auf dem Ansbacher Wochenmarkt: Gegenüber vom Rathaus, direkt neben dem Stadthaus, bietet er Salat- und Gemüsepflänzchen für den Garten sowie Obst und Gemüse für die Küche feil. Seit Anfang der 1960er-Jahre ist er – zunächst mit den Eltern, dann alleine und später mit seinem Sohn – stets auf dem Markt vertreten.

Anfangs Landwirt, inzwischen Händler

Auch sein Sortiment habe sich deutlich gewandelt, sagt der inzwischen 77-Jährige: Genügten anfangs noch eine Handvoll verschiedener saisonaler Gemüsesorten, liegen nun Zitronen, Pfirsiche und Bananen neben Weintrauben und Pfifferlingen. Daneben reihen sich Zucchini, Spargel und Tomaten an Kohlrabi- und Salatsetzlingen. Anfangs bauten die Böhms noch auf dem eigenen Hof an. Als aber in den 1980er-Jahren auch rund um seine Heimatgemeinde Albertshofen im Landkreis Kitzingen immer mehr Gewächshäuser aus dem Boden schossen, stellte der Händler um. Seitdem bringt er Gemüse und Obst seiner Nachbarn zu den Kunden, Südfrüchte bezieht er vom Großhandel.

Trotz Zeitdruck Spaß bei der Arbeit

Die Arbeit auf dem Markt habe ihm immer Spaß gemacht, sagt Böhm, auch wenn es stets viel Arbeit bedeutet habe: früh aufstehen, um die Waren in den Transporter zu laden und den Stand auf dem Ansbacher Martin-Luther-Platz herzurichten. Zwar gewöhne man sich daran – nun sei es aber auch für ihn Zeit, in den Ruhestand zu gehen – mit 77 Jahren.

Sohn will Stand nicht weiterführen

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verfolgt auch Sohn Gerhard Böhm die letzten Tage seines Vaters auf dem Markt in Ansbach. Neben seinem eigentlichen Beruf half er immer mittwochs und samstags mit. Das ist nun vorbei: Der Sohn wird den Stand seines Vaters nicht weiterführen. Die neu gewonnene freie Zeit will er unter anderem für seinen eigenen Garten aufwenden.

Am Samstag ist Schluss

Wer Hans Böhm aber auf alle Fälle vermissen wird, ist seine Stammkundschaft, die nicht nur seine breite Produktpalette, sondern auch die Qualität an seinem Marktstand zu schätzen wusste. Sie haben am kommenden Samstag (01.07.23) eine letzte Gelegenheit, Hans Böhm an seinem Stand in Ansbach zu besuchen.

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