Der Naturpark Nagelfluhkette vom Hochgrat nahe Oberstaufen
Bildrechte: picture alliance / Zoonar | Michael Pedrotti

Der Naturpark Nagelfluhkette ist Erholungsgebiet und Lernort in einem.

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Naturpark Nagelfluhkette: Ort zum Erholen und Lernen

Rund 400 Quadratkilometer groß ist das Gebiet des Naturparks Nagelfluhkette, zwei Drittel davon liegen in Bayern, ein Drittel im österreichischen Vorarlberg. Seit 15 Jahren gibt es ihn offiziell, seitdem ist dort etwas Besonderes entstanden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

2008 wurde das über 400 Quadratkilometer große Schutzgebiet im Allgäu und in Vorarlberg offiziell als Naturpark eingetragen. Auf über der Hälfte der gesamten Naturparkfläche sind mittlerweile naturverträgliche Touren ausgeschildert. Bergwanderer bekommen so direkt am Weg Informationen über die heimischen Tiere und Pflanzen, wie zum Beispiel Raufußhühner oder geschützte Orchideen. So können sie nachvollziehen, warum es zum Beispiel wichtig ist, auf den Wegen zu bleiben.

Ranger geben ihr Wissen an Touristen und Einheimische

Sowohl Einheimische als auch Touristen profitieren vor allem von den Rangern, die im Gebiet unterwegs sind und ihr Wissen in Sachen Tier- und Pflanzenwelt weitergeben. Auch vom Wegenetz, das vom Naturpark und vom Alpenverein unterhalten wird, haben beide Gruppen etwas.

Wichtig ist auch eine gute Besucherlenkung, für die der Naturpark inzwischen auch Vorbild für andere Regionen ist. Mit der Kampagne: "Dein Freiraum. Mein Lebensraum. Verantwortungsvoll in der Natur unterwegs", bekommen die Besucher die Infos, die sie brauchen, wie ihr Sport im Einklang mit der Natur – und zum Beispiel mit den Interessen der Landwirte ausgeübt werden kann. In den vergangenen Jahren haben die Naturpark-Ranger und weitere Mitarbeiter zum Beispiel Hinweisschilder aufgestellt und eine Facebook-Kampagne zu naturverträglichen Touren erarbeitet.

Praktischer Unterricht in den Naturparkschulen

Um schon den Nachwuchs für die Natur zu begeistern, gibt es seit 2015 sogenannte Naturparkschulen. In über 10.000 Schulstunden ging es seither draußen um Tiere und Pflanzen. Fünf Ranger halten den Unterricht, außerdem sanieren sie Wege, renaturieren Moore und sind vor Ort, wenn in der Ferienzeit in den Bergen viel los ist. Auch in den Sommerferien gibt es zahlreiche Angebote, zum Beispiel die Ausbildung zum Junior-Ranger, einen Forschertag oder einen Tag auf dem Alpsee.

Auch in der Corona-Zeit, während des großen Besucheransturms, waren die Ranger für die 15 Naturpark-Gemeinden eine wichtige Hilfe. Inzwischen haben mit Rettenberg und Burgberg zwei weitere Gemeinden den Antrag gestellt, ebenfalls ins Naturpark-Gebiet mit aufgenommen zu werden. Bei einem Festakt in Oberstaufen wird heute das 15-jährige Jubiläum gefeiert.

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