Die wichtigsten News zum Nockherberg 2024
- 19 Uhr - Bühne frei für den Nockherberg
- Viel Prominenz: Von Söder und Kühnert über Kool Savas bis Uli Hoeneß
- Vierte Fastenrede von Maximilian Schafroth
- "Albträumereien" im Singspiel
- Weitere Artikel und Hintergründe zum Nockherberg
22.01 Uhr: Doubles und Originale vereint auf der Bühne
Nun erklimmen die Politiker und Politikerinnen die Bühne und stellen sich zu den Darstellern. Wie fanden sie es? "Das ist für mich immer ein sehr entspannter Moment, weil Gerhard das so toll macht", lobt Dieter Reiter sein Pendant. Das ganze Singspiel sei "grandios" gewesen. Auch Ministerpräsident Söder wirkt zufrieden: "Mir hat es sehr gut gefallen, er hat es gut gespielt. Er hätte den Aiwanger noch ein wenig mehr scheuchen müssen, wie in der Realität", lobt Söder sein Double Thomas Unger. Der Song "Reality" von La Boum sei jedoch nicht so sein Fall gewesen.
Auch Martin Huber zeigt sich zufrieden und hegt schon Zukunftswünsche: "Ich würd' gern Generalsekretär bleiben und wenn der Roland mein Double bleibt, dann haben wir eine gute Zukunft", freut er sich. Und was sagt Michaela Kaniber zu ihrem Double? "Ich war total überwältigt. Ich hab' gedacht, das darf nicht wahr sein, dass man sein Ebenbild anschauen kann", schwärmt sie. Vollends begeistert ist Katharina Schulze. Ihr Double Sina Reiß habe "sowas von abgeliefert". Die Familien-Whatsapp-Gruppe sei "am Glühen".
21.52 Uhr: Finale - Zukunftswunderland
Mit versöhnlichen Tönen geht das Singspiel zu Ende. "Irgendwo, irgendwann, fängt vielleicht die Zukunft an. Der Himmel wird sich lichten, komm gib mir deine Hand", singen die Politiker. Irgendeiner wird es schon richten, "hier im Zukunftswunderland". Über die Bühne schweben Seifenblasen.
21.48 Uhr: Der Spuk ist vorbei - oder doch nicht?
Nachdem jeder seinen Albtraum durchlebt hat, ist der Spuk vorbei. Die Politiker dürfen die Klinik verlassen, der Bus zur Rückreise steht bereit. Auch die Handys haben wieder Empfang. Doch da entdecken die Politiker: Die Welt da draußen ist viel schlimmer als die Horrorklinik. Von Aiwanger sind alte Fotos aufgetaucht, darauf macht er laut eigener Aussage den "Winnetou-Gruß". Außerdem war er da erst 16 Jahre alt.
Schulze bekommt Push-Nachrichten von Überschwemmungen und Waldbränden. Scholz erfährt von den Kriegen in der Ukraine und Israel. Aber den größten Schreck durchfährt die CSU: "Ein bayerischer Beamter hat gegendert!" Doch ein Zurück gibt es nicht, die Klinik ist ausgebucht.
21.47 Uhr: Kein Albtraum für Schulze?
Alle schaudern, nur eine Politikerin hat sich die gute Laune bisher nicht nehmen lassen: Die ganz in Pink gekleidete Katharina Schulze. Hält die Klinik für sie etwa keinen Albtraum bereit? Oberbürgermeister Reiter ist anderer Meinung: "Ansichtssache, Frau Schulze. Sie haben jetzt noch viereinhalb Jahre als zweitstärkste Oppositionspartei vor sich. Das heißt, vor ihnen spricht immer erst der Söder, der Aiwanger und die AfD. Muss ich jetzt noch Buh sagen?"
