Autobahnraststätten haben oft einen schlechten Ruf. Der ADAC hat jetzt untersucht, wie berechtigt der ist. Das Ergebnis: WC und Essen sind oft okay, die Preise aber nicht.
"Fürholzen West" schneidet am besten ab
Zufrieden waren die ADAC-Tester mit der Rastanlage "Fürholzen West" an der A9 nahe Neufahrn bei Freising. Sie wurde am besten bewertet. Die Anlage überzeugte die Tester durch ein gepflegtes und familienfreundliches Umfeld. Der ADAC hob besonders die sauberen Sanitäranlagen sowie das umfangreiche und vergleichsweise günstige Speisenangebot hervor.
Luft nach oben bei Toiletten
Gute Noten gab es insgesamt für die Toiletten an den getesteten Anlagen. Die Sanitäranlagen waren demnach in der Regel modern, gut ausgestattet und intakt. Auf die Sauberkeit der überwiegend von Sanifair betriebenen Toiletten könnte, so die Meinung der ADAC Tester, etwas mehr geachtet werden. Immerhin verlangt die Firma für die Benutzung einen Euro.
Preise sind sehr unterschiedlich
Die Preise der Gastronomie an Autobahnraststätten sind teils gehoben, aber im Vergleich zu den Preisen der Autohöfe erhielten immerhin knapp zwei Drittel der Restaurants eine Einstufung als "günstig" oder "sehr günstig". Anders sieht es bei den Tankstellen-Shops aus. Drei Viertel wurden mit "teuer" oder "sehr teuer" bewertet. Zum Beispiel: Ein Schnitzel mit Pommes kostete im Test zwischen 10,99 und 19,99 Euro.
Der ADAC-Preisvergleich zu Spritkosten an Autobahn-Tankstellen ergab: Im Untersuchungszeitraum kostete der Liter Diesel an der Autobahn im Schnitt 38 Cent mehr als neben der Autobahn. Bei Benzin (Super E10) waren es 39 Cent mehr. In der Spitze waren es sogar 54 beziehungsweise 50 Cent.
Oberes Mittelfeld für bayerische Rastanlagen
Insgesamt sind Bayerns Autobahn-Raststätten beim ADAC-Rastanlagentest im oberen Mittelfeld gelandet. Mit einem "gut" bewertet wurden neben dem Testsieger die Anlagen "Steigerwald Süd" an der A3 und "Samerberg Süd" an der A8. Deutschlandweit erhielt keine Rastanlage ein "sehr gut".
Ein "ausreichend" erhielten vier bayerische Raststätten: "Inntal West" an der A93, "Nürnberg-Feucht West" an der A9, "Kammersteiner Land Süd" an der A6 und "Edenbergen Süd" an der A8.
"Donautal West" Schlusslicht
Die Anlage "Donautal West" auf der A3 zwischen der Ausfahrt Passau-Nord und Passau-Mitte schnitt nur mit einem "mangelhaft" ab und ist damit das südbayerische Schlusslicht. Die Tester bemängeln bei der Anlage unter anderem das hohe Preisniveau im Restaurant sowie im Tankstellenshop, die optisch teils schmutzigen Toiletten sowie den fehlenden Kinderspielplatz im Außenbereich. Zudem ist der Zugang zum Haupteingang für Mobilitätseingeschränkte beschwerlich und nicht sicher.
Zwei Testphasen
Insgesamt hat der ADAC 40 Rastanlagen an den 15 längsten deutschen Autobahnen in zwei Testphasen unter die Lupe genommen. Die Prüfer waren im April und im Juli vor Ort. Es ging dabei um Gastronomie, Preise, Sanitäranlagen, Kinderfreundlichkeit, Barrierefreiheit und Ladesäulen für E-Autos. Alle Testergebnisse finden Sie hier (externer Link).
Im Audio: "Mangelhaft" für die Anlage "Donautal West"
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