In anderen Städten in Deutschland wie Berlin gibt es sie schon. Nun sollen Protected Bike Lanes bald auch in München getestet werden. Die grün-rote Rathausmehrheit will entsprechende Überlegungen von Mobilitätsreferent Georg Dunkel unterstützen. Konkret beantragen die Grünen/Rosa Liste und SPD/Volt, die Streifen baldmöglichst mit unterschiedlichen Protektionselementen zu erproben.
Test mit unterschiedlichen Barrierearten
Möglichst gleichzeitig sollen unterschiedliche Barrierearten in mehreren Straßen und zu allen Jahreszeiten eingesetzt werden. Mit den Ergebnissen soll im Anschluss Bilanz gezogen werden über Aufwand und Wirkung. Dann soll der Stadtrat über das weitere Vorgehen entscheiden.
Nach dem Beschluss zur Umsetzung des Radentscheids vor eineinhalb Jahren gehe es bisher "viel zu langsam voran", bedauert Gudrun Lux, Mobilitätskoordinatorin der grün-rosa Fraktion.
Protected Bike Lanes seien eine relativ schnelle, platzsparende, kostengünstige und sichere Lösung: "Denn die schönsten Radstreifen nützen wenig, wenn dort Autofahrer gefährlich knapp überholen, die Radfahrstreifen mit dem Kraftfahrzeug befahren oder sie als Parkplätze missbrauchen."
Geschützte Radfahrstreifen könnten mehr Menschen aufs Rad bringen
Geschützte Radfahrstreifen könnten "massiv dazu beitragen, dass die Menschen in München vermehrt das Fahrrad nutzen", ist auch Andreas Schuster, Radverkehrssprecher der SPD/Volt-Fraktion, überzeugt.
Erklärtes Ziel sei es schließlich, dass die Münchner bis 2025 mindestens 80 Prozent ihrer täglichen Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad, den öffentlichen Verkehrsmitteln oder lokal emissionsfreien Fahrzeugen zurücklegen können: "Viele Wege in der Stadt sind unter zehn Kilometer - perfekt, um sich auf den Sattel zu schwingen." Dafür brauche es eine gut ausgebaute Fahrradinfrastruktur.
ADFC: Gute Erfahrungen mit geschützten Radfahrstreifen in den USA
Nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) haben sich die Protected Bike Lanes vor allem in den USA bewährt. Umfragen zeigen, dass durch diese Fahrradwege mit Barrieren viele Menschen auf das Fahrrad umgestiegen sind.
In einem Positionspapier des ADFC heißt es, dass 72 Prozent der befragten Fahrradfahrer in Deutschland "wichtig oder sehr wichtig ist vom Kfz-Verkehr getrennt" fahren zu können.
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