21.45 Uhr: Kaniber hat eine Wurstallergie
Nun wird Kanibers schlimmster Albtraum wahr: Sie hat eine Wurstallergie entwickelt. Das ist ein Wurst-Case-Szenario! Habeck schlägt ihr Alternativen vor: "Tofu? Seitan? Avocado?!"
21.41 Uhr: Die Logopädie-Stunden haben gefruchtet
Hubert Aiwanger erschrickt: Die Logopädie war wohl erfolgreich. Sein niederbayerischer Dialekt ist weg, er kann nicht mehr "Opfelsoft" sagen. "So ein Pech aber auch. Dein Alleinstellungsmerkmal", erklärt Söder trocken. Und Schulze fügt hinzu: "Ohne Ihren Hubert-Sound wird's wohl schwierig am Stammtisch." Oder im Bierzelt, oder bei der Bauern-Demo. Ein Albtraum! Söder schlägt vor: "Da nimmst du einfach einen Dolmetscher mit." Und Schulze ergänzt: "Oder hetzen in Gebärdensprache"
21.37 Uhr: Scholz glaubt, alles richtig gemacht zu haben
Trotz all der Krisen glaubt sich Kanzler Scholz auf dem richtigen Weg. "Es war alles, alles richtig, es war alles, alles gut", singt Darstellerin Nikola Norgauer, die auch in diesem Jahr wieder Scholz darstellt. "Auf zu neuen Siegen!", verkündet Scholz dann. Als Altkanzler werde er die Uno übernehmen, oder die Fifa, oder: die Warburg Bank!
21.35 Uhr: Merz wird Kanzler - aber nur mit Jamaika-Koalition
Inzwischen haben schon einige Politikerinnen und Politiker ihren schlimmsten Ängsten ins Antlitz geblickt. Was ist eigentlich mit dem CDU-Vorsitzenden Merz? Er träumt davon, endlich Kanzler zu werden, doch in der Horrorklinik gibt es keine schönen Träume: Nur, wenn er Lindner und Habeck als Koalitionspartner akzeptiert, kann er den Chefposten in der deutschen Regierung antreten.
Lindner und Habeck haben auch schon einen Plan: "Wir einigen uns hinter verschlossenen Türen" und "halten uns anschließend an nichts. Aber am Anfang gibt das coole Fotos ..." Bald schon seien die Umfragewerte im Keller. Merz ist verzweifelt: "Womit habe ich das verdient?"
21.32 Uhr: Die Biene Reiter
Obwohl er vom Frankenbier und Frankenwein Kopfschmerzen hat, wirbelt Dieter Reiter als Biene über die Bühne und gibt den Biene-Maja-Song zum Besten: "In einem eher schwarzen Land, in einer eher grünen Stadt, ist eine Biene sehr bekannt, die einen roten Stachel hat!" Diese Biene nenne sich Reiter, singt er, und: "Ohne ihn bricht alles zsamm". Er erntet begeisterten Applaus und ein schallendes Lachen vom echten Dieter Reiter, der vor der Bühne sitzt.
21.29 Uhr: Söder's Reality
Die Bühne wird dunkel, nun ist Söders großer Moment. Er sei ja bekanntlich ein Träumer, "wie John Lennon oder die Zillertaler Schürzenjäger". Er habe geträumt von 500.000 neuen Wohnungen in Bayern, von einer Pflegeplatzgarantie und davon, dass Bayern Vorreiter bei erneuerbaren Energien werde. Dann stellt sich Söder breitbeinig hin und singt mit voller Inbrunst den 80er-Hit aus dem Film "La Boum", "Reality", angepasst an seine Träume: "I dream of regiering in Berlin".
21.26 Uhr: Die Fortschrittskoalition muss zersägt werden
Ein Röntgenbild lässt nichts Gutes verheißen: Die Ampel benötigt eine Amputation, sie muss zersägt werden. Das wollen die Doktoren Söder und Merz selbst in die Hand nehmen. Eine Narkose gibt es nicht, denn "Medikamente sind in Bayern sowieso knapp". Damit das Geschrei nicht zu laut zu hören ist, jodeln Kaniber und Huber hinter dem zugezogenen Vorhang.
