07.11.2023, Bayern, München: Haakon, Kronprinz von Norwegen, kommt zur Panzer-Teststrecke der Krauss-Maffei Wegmann GmbH. Der norwegische Kronprinz ist zu einem viertägigen Besuch nach Deutschland gekommen. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Kronprinz Haakon in Deutschland - zu Besuch bei Krauss-Maffei Wegmann

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Norwegen und Deutschland: Künftig noch enger bei Verteidigung

Norwegen und Deutschland: Künftig noch enger bei Verteidigung

Moderne Panzertechnik in Action – die erlebte Kronprinz Haakon am Dienstag in München. Nicht einfach so, denn Norwegen hat Kampfpanzer bei Krauss-Maffei bestellt. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Norwegen soll künftig noch enger werden.

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Mit etwa 50 Kilometer pro Stunde donnert der Leopard 2 über die Teststrecke des Rüstungsunternehmens Krauss-Maffei Wegmann – und eigentlich wäre da noch mehr drin. Auf mehr als 70 km/h kann der Kampfpanzer beschleunigen. Über die Unebenheiten, die auf der Münchner Teststrecke extra verbaut worden sind, gleitet der Panzer hinüber, als wären sie gar nicht da. Obwohl er über 60 Tonnen wiegt. Es ist einer der modernsten Panzer der Welt.

Norwegen bekommt 54 Kampfpanzer aus Deutschland

54 Stück von diesen Leopard 2 hat Norwegen beim deutschem Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann bestellt. Bis 2025 sollen sie ausgeliefert werden, jetzt werden sie erst mal produziert. Dafür überlässt das Land der Ukraine acht ältere Leopard-Panzer.

Aus diesem Grund machten der norwegische Kronprinz Haakon und der norwegische Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram am Dienstagmittag einen Abstecher zu Krauss-Maffei Wegmann, schauten sich an, wie die neu bestellte Militärtechnik in Action funktioniert. Der Kronprinz ist auf Deutschlandtour, bleibt zwei Tage auch in München und widmet sich unter anderem der Sicherheitspolitik.

Ziel: "Strategische Partnerschaft" zwischen Norwegen und Deutschland

Auch eine Sicherheitskonferenz stand auf der Tagesordnung. Dort betonte der Kronprinz in seiner Rede, wie wichtig die deutsch-norwegische Kooperation bei der Verteidigung sei und dass diese künftig noch enger werden wird. Erst diese Kooperation habe dazu geführt, dass beide Länder fortschrittliche Militärtechnologie entwickeln konnten. Der norwegische Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram unterstrich das später nochmal mit den Worten: "Deutschland und Norwegen haben einen guten, engen Dialog. Unsere Kooperation entwickelt sich weiter, hin zu einer strategischen Partnerschaft."

Heusgen: Deutsch-norwegische Zusammenarbeit "exemplarisch"

Christoph Heusgen, Vorsitzender der alljährlichen Münchner Sicherheitskonferenz, sparte auf der Tagung nicht mit Lob für die Gäste aus dem Norden. "Die deutsch-norwegische Zusammenarbeit ist wirklich exemplarisch. Ich wünschte mir, das, was sich da zwischen den Regierungen, zwischen den Unternehmen abspielt, würde in ganz Europa der Fall sein."

Ziel: mehr Standardisierung bei Militärtechnik

Laut Heusgen herrscht in Rüstungsfragen sehr viel Vertrauen zwischen Norwegen und Deutschland. Zum Beispiel würden U-Boote zusammen produziert, es gebe hier "absolute Offenheit" bei der Technologie. Das bedeute: Beide Staaten bekommen genau die gleichen U-Boote. Auch die Wartung soll gemeinsam ablaufen. Dadurch schaffe man eine Standardisierung von Militärtechnik. Der Vorteil: "Es wird die einzelnen Staaten weniger kosten, wir werden effektiver sein", so Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, die auch an der eintägigen sicherheitspolitischen Konferenz teilnahm. "Die Zusammenarbeit bei den U-Booten ist bahnbrechend. Es ist ein Beispiel, dem wir folgen müssen", pflichtet der norwegische Verteidigungsminister bei.

Kronprinz-Reise: Zwei Tage München – zwei Tage Hamburg und Berlin

Für den Kronprinzen Haakon war ab heute Nachmittag Schluss mit Verteidigungsfragen. Für ihn ging der Tag im Literaturhaus München weiter, er traf dort auf Schriftsteller zu einem literarischen Gespräch. Seine Deutschlandtour dauert insgesamt vier Tage. Nächste Station ist Hamburg. Beim darauffolgenden Stopp in Berlin wird dann auch seine Frau, Kronprinzessin Mette-Marit, dazustoßen.

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