Kriminelle sprengen in Bayern immer mehr Geldautomaten. Alleine in diesem Jahr wurden schon 17 Automaten im Freistaat in die Luft gejagt, davon waren es drei in Schwaben. Im Regierungsbezirk gab es zusätzlich noch die vergebliche Sprengung eines Automaten in Thannhausen im August. Diese scheiterte, weil das Gas, das die Täter verwendeten, zu früh explodierte. Die Täter flüchteten ohne Beute.
Kriminelle verursachen hohe Schäden
Es muss vor allem schnell gehen: Die Täter hebeln das Gehäuse des Automaten auf, leiten mit einem Schlauch Gas in den Tresor und zünden es mit einer Batterie. Die Folge sind meist enorme Detonationen, dabei wurden auch schon Menschen verletzt, vor allem aber entstehen große Schäden. Die Beute kann in die Hunderttausende gehen.
Geldscheine werden markiert
Für die Banken ist das Thema Sicherheit ein Wettlauf mit den Banden. Die werden immer rabiater und findiger, die Sicherheitsmaßnahmen deshalb immer komplizierter, darunter die Methode, die Beute-Scheine mit platzenden Farbbeuteln kenntlich und damit für die Diebe unbrauchbar zu machen.
Sparkasse schließt Geldautomaten
Nachdem in Wolfertschwenden ein Geldautomat gesprengt worden war, hat die Sparkasse Schwaben-Bodensee einige ihrer Automaten im Unterallgäu nachts eingeschlossen, so die Geldautomaten in Bad Grönenbach, Fellheim, Memmingerberg, Benningen und Lautrach. In der Regel können Kunden dort zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens kein Geld mehr ziehen.
Günstige Lage für Kriminelle führt zu Schließung
Die Standortschließungen beruhen auf einer Risikoanalyse der Bank. Es geht um die Automaten, die besonders verkehrsgünstig gelegen sind - auch für die Diebe: Nahe der Autobahn, der schnellste Fluchtweg. Nach der letzten Sprengung in Wolfertschwenden Anfang Juli flüchteten die Täter wohl über die A7. Wann dieser Automat wieder zugänglich sein wird, ist offen.
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