21.19 Uhr: Das bayerische Tierwohlprinzip
Die Doktoren Huber und Söder diagnostizieren der Ampel: "Diridari-Diarrhoe, inhaltliche Lähmung, rhetorische Krampfungen, chronische Haushaltsschwäche und Finanzblasenentzündung." Außerdem: Mangelernährung.
Da kann nur eine helfen: Landwirtschaftsministerin Kaniber mit einer "Wurscht". Die packt auch prompt eine lange Schnur mit Würsten aus und propagiert singend "das bayerische Tierwohlprinzip": "Das Rind ist ja grade gern in der Roulade, weil Anbindehaltung ist es ja gewohnt."
21.17 Uhr: Lindner glaubt an die Wissenschaft
Das Hauptproblem der Grünen, den Klimawandel, will Finanzminister Lindner ganz anders angehen: "Dafür gibt's doch Fachleute. Seht ihr die Sterne am Himmel? Dort, auf jedem dieser Sterne ist ein Labor", tröstet er die Grünen. Irgendeiner werde es "schon richten".
21.12 Uhr: Grüne Identität - "Warum werden wir gehasst?"
Als Grünen-Politiker hat man es heutzutage auch nicht mehr leicht, klagen Schulze und Habeck: "Gerade Karneval kann ja schnell dünnes Eis werden, wenn man sich die Schlittschuhe anderer Identitäten anzieht." Sie beschließen, künftig auch mal zurückzuhassen, also "grünen Hass" auszupacken, denn: "auch wir haben Potenzial für's Wilde". Habeck schlägt vor: "Ich park’ auf'm Radweg - aus Versehen! Und ich pinkle auch im Stehen!" Schulze kontert singend: "Mein Lastenfahrrad freut sich schon, ich lade nur noch Kohlestrom!"
21.09 Uhr: Aiwanger muss zur Logopädie
Hubert Aiwanger wird zur Logopädie-Sprechstunde gebeten, weigert sich aber vehement "Pfiffkas, Logopädie! Sie wollen mir meine Sprache nehmen, weil sie mich nicht zum Schweigen bringen, aber ich bin die schweigende Mehrheit!", ruft er.
21.07 Uhr: Die Ampel hängt an einem Tropf
Sogar Kanzler Scholz war bei der Fastnacht dabei, er trägt noch immer ein Partyhütchen. Nun hängt er an einem Tropf, zusammen mit Lindner und Habeck. Das sorgt für Probleme, denn wer gehen will, muss sich erst einmal "abstöpseln". Die drei gehören eben als Team zusammen, findet Scholz: "Good Cop, Bad Cop, Fischkopp".
21.02 Uhr: Auch Lindner und Reiter waren bei der Fastnacht
Doch die Politiker sind nicht allein: Auch Münchens OB Reiter, verkleidet als Biene, und Finanzminister Lindner, verkleidet als Kleiner Prinz, waren bei der Fastnacht dabei und sind nun gestrandet. Reiter hat heftige Kopfschmerzen und sucht nach einer Tablette.
Söder bittet ihn um Hilfe, um gegen die Ampel zu bestehen, doch Reiter kontert: "Wann haben Sie mir mal geholfen?" "Sie sind die einzige Biene, die ich gerettet hab!", versucht Söder zu schmeicheln. Doch Reiter winkt ab: Bei der Debatte um den Gasteig, die zweite S-Bahn-Stammstrecke und die Wohnungsnot in der Landeshauptstadt sei er immer allein gelassen worden.
