Wegen eines mutmaßlichen Doppelmordes stehen ab dem Nachmitttag drei Tatverdächtige vor dem Landgericht Memmingen. Im April des vergangenen Jahres soll ein 38-Jähriger gemeinsam mit seiner 33 Jahre alten Partnerin den eigenen Vater und dessen Ehefrau getötet haben. Laut Staatsanwaltschaft drangen die beiden Hauptangeklagten in das Haus der Opfer in Altenstadt an der Iller ein, töteten die Frau mit 44 Messerstichen und erstickten den Mann. Dem dritten Angeklagten wird Beihilfe zu dem Doppelmord vorgeworfen.
Ermittler in Doppelmord-Fall glauben nicht an Suizid
Nachdem das getötete Ehepaar gefunden wurde, sicherten Dutzende Beamte Spuren und befragten Zeugen. Die Ermittlungen ergaben, dass die Opfer von dem Angriff im Bett überrascht wurden. Nach der Tat sollen die beiden Angeklagten versucht haben, den Doppelmord als sogenannten erweiterten Suizid zu tarnen. Die Kripo sollte glauben, dass der Rentner seine Lebensgefährtin und sich selbst getötet hat. Sowohl einen Unfall als auch einen erweiterten Suizid schloss die Polizei aber früh aus und ermittelte in Richtung eines Mordes.
Der dritte Angeklagte, ein 32-Jähriger aus Albstadt in Baden-Württemberg, steht wegen Beihilfe vor Gericht. Er soll mit einer Einladung für ein Alibi für die Hauptangeklagten gesorgt haben. Nachdem die beiden anderen Angeklagten bei ihm angekommen sind, soll er ihnen sein Fahrzeug für das Verbrechen zur Verfügung gestellt haben. Außerdem soll er während der Tat auf das Kleinkind der beiden aufgepasst haben.
Geschenktes Haus und Erbe als Motiv
Im Mai nahm die Polizei die drei Angeklagten fest. Sie kamen in Untersuchungshaft. Hintergrund des Gewaltverbrechens ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Habgier gewesen. Die mutmaßlichen Täter hätten verhindern wollen, dass der 70-Jährige die Schenkung eines Hauses an seinen Sohn rückabwickeln lässt. Zudem hätten sie auf das Erbe der beiden Opfer spekuliert.
Für das Verfahren sind nach Angaben des Gerichts 29 Verhandlungstage vorgesehen, ein Urteil könnte es im Mai geben.
Mit Informationen von dpa.
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