Leopold Prinz von Bayern in einem BMW 3.0 CSL von 1973
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Oldtimer: Letztes Roßfeldrennen in Berchtesgaden

Oldtimer: Letztes Roßfeldrennen in Berchtesgaden

An diesem Wochenende ist es zum letzten Mal so weit: In Berchtesgaden kann man dann an vielen Orten wieder das "Röhren" alter Rennwagen hören. Beim historischen "Roßfeldrennen" sind auch prominente, ehemalige Rennfahrer dabei.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Alle zwei Jahre findet der "Internationale Edelweiß-Bergpreis Roßfeld Berchtesgaden" auf der Roßfeldhöhenringstraße statt. Allerdings ist das kein Rennen im klassischen Sinn, sondern ein Oldtimertreffen der besonderen Art mitten in den Bergen. Dem Veranstalter Joachim Althammer ist das richtige Ambiente dabei sehr wichtig.

Legenden des Rennsports gehen an den Start

Mehr als 180 historische Fahrzeuge stehen auf der Starterliste, alte Renn- und Sportwagen sowie Motorräder. Das älteste Fahrzeug ist demnach ein Bugatti. Der sogenannte "T35b" war ein erfolgreicher Formel 1-Rennwagen der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die Fahrzeuge stammen von Privatsammlern oder aus den Museen der Hersteller. Die Starternummer 1 bekam diesmal der frühere Rennfahrer Hans-Joachim Stuck. Er fährt einen originalgetreuen Nachbau des Rennwagens seines Vaters Hans Stuck, ein 16-Zylinder Auto Union Typ C aus dem Jahr 1936. "Ich hoffe, der Papi oben schaut zu und genießt es", so Stuck.

Eigene Ausstellung zeigt Erfolge der Familie Stuck

Der mittlerweile 73-jährige Hans-Joachim Stuck geht mit zwei Fahrzeugen an den Start. Er fährt als letzter bei den Renn- und Sportwagen mit der Startnummer 158, auch wieder mit einem ganz besonderen Fahrzeug: einem Audi V8 Quattro, mit dem er 1980 die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft gewann. An diesem Wochenende fährt er natürlich langsamer als früher. "Ich möchte den Leuten die Autos zeigen und nur so schnell fahren, dass nichts passiert. Wenn was abbricht, hast du Pech gehabt", erzählt Stuck und fügt hinzu: wenn man 53 Jahre aktiven Motorsport überlebt habe, dann wisse man, dass man auch ein bisschen vorsichtig sein müsse.

Prominenz beim Roßfeldrennen

Neben Stuck haben auch der frühere Formel-1-Pilot Jochen Mass, der schwedische Rallye-Weltmeister von 1984 Stig Blomqvist, der frühere Werksfahrer von Porsche, der Österreicher Rudi Lins und die Tourenwagen-Legende Leopold Prinz von Bayern ihr Kommen zugesagt. Der Wittelsbacher kommt mit einem BMW 3.0 CSL aus dem Jahr 1973. Besonders ist hier nicht nur das Fahrzeug, sondern auch der Kraftstoff. Der Wagen wird mit E-Fuels betankt, zu 100 Prozent. Das Einzige, was sie an dem Auto hätten ändern müssen, seien die Leitungen gewesen, so der Prinz von Bayern. E-Fuels sei ein bisschen aggressiver.

Was das Rennen so individuell macht, sind nicht nur die historischen Fahrzeuge, Motorräder und die früheren Rennfahrer, sondern auch die Stimmung: Das Oldtimertreffen findet inmitten der Berge statt. Die Roßfeldhöhenringstraße – wie sie offiziell heißt - in den Berchtesgadener Alpen ist Deutschlands höchstgelegene Panoramastraße. Zur besonderen Stimmung tragen auch die 20 historischen Busse bei, die die Besucherinnen und Besucher in den Rennpausen über die Strecke fahren, zu den verschiedenen Publikumsplätzen an der Straße. Ab Freitagmittag werden die Fahrzeuge in der Berchtesgadener Fußgängerzone präsentiert. Am Samstag und Sonntag finden dann die "Rennen" statt.

Ehrenamtlicher Einsatz für eine gute Sache

Rund 300 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass die Veranstaltung an diesem Wochenende ein Erfolg wird, von der Feuerwehr, über Rettungskräfte bis hin zu den Streckenposten und anderen Helfern. Die Begeisterung der Helfer, die sich dann auch auf die Teilnehmer übertrage und auf die Begeisterung der Zuschauer an der Strecke, sei einzigartig, meint Veranstalter Joachim Althammer. Er fügt allerdings auch hinzu, dass dies das letzte Roßfeldrennen ist. Der Aufwand sei einfach zu hoch.

Die Ticketpreise beginnen bei 20 Euro. Den Erlös der Veranstaltung bekommt die Berchtesgadener Land-Lebenshilfe.

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