20.59 Uhr: "Ich habe ein Haus, ein Flugzeug und ein Pferd"
Auch Friedrich Merz war bei der Fastnacht dabei und ist nun in der gruseligen Klinik gefangen. Die Pippi-Langstrumpf-Perücke baumelt noch um seinen Hals, als er singt: "Ich hab ein Haus, ein Flugzeug und ein Pferd, und jeder, der das mag, der kriegt von mir die Welt erklärt."
20.57: Ein Horrorkrankenhaus - ohne Netz
Langsam dämmert es den Politikern: Sie sind hier in einem Albtraum gelandet, denn egal, wo sie hingehen: Es lässt sich kein Ausgang finden. "Ich bin auf die Herrentoilette gegangen und wie ich rausgekommen bin, war's plötzlich die Damentoilette", schildert Söder. Schulze rümpft die Nase. "Haben Sie sich wenigstens hingesetzt?"
Es ist eine bittere Erkenntnis: Die ganze Welt hat "eine Meise". Hilfe lässt sich auch nicht rufen, denn alle Politiker haben kein Netz. "Wann ist der Spuk vorbei?", fragen sie sich singend.
20.55 Uhr: "Sie wollen mir meine Heizung wegnehmen!"
Auch Robert Habeck war Opfer des Busunfalls und ist in der Klinik gelandet. Als Dracula verkleidet erschreckt er Aiwanger. Der läuft direkt zum Heizkörper, da er fürchtet, Habeck wolle ihm seine "Heizung wegnehmen". - Es beginnt ein Gerangel um den Heizkörper.
Aiwanger droht: "Obacht, gell! Sonst lass’ ich mich mit meinem Dienstwagen nach Berlin chauffieren und setze mich auf einen Traktor!"
20.53 Uhr: Die "Hubertät"
Söder wird die Sache "zu pubertär", er hat keine Lust mehr auf den Streit mit den anderen. Das ist für Aiwanger das perfekte Stichwort: "Pubertär? Ich habe mir halt einfach die Unbekümmertheit aus meiner Jugend bewahrt", sagt er und beginnt zu singen: "Was in der Jugend gewesen, das weiß kein Mensch heut mehr." Das sei "die Hubertät".
20.51 Uhr: Die Erkenntnis - "Wir sind im Krankenhaus"
Nun ist der Groschen gefallen: "Das hier ist eindeutig, scheinbar ein Krankenhaus", sagt Söder. Dann erinnern sich die Politiker: Sie hatten auf dem Heimweg von der Fastnacht in Veitshöchheim einen Bus-Unfall. Deshalb tragen sie auch noch ihre Kostüme.
20.48 Söder und Aiwanger liefern sich ein Gesangs-Duell
Wo um Himmels willen sind die Politiker gelandet? Noch bevor sie das erörtern können, geht der Streit zwischen Söder und Aiwanger los. Sie liefern sich ein musikalisches Duell. "Sag dem Aiwanger, er soll aus meinem Bett verschwinden!", fordert Söder Huber auf. Aiwanger kontert: "Sein Bett ist auch mein Bett."
20.46 Uhr: Bayern erwacht
Eine Nachtschwester mit Laterne betritt die Bühne, es erklingt schaurige Musik. Sie weckt den ersten Politiker: "Herr Doktor Huber". Martin Huber (Roland Schreglmann) erwacht in einem der Klinik-Betten - neben ihm liegt Katharina Schulze (Sina Raiß). Auch Markus Söder (Thomas Unger) und Hubert Aiwanger (Stefan Murr) erwachen. Sie alle tragen Faschingskostüme.
20.43 Uhr: Das Singspiel beginnt
Jetzt ist es so weit: Bühne frei für das Singspiel "Albträumereien" von Richard Oehmann und Stefan Betz. Das Bühnenbild zeigt eine heruntergekommene Klinik, mit Krankennhaus-Betten in der Mitte und einem grünen OP-Vorhang.
