Die Achterbahn "Höllenblitz" ist nun gesperrt
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Auf der Achterbahn "Höllenblitz" kam es zu einem Unfall

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Nach Wiesn-Unfall: TÜV betont hohe Sicherheit bei Fahrgeschäften

Nach Wiesn-Unfall: TÜV betont hohe Sicherheit bei Fahrgeschäften

Ein Achterbahn-Unfall trübt den Start der Wiesn. Grundsätzlich gebe es in Deutschland ein hohes Sicherheitsniveau bei Fahrgeschäften, sagt der TÜV-Verband. Entscheidend sei jedoch auch die richtige Schulung des Personals, das die Geräte bedient.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Eigentlich hätte so etwas nicht passieren dürfen – und dennoch: Am Samstagabend hat es einen Achterbahn-Unfall auf dem Münchner Oktoberfest gegeben. Zwei Waggons der Bahn "Höllenblitz" stießen mit niedriger Geschwindigkeit zusammen, mehrere Menschen wurden dabei leicht verletzt. Warum es zu dem Unfall kam, war zunächst unklar. Es war nicht die einzige Panne am Wochenende: Beim "Olympia-Looping" versagte der Antrieb eines Wagens, die Fahrgäste mussten per Leiter in Sicherheit gebracht werden. Die beiden Vorfälle werfen Fragen auf – insbesondere, da alle Fahrgeschäfte im Vorfeld vom TÜV geprüft wurden.

Welche Verantwortung die Betreiber tragen

Nach Worten des Geschäftsführers des TÜV-Verbands, Joachim Bühler, besteht angesichts der beiden Vorfälle kein Grund zur Beunruhigung. "Wir haben in Deutschland, auch international gesehen, mit das höchste Sicherheitsniveau von Fahrgeschäften", sagte er im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2.

Für die Sicherheit von Fahrgeschäften sind ihm zufolge zum einen die Betreiber verantwortlich. Sie müssten regelmäßig ihre Anlagen prüfen, vor jeder Abfahrt müsse das Personal einen Kurz-Sicherheitscheck vornehmen – etwa prüfen, ob alle Bügel am Gerät eingerastet sind. "Zusätzlich, und das ist das, wo wir ins Spiel kommen, müssen solche Fahrgeschäfte einmal im Jahr vom TÜV grundlegend überprüft werden", erklärte Bühler.

Bei nicht festen Fahrgeschäften: Kontrolle bei jedem An- und Abbau

Bei Fahrgeschäften auf Volksfesten – sogenannten "fliegenden Bauten" – müsse vor jedem Aufbau und nach jedem Abbau eine sogenannte Gebrauchsprüfung stattfinden. "Die machen in der Regel auch wir", so der Geschäftsführer vom TÜV-Verband. Dabei müsse geprüft werden, ob "alles an Ort und Stelle ist, die Sachen so verschraubt und zusammengebaut sind, wie sie eben vorgesehen sind". Darauf lege der TÜV ein besonderes Augenmerk.

Zusätzlich würden sicherheitskritische Bauteile überprüft: "Zum Beispiel Bremssysteme. Wir machen auch Prüfungen, ob irgendwo Korrosion ist." Damit meint er eine mögliche unerwünschte Reaktion eines Werkstoffs mit seiner Umgebung – etwa bei großer Hitze oder Kälte.

Bühler: Gute Schulung des Personals wichtig

Ob das Personal an den Fahrgeschäften die Sicherheitschecks jedes Mal wie vorgesehen durchführt und die Geräte grundsätzlich richtig bedienen kann, das werde jedoch nicht vom TÜV überprüft. Die Schulung der Mitarbeiter sei Sache der Betreiber.

Eine Lücke im System, findet Bühler. Die Aufarbeitung eines Achterbahn-Unfalls im Legoland im vergangenen Jahr habe gezeigt, wie wichtig die Schulung des Personals sei, das die Fahrgeschäfte bedient. Damals hätten sich Angestellte über Sicherheitsvorschriften hinweggesetzt, so Bühler. Daher habe sich der TÜV Anfang des Jahres dafür eingesetzt, dass bei der Schulung "noch einmal nachgelegt wird". "Das ist natürlich ganz entscheidend, dieser Sicherheitscheck vor jeder Abfahrt", so der Verbandschef.

Pandemie sorgte für Fachkräftemangel in der Branche

Einen Grund für die Unfälle sieht Bühler im Fachkräftemangel, vor allem seit den Corona-bedingten Zwangspausen gebe es große Lücken: "Wir haben festgestellt, dass es insbesondere seit der Corona-Pandemie viel Personal-Wechsel gegeben hat. Die Fahrgeschäfte mussten ja auch im Lockdown stillstehen." Die Branche klage selbst über einen Fachkräftemangel, so Bühler. Um sicherzustellen, dass auch neue Mitarbeiter gut im Umgang mit den Fahrgeschäften geschult sind, schlug er eine Art "Führerschein" für die Mitarbeiter vor.

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