Jahrzehntelang hat die Chemikalie PFOA das Trinkwasser im Landkreis Altötting und das Blut der Menschen, die es getrunken haben, verunreinigt. Doch das Gesundheitsamt sah sich wegen Corona lange Zeit nicht in der Lage, eine erneute groß angelegte Blut-Untersuchung in der Bevölkerung durchzuführen.
Wie gut schlägt Corona-Impfung an?
Wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nun auf seiner Internetseite schreibt, ist eine Wiederholung des Human-Biomonitorings, so die offizielle Bezeichnung, für die Zeit nach Pfingsten geplant.
Dabei soll dann nicht nur untersucht werden, wie stark das Blut noch mit der möglicherweise krebserregenden Chemikalie PFOA belastet ist. Geplant ist zudem, die Zahl der Antikörper gegen das Coronavirus zu ermitteln. Davon erhofft man sich Hinweise auf die Frage, ob die Corona-Impfung bei den Menschen im Raum Altötting schlechter anschlägt. Wie der BR vor einigen Monaten berichtet hatte, legen Studien nahe, dass die Chemikalienbelastung die Reaktion des Immunsystems verringern könnte.
PFOA gilt als potenziell krebserregend
Laut LGL ist geplant, die Untersuchung im Impfzentrum des Landkreises in Neuötting durchzuführen. Zugelassen sind demnach diejenigen Personen, die auch an der ersten Runde 2018 teilgenommen haben.
PFOA und ähnliche Stoffe werden in Zusammenhang gebracht mit erhöhtem Blutdruck, hohen Cholesterinwerten und Krebserkrankungen. 2018 hatten Blutanalysen im Kreis Altötting eine durchschnittliche PFOA-Belastung von 24 Mikrogramm pro Liter (µg/L) ergeben. Das Umweltbundesamt sieht die Gefahr einer relevanten gesundheitlichen Beeinträchtigung durch die Chemikalie inzwischen ab einem Wert von 10 µg/L.
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