Skifahrer auf einer Piste.
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Der Ochsenkopf im Fichtelgebirge ist beliebt bei Skifahrern, Snowboardern, Skitourengehern, Langläufern und Winterwanderern.

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Wintersport am Ochsenkopf für alle: Kann das Konzept aufgehen?

Wintersport am Ochsenkopf für alle: Kann das Konzept aufgehen?

Der zweithöchste Gipfel im Fichtelgebirge ist beliebt bei Skifahrern, Snowboardern, Skitourengehern, Langläufern und Winterwanderern. Doch welche Lösungen braucht es, damit der Besucherandrang am Ochsenkopf in machbare Bahnen gelenkt wird?

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

In den vergangenen Wochen wurde es in den Ferien, bei schönem Winterwetter und an den Wochenenden immer mal wieder eng am Ochsenkopf. Der Parkplatz an der Seilbahn Ochsenkopf-Nord war dann am Vormittag schnell überfüllt, an den Kassen bildeten sich Schlangen und auch an der Kabinenbahn standen die Skifahrer und Snowboarder an.

In den sozialen Medien beschwerten sich die Nutzerinnen und Nutzer darüber, dass sie an einem Tag nur wenige Male auf der überfüllten Piste abfahren konnten. Tatsächlich befördern die beiden neuen Ochsenkopf-Seilbahnen mehr Menschen in kürzerer Zeit auf den Gipfel. Aus Mangel an Naturschnee ist zudem die Süd-Abfahrt gesperrt, sodass sich alle Gäste auf der beschneiten Nord-Abfahrt tummeln.

Vorausschauende Planung ist sinnvoll

Auch für vergangenes Wochenende hatten die Verantwortlichen im Zweckverband Seilbahnen Ochsenkopf und im Landratsamt Bayreuth aufgrund des schönen Wetters viele Gäste erwartet. Daher veröffentlichten sie vorab einen Appell, dass alle Nicht-Skifahrer die Kabinenbahnen und Parkplätze auf der Südseite bei Fleckl nutzen sollten.

Spaziergänger und Winterwanderer wurden gebeten auf die Wanderparkplätze rund um den Ochsenkopf auszuweichen. Um das Anstehen an der Kasse zu vermeiden, gibt es die Möglichkeit schon vorab ein Ticket über den Online-Shop zu kaufen. Und für Skifahrer und Snowboarder ist darüber hinaus unter anderem der Klausenlift in Mehlmeisel geöffnet, am Freitagabend sogar bis 22 Uhr. Im Familienland können Kinder und Anfänger die ersten Schwünge üben. Das alles habe die Lage insgesamt schon etwas entspannt, so die Verantwortlichen.

Suche nach Ausweichflächen zum Parken

Dass es in den Ferien und an sonnigen Wochenenden voll wird, das weiß auch Markus Döhla, Geschäftsleiter beim Tourismus-Zweckverband am Ochsenkopf. Denn die beiden neuen Seilbahnen ziehen mehr Skifahrer und Winterwanderer an. Darüber hinaus ist der Ochsenkopf auch bei Langläufern, Skatern, Fatbikern und Rodelfahrern beliebt.

"Was das Parken angeht, so suchen wir aktuell mit der Gemeinde Bischofsgrün nach Ausweichflächen. Darüber hinaus sorgen die Ordner dafür, dass der Großparkplatz bestmöglich genutzt werden kann", sagt Markus Döhla. Mehrere hundert Parkplätze stehen dort zur Verfügung, doch an guten Tagen kommen auch schon mal zwei- bis dreitausend winterbegeisterte Besucher und Besucherinnen zum Ochsenkopf. Fahrgemeinschaften seien daher grundsätzlich sinnvoll, auch eine Anfahrt mit Bahn und Bus ist ab Nürnberg, Bamberg, Bayreuth und weiteren Orten bis zu den Talstationen in Bischofsgrün und Fleckl über den VGN möglich.

Volle Piste: Was tun?

Einige Pisten-Skifahrer und Skifahrerinnen hatten im Internet ihren Unmut über die Skitourengeher geäußert, die am Rand der Piste mit Steigfellen zum Gipfel laufen. Doch Markus Döhla stellt klar, dass am Ochsenkopf alle willkommen sind, ob Skifahrer, Snowboarder, Langläufer, Tourengeher oder Wanderer. Nur in der Zeit, in der die Piste beschneit und präpariert wird, ist sie aus Sicherheitsgründen für alle gesperrt – auch für die Tourengeher.

Ansonsten gilt das freie Betretungsrecht der Natur in Bayern. "Ich denke, dass alle zu ihrem Recht kommen, wenn jeder ein bisschen Rücksicht auf die anderen nimmt", sagt der Geschäftsleiter des Tourismus-Zweckverbands. Für die meisten Tourengeher ist es selbstverständlich, dass sie nicht zu mehreren nebeneinander, sondern hintereinander laufen. Ein vorausschauendes und rücksichtsvolles Fahren auf der Piste ist auch den meisten Skifahrern und Snowboardern wichtig.

Gegenseitiges Respektieren am Berg

Zur Mittagszeit ist die Nordabfahrt stellenweise recht voll, doch Unfälle gibt es keine. Die Bilanz der Bergwacht Bischofsgrün fällt entspannt aus: Sie musste nur einmal auf die Piste ausrücken, um einen Snowboarder abzuholen, der sich das Handgelenk gebrochen hatte. Wenn man sich unter den Gästen am Berg umhört, so sind sie sich meistens einig, dass der Ochsenkopf offen sein sollte für alle. Voraussetzung sei der gegenseitige Respekt, so sieht es auch Jürgen Hartmann, der aus Unterfranken gerne sowohl zum Skifahren als auch zum Tourengehen hierherkommt.

Darüber hinaus braucht es weitere Konzepte und Ausweichmöglichkeiten von offizieller Seite – auch für den Sommer. Doch beispielsweise eine Beschneiung der Süd-Abfahrt ist bislang aufgrund eines Wasserschutzgebietes nicht möglich. Vielleicht kommt der erhoffte Naturschnee in diesem Winter aber noch – ganz zur Freude aller Wintersport-Fans.

Dieser Artikel ist erstmals am 20.01.2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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