Trümmer der beschädigten S-Bahn vor den beiden aus den Schienen gesprungenen Zügen.
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Die Unfallstelle in Schäftlarn am 16.02.2022.

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Nach S-Bahn-Unglück von Schäftlarn: Bergung ab Donnerstag

Nach S-Bahn-Unglück von Schäftlarn: Bergung ab Donnerstag

Nach dem S-Bahn-Unfall in Schäftlarn wurden erste Vorbereitungen für die Bergung der Waggonwracks getroffen. Soweit es der Sturm zulässt, sollen ab Donnerstag die zerstörten S-Bahn-Teile vom Hochdamm auf die darunterliegende B11 gehoben werden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

  • Zum aktuellen Artikel: Ermittlungen gegen Triebwagenführer nach tödlichem S-Bahn-Unfall

Wie es mit den Bergungsarbeiten nach dem S-Bahn-Unfall in Schäftlarn weitergeht, wird wohl auch vom Wetter abhängen. Für Donnerstag ist auch in Oberbayern heftiger Wind angesagt, es könnten sogar Orkanböen werden. Das Technische Hilfswerk will deshalb zunächst an der Unglücksstelle alles sturmfest machen. Mehrere Zugteile waren aus den Gleisen gesprungen. Offiziell soll die Bergung der beiden südlich von München zusammengestoßenen S-Bahnen am Donnerstag beginnen, teilte die Deutsche Bahn (DB) am Mittwoch mit.

Ein Toter, 18 Verletzte

Die beiden mit 95 Menschen besetzten S-Bahnen waren am Montagnachmittag im Berufsverkehr auf eingleisiger Strecke frontal zusammengestoßen. Ein Fahrgast wurde getötet, 18 Menschen wurden verletzt, sechs davon schwer.

Experten suchen unterdessen weiter nach möglichen Hinweisen auf die Unfallursache. Am Tag nach dem Unglück hatte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gesagt, es gebe derzeit keine Anzeichen für technisches Versagen. Untersucht wird auch, ob möglicherweise menschliches Versagen vorliegt.

Spezialkran soll verkeilte S-Bahn-Waggons bergen

Erst wenn die Beweissicherung abgeschlossen ist, können die Bergungsarbeiten losgehen. Diese werden wohl mehrere Tage dauern. Dabei soll auch ein Spezialkran zum Einsatz kommen, der die verkeilten Waggons vom Hochdamm hievt. Deren Abtransport erfolgt dann über die Straße. Um den Kraneinsatz gut vorzubereiten, ist in der vergangenen Nacht bereits der Fahrdraht der Oberleitung auf einer Länge von mehreren Hundert Metern abgebaut worden, so die Bahn.

S-Bahn-Strecke und B11 bis auf Weiteres gesperrt

Was noch über die Schienen weggezogen werden kann, soll wohl über die Schienen abtransportiert werden. Nach der Bergung der beschädigten S-Bahnen müssen auch noch die Schäden an der Infrastruktur begutachtet und behoben werden. Eine Prognose, wann die Strecke wieder freigegeben werden könne, ist nach Angaben der Bahn derzeit noch nicht möglich.

Die B11 zwischen Ebenhausen und Schäftlarn bleibt jedenfalls weiter gesperrt, ebenso die S-Bahn-Strecke zwischen Höllriegelskreuth und Wolfratshausen. Die S-Bahnen der Linie S7 in Richtung Wolfratshausen verkehren bis Höllriegelskreuth und wenden dort. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen nach einem festen Fahrplan ist laut Bahn zwischen Wolfratshausen und Höllriegelskreuth eingerichtet.

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