20.33 Uhr: Wie fanden die Politiker die Fastenrede?
Fastenredner Schafroth hat den versammelten Politikerinnen und Politikern ordentlich die Leviten gelesen. Wie kam das an? "Ich musste ein paarmal lachen", sagt Ministerpräsident Söder. Sicherlich seien einige Dinge etwas überzeichnet worden, aber das gehöre dazu.
Wirtschaftsminister Aiwanger wirkt nach der Fastenrede ernst. Doch er könne gut mit dem leben, was gesagt wurde: "Ich hab es fast schlimmer erwartet."
20.16 Uhr: Ernster Appell an die Politiker
Gegen Ende seiner Rede wird Schafroth ernst, er appelliert sowohl an die bayerischen als auch an die Ampel-Politiker: "Ich glaube, ich spreche nicht für wenige, wenn ich sage: Es macht uns keinen Spaß mehr, euch bei diesem opportunistischen Zirkus zuzuschauen. Vertraut auch auf die, die euch von außen sehen, schaut euch mal selber zu."
Die Ampel sehe von außen "wahnsinnig ungelenk" aus. "Verrenkt. Falsch zusammengebaut. A bissl wie ein Fiat Multipla." Man könne auch zu dritt im Führerhaus sitzen, das sehe von außen aber dämlich aus, bemerkt der Fastenredner. Es laufe aber die Zeit davon, um die drängendsten Probleme anzugehen: Klimawandel, Hunger, Krieg, politische Verfolgung. "Wenn wir jetzt nicht aufpassen, überlassen wir das Feld denen, die die Zeit lieber zurückdrehen wollen. Und die kleinen Leut' kommen dabei erfahrungsgemäß als erstes unter die Räder."
20.00 Uhr: Eine "Hommage" für Aiwanger
Fünf Männer kommen auf die Bühne, verkleidet als Buben mit Schulranzen. Eine Hommage, eigens für Aiwanger, wie Fastenredner Schafroth ankündigt. Sie singen - mit übertriebenem niederbayerischem Dialekt: "Wo ist die Deemokrotie? Deppen, Oarsch, Kartoffelsolot".
Dann wendet sich Schafroth mit einer Warnung an die Bauern: "Es ist kompliziert. Es ist die Anleitung zum Zorn. Und das ist die Stunde der Vereinfacher! Aber! Vorsicht vor Huberts markigen Parolen! Der Hubert ist der politische Selbstgebrannte, a gewisse Schärfe, aber er führt nicht selten zur Erblindung."
19.51 Uhr: Dieter Reiter ist "a Ausnahme"
Jetzt ist Münchens OB Reiter dran: "Dieter, du bist a Ausnahme." Alle anderen SPDler seien in Bayern höchstens "Zaungäste", so Schafroth. Und er wendet sich an Kevin Kühnert: "Kevin, ein SPDler mit Mandat, das hat in Bayern ein Gschmäckle."
Doch Schafroth räumt auch ein: "Ich geb' zu, es ist nicht leicht. Neben diesen Bierzelt-Rambos hier vorne zu wirken." Dabei deutet er zum Tisch, an dem Aiwanger und Söder sitzen.
19.43 Uhr: Nun werden die Grünen derbleckt
Jetzt sind die Grünen dran, Katharina Schulze sitze "wie ein geköpftes Maiglöckchen" da. Wie ein "welkes Pflänzchen". Die Politikerin reagiert erstaunt. Und Schafroth fährt fort: "Entstachelt. Der Markus hat immer gewusst, dass Bienen nur einmal stechen können." Schulze habe gedacht, sie hätte Bayern aus dem "schwarzen fossilen Sumpf" führen können. Und Ludwig Hartmann sitze nicht einmal neben ihr. "Was ist denn da los?", fragt Schafroth.
