EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat nach der verheerenden Flutkatastrophe Slowenien besucht. Im Helikopter flog sie mit Ministerpräsident Robert Golob über die am schlimmsten betroffenen Gebiete im Norden des EU-Landes. Danach stellte sie in der Hauptstadt Ljubljana schnelle Hilfen in Höhe von bis zu 400 Millionen Euro in Aussicht.
Lage in Slowenien "herzzerreißend"
Es sei "herzzerreißend", was sie auf dem Hubschrauberflug gesehen habe, so von der Leyen unmittelbar nach der Landung, wieder zurück in der Nähe der Hauptstadt Ljubljana. Zuvor hatte sie Črna na Koroškem besucht, einen der am heftigsten zerstörten Orte in den Karawanken im Norden Sloweniens.
Von der Leyen kündigt 400 Millionen Euro Hilfe an
"Europa steht an Ihrer Seite", sagte von der Leyen. Es werde herangeschafft, was Slowenien jetzt brauche: etwa Bagger oder mobile Brücken. Nötig sei aber auch finanzielle Unterstützung. Von der Leyen kündigte eine 400-Millionen-Euro-Hilfe an, für den Wiederaufbau, aus dem europäischen Solidaritätsfonds: 100 Millionen noch in diesem Jahr, 300 Millionen in den folgenden Jahren. Dazu langfristige Milliardenhilfen aus dem Wiederaufbaufonds "Next Generation EU" - zudem kann Slowenien ebenso die 3,3 Milliarden Euro aus laufenden Projekten flexibel umschichten, auch, weil manche der Projekte von der Flut weggespült wurden.
Die EU wolle maximal flexibel sein, um jetzt Slowenien zu helfen, so wie Slowenien geholfen habe, als in anderen Nachbarländern, zum Beispiel Italien, Hilfe nach Naturkatastrophen nötig war.
Slowenischer Ministerpräsident lobt Europäische Union
Von der Leyen zeigte sich sichtbar bewegt, unmittelbar, nachdem sie aus dem Hubschrauber gestiegen war, den Ministerpräsidenten Golob an ihrer Seite. Der dankt - und sagt - die Europäische Union sei das Beste, was Slowenien in den letzten 100 Jahren widerfahren sei. Und meint damit nicht nur, was die EU-Kommissionspräsidentin angekündigt hat, sondern auch die Soforthilfe der vergangenen Tage, die deutschen THW-Bagger, die helfen, Behelfsbrücken zu bauen, die kroatischen Hubschrauber, die Sandsäcke transportierten, um gebrochene Dämme abzudichten.
Bundeswehr hilft bei Aufräumarbeiten
Die Bundeswehr unterstützt die deutschen Hilfen ebenfalls. Die Luftwaffe stellt Slowenien zwei schwere Transporthubschrauber und rund 30 Soldatinnen und Soldaten für die Aufräumarbeiten zur Verfügung. Erst einmal nutzt die Bundeswehr selbst die Maschinen, um Wasserpumpen, Räumwerkzeuge und andere Hilfsgüter ins Einsatzgebiet zu bringen.
Weitere Helfer des THW unterwegs ins Katastrophengebiet
Zudem sind inzwischen erste Bergungsteams des Technischen Hilfswerks (THW) eingetroffen, bestätigte Maximilian Kall, Sprecher des Bundesinnenministeriums. Insgesamt werden demnach rund 40 THW-Kräfte aus Deutschland entsandt. Sie sollen mit großen Baggern die Räumungsarbeiten nach den schweren Unwettern unterstützen. Auch Spezialisten des THW für den Brückenbau sind nach Slowenien unterwegs. Insgesamt hatten die Wassermassen in Slowenien hunderte Brücken weggerissen. Deshalb sind viele Orte immer noch nicht auf dem Landweg erreichbar.
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