Wenige Stunden nach Beginn des Oktoberfests sind bei einem Achterbahn-Unfall mehrere Menschen leicht verletzt worden.
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Wenige Stunden nach Beginn des Oktoberfests sind bei einem Achterbahn-Unfall mehrere Menschen leicht verletzt worden.

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Achterbahn-Unfall trübt Wiesn-Gaudi am ersten Wochenende

Das war schon fast ein Bilderbuchstart: 450.000 Menschen zog es am Samstag bei bestem Wetter aufs Oktoberfest. Getrübt wurde die Feierstimmung aber von einem Achterbahn-Unfall mit mehreren Verletzten. Eine Bilanz des Oktoberfest-Starts.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Ein Wiesn-Auftakt nach Maß – mit einigen Einschränkungen. So lässt sich der Start des Oktoberfests am Samstag zusammenfassen. Überschattet wurde die feuchtfröhliche Wiesn-Gaudi durch einen Unfall auf der Höllenblitz-Achterbahn.

Achterbahn-Unfall: Wiesn-Auftakt mit Schrecken

Bei einem Zusammenstoß zweier Waggons mit niedriger Geschwindigkeit wurden nach verschiedenen Angaben acht oder neun Menschen leicht verletzt. Sie seien nach dem Unfall am Samstagabend vom Sanitätsdienst ambulant behandelt worden, teilten die Wiesn-Sanitätsstation und die Polizei am Sonntag mit. Die Polizei sperrte das Fahrgeschäft, der Bereich um das Geschäft war mit Flatterband abgetrennt. Die Ursache bedürfe weiterer Ermittlungen, hieß es. Außerdem sollte ein Gutachter hinzugezogen werden. Warum es zu dem Unfall kam, war zunächst unklar.

"Unsere Aufgabe ist, Menschen Freude zu bereiten. In dem Moment, wo Menschen zu Schaden kommen, trifft uns das ins Mark", sagte die Wiesn-Schausteller-Sprecherin Yvonne Heckl am Sonntag bei BR24live.

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) sprach gegenüber BR24 bei dem Unfall von einer "kleinen Geschichte" und versprach eine eingehende Prüfung. "Das darf nicht passieren, deswegen werden wir uns dieses Fahrgeschäft jetzt ganz genau anschauen lassen, bis das Fahrgeschäft dann wieder fährt. Der TÜV wird das dann freigeben oder auch nicht freigeben. Das war ein echter Ausnahmefall und das wird's auch bleiben", sagte Baumgärtner. Wann das Fahrgeschäft wieder freigegeben werden kann, ist noch völlig offen, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

BR24live zum Nachschauen: Was zum Achterbahn-Unfall bekannt ist

Die Achterbahn "Höllenblitz" auf dem Festgelände.
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Die Achterbahn "Höllenblitz" auf dem Festgelände.

450.000 Menschen am Samstag auf der Theresienwiese

Am ersten Tag besuchten 450.000 Gäste das Oktoberfest, davon hatte es 22.000 auf die "Oide Wiesn" gezogen, wo es ruhiger und traditioneller zugeht. Laut Festleitung standen die Klassiker Wiesn-Hendl und Schweinshaxen ganz oben auf der Beliebtheits-Skala. Der Bierdurst war groß – die Wirte sprachen beim Ausschank von einer Steigerung von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Festleitung führt das vor allem auf das warme Wetter zurück.

Wiesn-Chef Baumgärtner sprach von einem "bombastischen Wochenende". "Von den gebrannten Mandeln über die Fahrgeschäfte bis zu den Schießbuden war alles bevölkert", so Baumgärtner. Teilweise sei das kostenlose Wasser ausgegangen – man habe nunmehr noch eine fünfte Wasserstelle hinter dem Weinzelt eingerichtet.

1.164 Patienten von Sanitätern und Ärzten versorgt

Doch wo viel Alkohol, da gibt es traditionell auch viele Ausfälle. Bis Sonntagabend (Stand 23 Uhr) versorgten die Wiesn-Ärzte und Sanitäter insgesamt 1.164 Menschen auf der Sanitätsstation - darunter vor allem Platz- und Schürfwunden, Alkoholvergiftungen und auch ein kardiologischer Notfall. Allein am Samstag seien es fast 650 Patienten gewesen – eine hohe Zahl, wie Michel Belcijan sagte; er ist Betriebsleiter der Aicher Ambulanz, die erneut die Wiesn-Sanitätsstation betreibt. Allerdings lasse sich keine signifikante Steigerung im Vergleich zu den früheren Wiesn-Samstagen feststellen.

Den ersten "alkoholbedingten Totalausfall" gab es zeitig: Ein junger Mann aus den USA musste um 15.38 Uhr mit der Fahrtrage zur Station gebracht werden. Auch der mobile Computertomograph kam gleich am ersten Tag zum Einsatz, unter anderem bei einem 60-jährigen Münchner, der sich bei einem Sturz am Kopf verletzt hatte. Die CT-Bilder zeigten eine Blutung im Schädelinneren, die klinisch zu überwachen war.

Festzeltbesucher verletzt Bedienung mit Maßkrug

Die schlimmste Nachricht am Tag der Wiesn-Eröffnung war ein tätlicher Angriff auf eine Bedienung. Wie die Polizei berichtete, wollte die 46-Jährige im Armbrustschützen-Festzelt einen Streit zwischen zwei Wiesn-Besuchern schlichten, als ihr ein bislang unbekannter Täter einen Maßkrug so massiv auf den Kopf schlug, dass dieser zerbrach.

Die Bedienung erlitt eine stark blutende Kopfplatzwunde und wurde umgehend ärztlich versorgt. Der Täter konnte unerkannt flüchten. Laut Zeugen handelte es sich um einen spanisch sprechenden Mann. Gegen ihn wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Im Audio: So kam es zu dem Unfall

11.09.2023, Bayern, München: Arbeiter bauen auf der Theresienwiese, dem Oktoberfestgelände, eine Achterbahn auf. Die 188. Wiesn findet dieses Jahr vom 16.09. bis 03.10.2023 statt. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Aufbau Oktoberfest 2023

Mit Informationen von dpa

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