Baustelle am Gnadenberger Tor in Berg bei Neumarkt
Bildrechte: BR/Tanja Gorges
Audiobeitrag

Der Wiederaufbau des Gnadenberger Tors hat begonnen - mit Verspätung.

Audiobeitrag
>

Nach Lkw-Unfall: Historisches Tor wird wieder aufgebaut

Nach Lkw-Unfall: Historisches Tor wird wieder aufgebaut

Vor über einem Jahr hat ein Lkw das historische Klostertor in Gnadenberg, einem Ortsteil von Berg bei Neumarkt, zerstört. Nun ist der Wiederaufbau gestartet. Ob das Tor noch im Winter fertig wird, dafür könnte besonders ein Faktor entscheidend sein.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Der Bürgermeister von Berg, Peter Bergler (Liste Bürgernahe Gemeindepolitik), hat sich zu Beginn der Bauarbeiten selbst ein Bild von der Baustelle in Gnadenberg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz gemacht: Mit dem Smartphone fotografierte er das freigelegte Fundament des eingestürzten sogenannten Altdorfer Tores. Einige Steine haben Risse.

Lastwagen reißt Tor ein

Anfang September 2023 war ein Lastwagen in der Durchfahrt hängen geblieben, dabei riss der Sattelzug das Tor ein. Der Fahrer wollte in den frühen Morgenstunden einer Sperre auf der Autobahn A3 ausweichen und befolgte dabei nicht die offizielle Umleitungsstrecke.

Bergler ist aber froh, dass es damals nur bei einem Sachschaden geblieben ist. "Ich darf gar nicht dran denken, was hätte passieren können, wenn in der Früh um 5.30 Uhr jemand aus dem Wohnhaus daneben rausgeht. Und dann kommt plötzlich so ein Felsbrocken geflogen. Da darf man gar nicht dran denken", so Bergler.

Wiederaufbau geht mit Verspätung los

Jetzt soll das Tor wieder aufgebaut werden. Es sei schließlich auch ein Wahrzeichen der Ortschaft Gnadenberg, so Bergler. Doch seit dem Unfall im September 2023 ist der verbliebene Rest des Tores eingerüstet. Der Bauhof überprüfe regelmäßig, ob das Gerüst stabil bleibe, so der Bürgermeister. Eigentlich sollte der Wiederaufbau bereits im Frühjahr in der frostfreien Zeit beginnen. Die Gemeinde ist sogar als Bauherr aufgetreten, obwohl ein Großteil des unterirdischen Fundamentes auf Privatgrund steht.

Gutachten belegt Schäden am Fundament

Dass das Fundament bei dem Unfall 2023 beschädigt worden, hat inzwischen auch ein Gutachten des zuständigen Statikerbüros ergeben. Laut Bürgermeister Bergler liege dieses nun bei der Versicherung der Spedition zu Prüfung. Zuletzt war dies ein Diskussionspunkt zwischen Gemeinde und Versicherung. Denn diese ging davon aus, dass das Fundament nicht beschädigt worden sei. Somit müsste die Gemeinde die Mehrkosten dafür tragen.

Für Bergler war aber schon vorher klar, der Schaden ist Versicherungssache: "Also mir ist wichtig: Ich stehe auf dem Standpunkt, ich habe das Tor nicht zerstört. Das war ein Lkw-Fahrer, der widerrechtlich da durchgefahren ist."

Hoffnung auf milden Winter

Obwohl noch nicht abschließend geklärt ist, wer die Mehrkosten für die Arbeiten an der Statik trägt, haben sich die Beteiligten darauf geeinigt, jetzt doch loszulegen. Bergler hofft außerdem auf einen milden Winter: "Wenn die Temperaturen unter fünf Grad liegen, dann ist die Baustelle wieder eingestellt", sagt er. Aber der Bürgermeister bleibt optimistisch: "Vielleicht klappt es ja".

Bildrechte: vifogra
Bildbeitrag

So sah das Tor unmittelbar nach dem Unfall mit dem Lkw aus.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!