19.37 Uhr: Schafroth - Das war mein Bruder
Nun entschuldigt sich Schafroth für seine Spitzen gegen Aiwanger. Das habe er so ja gar nicht geschrieben: "Hoppla. Hä? Das ist nicht mein Stil … Ich wollt' doch den Ton ändern … Moment kurz." Er blättert im Skript herum. "Das ist nicht meine Schrift! Zefix! Ich war gestern Abend noch beim Abendessen in Oberstdorf bei meinem Bruder, hab die Rede aufm Tisch liegen lassen, hat der glatt da neigschrieben. Diese linksgrüne Socke."
19.35 Uhr: Scharfe Rüge für Söder und Aiwanger
Jetzt knöpft sich Fastenredner Schafroth die Bierzelt-Rede des bayerischen Ministerpräsidenten und seines Vize auf dem Politischen Aschermittwoch vor. Was da plötzlich alles gesagt werden dürfe: "Markus, dein Ton am Aschermittwoch. Honecker, Hundevergleiche, da frag' ich mich, wer bremst euch noch?" Und auch Aiwanger kriegt sein Fett weg: "Hubert, du bist ja zum politischen Holzspalter mutiert. Weil wir Forstwirte und Scheitholzheizer wissen: Gespaltenes Holz ist besser zum Zündeln." So dürfe es nicht weitergehen, Schafroth plädiert für mehr Zusammenhalt und Miteinander. Im Saal erklingt nur verhaltenes Klatschen.
19.33 Uhr: Eigene Begrüßung für die Gäste aus Berlin
Der Ton für diesen Abend ist hiermit gesetzt. Für die Bundespolitiker Manfred Weber, Kevin Kühnert und Alexander Dobrindt schiebt Fastenredner Maximilian Schafroth noch mal eine Erklärung hinterher: "Servus Besuch aus Berlin! Wir sind Bayern, wir lassen uns nix sagen!" In Bayern brauche man "keine Freizügigkeit, wir sind auch mit geschlossenen Grenzen weltoffen, und mir brauchen kein Gras, weil wir sind auch ohne Drogen b'soffen. Prost!"
19.24 Uhr: Fastenrede beginnt - im Zeichen der Bauern-Proteste
Ein Megaphon durchbricht das freudige Gemurmel im Saal: "Widerstand ist zwecklos. Wir haben ein Güllefass mit der Saal-Sprinkler-Anlage verbunden." Dazu erklingen Trommeln. Fastenredner Maximilian Schafroth trägt eine gelbe Warnweste, mit ihm stehen mehrere Männer mit Trommeln auf der Bühne - Schafroth stellt sie vor als "Bauern, Busfahrer, Bodenpersonal". Die Fastenrede beginnt, angelehnt an die Bauern-Proteste der vergangenen Monate. Für die geladene Politik-Prominenz gibt es kein Entkommen: "Hier sind die Traktoren, die ihr rieft!", ruft Schafroth.
19.22 Uhr: Ministerpräsident Söder bekommt Krug auf der Bühne
Dem bayerischen Ministerpräsidenten Söder wird auf der Bühne ein Krug des Fastenbiers gereicht - er und Steinfatt stoßen mit dem traditionellen Trinkspruch "Salve pater patriae! Bibas, princeps optime" an. Drei Monate lang sei das Starkbier bei minus einem Grad gereift.
19.13 Uhr: Paulaner-Chef Steinfatt begrüßt die Gäste
Die Starkbier-Probe sei für die Paulaner Brauerei ein ganz besonderer Anlass, erinnert der scheidende Geschäftsführer der Brauerei, Andreas Steinfatt, in seiner Ansprache. Zurück gehe der Brauch auf die Paulaner-Mönche im 15. Jahrhundert. "Heute sind wir ihnen noch immer dankbar dafür." Es habe sich daraus eine besondere Tradition entwickelt.
Zum Schluss wird Steinfatt persönlich, denn es ist sein letzter Nockherberg als Brauerei-Geschäftsführer: "Meine Geschichte bei der Paulaner Brauerei geht nach 28 Jahren zu Ende", sagt er, und fügt hinzu: "Für mich war es nie ein Job oder eine Management-Aufgabe", vielmehr habe diese Aufgabe Herzblut, Leidenschaft und Privileg bedeutet. "Was gibt es Schöneres für einen geborenen Münchner und stolzen Bayer?"
