Münchner Rettungssanitäter müssen während eines Einsatzes im Stadtgebiet immer länger nach einem freien Klinikbett für verletzte oder schwerkranke Patienten suchen. Das ist ein Ergebnis einer Studie der Ludwig-Maximilians-Universität, die im Auftrag der Stadt die Notfallversorgung untersucht hat. Demnach melden sich immer öfter Kliniken von der Rettungsleitstelle ab. Die Rettungssanitäter müssen dann entweder in weiter entfernte Krankenhäuser fahren oder sie machen eine sogenannte Akutzuweisung. Das heißt: Sie fahren trotzdem in die Notaufnahme eines Münchner Krankenhauses, obwohl sich die Klinik eigentlich abgemeldet hat.
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Mangel an Pflegekräften und Ärzten
Zwar gäbe es in den Krankenhäusern im Stadtgebiet genug Betten, doch aufgrund des Mangels an Pflegekräften und Ärzten können viele dieser Betten nicht mit Patienten belegt werden. Hier werden speziell die Notaufnahmen und Intensivstationen in München genannt. Ändert sich daran nichts, könnte es in Zukunft noch größere Probleme geben, denn Münchens Bevölkerung wächst. Zwischen 2030 und 2050 sei deswegen mit einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen in den Notaufnahmen zu rechnen, prognostiziert die Studie.
Bereitschaftspraxis statt Notaufnahme?
Das Personalproblem ist seit Langem bekannt – das kann die Stadt nur bedingt lösen. Eine Möglichkeit, um den überlasteten Notaufnahmen etwas mehr Luft zu geben, sehen die Autoren der Studie darin, die kassenärztlichen Bereitschaftspraxen noch bekannter zu machen. So könnten viele Patienten, die selbst in die Notaufnahmen kommen, auch in die Bereitschaftspraxen gehen oder die Telefonnummer 116 117 des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes wählen und dort rund um die Uhr Hilfe bekommen.
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