Dominik Schuler vom Forschungsprojekt "Evolonic" mit Drohne
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Dominik Schuler vom Forschungsprojekt "Evolonic", steuert eine Projekt-Drohne zur frühzeitigen Erkennung von Waldbränden für einen Testflug.

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Pilotprojekt: Drohnen sollen künftig vor Waldbrandgefahr warnen

Bei Waldbrand-Gefahr könnten künftig Drohnen dabei helfen, Gebiete zu überwachen und gegebenenfalls Alarm schlagen. Bei Möhrendorf wird das gerade getestet.

Über dieses Thema berichtet: Rundschau Magazin am .

Eine Drohne überfliegt bei Trockenheit und Hitze große Waldgebiete – und bei Rauchentwicklung wird sofort die Feuerwehr informiert: So funktioniert das Projekt "Evolonic", das die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) gemeinsam auf den Weg gebracht haben. In dem interdisziplinären Projekt arbeiten sie dazu auch mit den Feuerwehren in Erlangen und Nürnberg zusammen, heißt es in einer Mitteilung der Uni.

Test läuft bereits seit Juli

Intensität und Dynamik von Waldbränden nähmen zu, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch bei der Vorstellung des Projekts in Erlangen. "Umso wichtiger ist es daher, Brände schnell zu entdecken, damit unsere Feuerwehren die Flammen bereits in der Entstehungsphase bekämpfen können."

Genau das möchten die Entwickler des Projekts erreichen. Dazu ist seit Juli nordöstlich von Möhrendorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt eine Langstrecken-Drohne im Staatsforst unterwegs.

Keine Gefahr für Flugverkehr

Ausgestattet ist sie mit Sensoren, die Rauchentwicklung bemerken. Außerdem ist die Drohne technisch so ausgerüstet, dass sie andere Luftfahrzeuge erkennen und ihnen automatisch ausweichen kann. Das Fluggebiet sei dabei sorgfältig ausgewählt worden, um den Flugverkehr oder auch Unbeteiligte nicht zu gefährden, heißt es in einer Mitteilung.

Bis Ende August sollen die Erprobungsflüge laufen, um die Langzeitstabilität des Systems zu testen. Die Mitarbeiter des Projekts wollen unter anderem herausfinden, wie sich die Komponenten bei unterschiedlichen Wetterverhältnissen verhalten. Zudem sollen Erfahrungen über mögliche Fehlalarme und die Kommunikation mit der integrierten Leitstelle der Nürnberger Berufsfeuerwehr gesammelt werden.

Ziel: Früherkennung von Waldbränden und Schutz für Einsatzkräfte

Langfristig soll das System definierte Waldgebiete autonom und in hoher Frequenz überfliegen und Rauchentwicklung frühzeitig melden. Alle relevanten Bilder würden an die Leitstelle übermittelt. Von dort aus könne dann ein Einsatz passgenau eingeleitet werden, heißt es.

Gleichzeitig soll der Drohneneinsatz die Sicherheit der Einsatzkräfte durch einen besseren Überblick über das Brandgeschehen erhöhen.

Weiterer Testlauf im September

Innenminister Herrmann lobte im Hinblick auf steigende Waldbrandzahlen das Projekt: "Mit einer Mischung aus traditionellem Feuerwehrhandwerk und modernsten technischen Unterstützungsmöglichkeiten werden wir in den kommenden Jahren den hohen Sicherheitsstandard in Bayern noch weiter ausbauen können". Auch Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) würdigte angesichts der Trockenheit und der damit einhergehenden Waldbrandgefahr im ganzen Bundesgebiet das Projekt. Diese hätten gezeigt, wie wichtig effiziente Waldbrandbekämpfung sei.

Im September ist ein weiterer Testlauf der Drohne geplant. Dabei erproben Studierende im Rahmen eines Realbrandversuchs in Sachsen-Anhalt die Genauigkeit des Systems beim Erkennen von Bränden.

Studierende der Uni Erlangen haben zusammen mit dem Fraunhofer Institut eine Drohne zur Früherkennung von Waldbränden entwickelt.
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Feuerwehr testet spezielle Drohnen

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