19.00 Uhr: Bühne frei für den Nockherberg 2024
Es geht los auf dem Nockherberg: Der Saal ist gut gefüllt, die Tische ebenfalls - mit Brezen, Brotzeit-Brettln und natürlich Bierkrügen. Durch den Abend führen die BR-Moderatoren Ursula Heller, Sandra Ries und Tilmann Schöberl.
18.22 Uhr: Starkbieranstich - Eine jahrhundertelange Tradition
Die Tradition des Starkbieranstichs auf dem Nockherberg hat ihren Ursprung in der klösterlichen Braukunst. Bereits im 15. Jahrhundert brauten die Paulaner-Mönche - vor allem während der Fastenzeit - für ihren Eigenbedarf und schenkten ihr Bier hin und wieder, meist unangemeldet, öffentlich aus. Ein kurfürstliches Mandat erlaubte den Paulaner-Mönchen dann, ihr Starkbier während der Feierlichkeiten zum Namenstag ihres Ordensgründers Franziskus de Paula offiziell an die Festbesucher auszuschenken.
17.40 Uhr: Letzter Nockherberg für Steinfatt
Emotional dürfte es in diesem Jahr für den scheidenden Paulaner-Geschäftsführer Andreas Steinfatt werden. Er verlässt nach 28 Jahren die Paulaner-Brauereigruppe und verantwortet deshalb zum letzten Mal den Nockherberg. Wie es ihm dabei gehe? "Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich vorher eine Maß Salvator trinken werde oder einen Liter Baldrian", scherzte Steinfatt kürzlich bei einer Pressekonferenz.
17.25 Uhr: Starkbierprobe ab 19 Uhr live im BR
Die Starkbierprobe auf dem Nockherberg wird live ab 19.00 Uhr vom BR Fernsehen übertragen und in der ARD Mediathek gestreamt. Sie können das Spektakel auch über den Live-Stream in diesem Artikel verfolgen. Bei der Veranstaltung vor Ort sind nur von der Brauerei geladene Gäste anwesend.
16.50 Uhr: Viel Musik mit Söder, Aiwanger und Co.
Für das Singspiel versprechen Macher und Schauspieler "wirklich tolle Musik". Angekündigt sind unter anderem ein "Duett-Duell" von Söder und Aiwanger, ein Aiwanger-Tango, ein 80er-Jahre-Ohrwurm mit Söder und eine Scholz-Ballade. Begleitet werden die Darsteller von einer mehrköpfigen Band.
16.17 Uhr: Viele prominente Gäste
Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder Spitzenpolitiker im Saal direkt vor der Bühne sitzen und vor laufenden Kameras Spott und Spitzen über sich ergehen lassen. Ministerpräsident Markus Söder, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, CSU-Generalsekretär Martin Huber, Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter können ihre Alter Egos beim Singspiel auf der Bühne bewundern. Auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) wird erwartet.
Aus der Bundes- und Europapolitik sind bisher der Chef der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt angekündigt. Darüber hinaus stehen viele Prominente aus Gesellschaft, Wirtschaft, Sport und Kultur auf der Gästeliste. Von Rapper Kool Savas und Schauspieler Axel Milberg über Unternehmer Roland Berger bis hin zu FC-Bayern-Patron Uli Hoeneß.
15.45 Uhr: Vierte Fastenrede von Maximilian Schafroth
Als Fastenredner ist bereits zum vierten Mal der schwäbische Kabarettist und Schauspieler Maximilian Schafroth zu erleben. Der Text bleibt bis zum Schluss geheim. Schafroth kündigte aber an, sich unter anderem die "toxische Beziehung" zwischen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und seinem Vize Hubert Aiwanger (Freie Wähler) vorzunehmen. "Ich messe sie an ihren Aussagen und ich messe sie auch daran, was sie im politischen Diskurs für einen Ton etabliert haben."
