Wegen Impfbetrügereien hat das Amtsgericht Nördlingen ein Dutzend Strafbefehle gegen mutmaßliche Impfbetrüger erlassen. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie sich von einem Wemdinger Arzt Nachweise für Corona-Impfungen hatten ausstellen lassen, die nie erfolgt waren.
- Wemdinger Arzt soll Patienten Angst gemacht haben vor der Corona-Impfung
Patienten aus Wemdinger Praxis erhalten Geldstrafen
Je nachdem, ob sie sich eine oder zwei angebliche Impfungen haben abstempeln lassen, liegen die Strafbefehle laut dem Vorsitzenden Richter zwischen 80 und 120 Tagessätzen. Die Höhe der jeweiligen Tagessätze richtet sich nach dem monatlichen Nettoeinkommen. Legen die Betroffenen Einspruch ein, kommt es zur Verhandlung am Nördlinger Amtsgericht.
Richter rechnet mit weiteren Strafbefehlen
Bei den zwölf Strafbefehlen wird es allerdings laut dem Vorsitzenden Richter des Nördlinger Amtsgerichts voraussichtlich nicht bleiben. Weil zunächst gegen 100 Beschuldigte wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz ermittelt wurde, ist davon auszugehen, dass weitere Strafbefehle folgen. Die meisten dürften auf das Amtsgericht Nördlingen entfallen, da die Praxis in dessen Einzugsbereich liegt.
Beweise bei Razzia in Wemdinger Praxis sichergestellt
Die Staatsanwaltschaft Augsburg ist derzeit dabei, die einzelnen Fälle abzuarbeiten. Entsprechende Beweismittel waren bei einer Razzia im Januar festgestellt worden. Beamte der Kripo Dillingen hatten damals die Häuser und Wohnungen von rund 100 ehemaligen Patienten des Arztes in Bayern und Baden-Württemberg durchsucht.
Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen Wemdinger Arzt
Das Verfahren gegen den Arzt führt unterdessen die Generalstaatsanwaltschaft in Nürnberg. Ihm wird zum einen vorgeworfen, gefälschte Impfnachweise an Personen nicht nur aus Bayern, sondern aus ganz Deutschland ausgestellt zu haben. Zum anderen soll er Patienten, die gegen Corona geimpft werden wollten, ein Placebo gespritzt haben. Diese sind dann im Glauben, gegen Corona geimpft zu sein, nach Hause gegangen.
Hierzu war in den vergangenen Monaten umfangreich ermittelt worden. Zum jetzigen Stand des Verfahrens wollte sich ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg heute nicht äußern.
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