Neben satirischen Spitzen dürfte es von Schafroth aber erneut auch ernste Töne geben. Im vergangenen Jahr schloss der Schwabe seine Rede mit nachdenklichen Worten zu Demokratie und Freiheit, in seiner digitalen Fastenrede "extended" 2021 mahnte er die Politiker, nicht zu vergessen, wer ihnen die Macht verliehen habe.
15.27 Uhr: Die geheime Rolle
Aus der Bundespolitik ist das Ampel-Trio des Vorjahres wieder mit von der Partie: Kanzler Olaf Scholz (verkörpert von Nikola Norgauer) mit den Ministern Robert Habeck (Thomas Limpinsel) und Christian Lindner (Christian Pfeil). Ob sie sich mehr untereinander oder mit Oppositionsführer Friedrich Merz (David Zimmerschied) streiten, bleibt abzuwarten.
Ein Geheimnis ist bisher, in welche Rolle Schauspielerin Natalie Hünig schlüpft. "Ein Wesen", sagte Hünig selbst dazu. Viel mehr ließen sich auch die Autoren nicht entlocken. Sie verrieten nur so viel: "Die wird das Ganze ein bisschen klammern, die ganze Geschichte".
15.10 Uhr: Kaniber neu im Singspiel
Vorab enthüllt wurde, dass Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber ihre Bühnenpremiere auf dem Nockherberg haben wird. Sie wird verkörpert von der Münchner Schauspielerin und Sprecherin Judith Toth. "Ich freue mich riesig auf meinen ersten Auftritt am Nockherberg und beim Politikerderblecken", sagte Toth dazu. "Die Ministerin ist eine tolle Rollenvorlage." In den vergangenen Wochen habe sie Gestik und Mimik von Michaela Kaniber ausgiebig studiert.
Komplettiert wird die bayerische Politiker-Riege von CSU-Generalsekretär Martin Huber (Roland Schreglmann) und Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze (Sina Reiß). Die Fahne der Landeshauptstadt hält im Singspiel Oberbürgermeister Dieter Reiter (Gerhard Wittmann) hoch.
14.45 Uhr: Singspiel "Albträumereien" nach der "Fastnacht in Franken"
Das Singspiel trägt heuer den Titel "Albträumereien". Die Autoren Stefan Betz und Richard Oehmann haben vorab erzählt, dass die Protagonisten auf dem Heimweg von der "Fastnacht in Franken" irgendwo im Nirgendwo stranden - und dort vielfältige Albträume erleben. Den genauen Schauplatz des Singspiels und die Details zur Handlung haben die Macher nicht verraten – die Aufführung am Abend soll schließlich die Zuschauer im Saal, vor dem Fernseher oder Bildschirm überraschen.
Gespannt dürfen die Zuschauer sein, wer sich heimlich unter die Gäste der "Fastnacht in Franken" geschmuggelt hat und wie es auf dem Nockherberg um das Verhältnis von Ministerpräsident Markus Söder (Thomas Unger) zu seinem Vize Hubert Aiwanger (Stefan Murr) steht. Dass es durchaus konfliktreich zugehen wird, ließen die Autoren schon durchblicken: Laut Betz gibt es ein "Duett-Duell".
14.05 Uhr: Der Countdown läuft
Um 19.00 Uhr beginnt die traditionelle Starkbierprobe mit dem Politiker-Derblecken auf dem Münchner Nockherberg. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Noch stehen auf den Stühlen an den Tischen direkt vor der Bühne Platzhalter aus Pappe - mit den Namen der erwarteten Politprominenz. Später werden von diesen Plätzen Spitzenpolitiker den Spott auf der Bühne über sich ergehen lassen.
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