Wegen knapper Bundesfinanzmittel soll nicht nur bei der Bahn, sondern jetzt auch bei den Autobahnen gespart werden. Für das kommende Jahr will Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Mittel für die Autobahn GmbH des Bundes einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zufolge von bislang geplanten 6,29 Milliarden Euro auf 4,99 Milliarden Euro zusammenstreichen. Das könnte auch Autobahn-Bauprojekte in Ostbayern verzögern.
Autobahn GmbH: Instandhaltung hat Vorrang
Vorrang haben jetzt erst einmal Instandhaltungsmaßnahmen, damit die Fahrbahnen weiterhin sicher befahrbar bleiben. Aus- und Neubaupläne stehen dagegen hinten an, sagte Josef Seebacher von der Autobahn GmbH Südbayern dem BR auf Anfrage. Genaues wisse man aber auch noch nicht. Es werde derzeit alles durchgerechnet.
Fertigstellung des Pockinger Autobahnkreuzes erst 2028?
Angesichts fehlender Gelder könnte sich aber zum Beispiel auch die Fertigstellung des im Bau befindlichen Autobahnkreuzes bei Pocking, das die A94 mit der A3 verbinden soll, um ein oder zwei Jahre verzögern. Eigentlich ist die Fertigstellung bis 2026 geplant. Auch die notwendige Sanierung der schadhaften A3 zwischen Hengersberg und Passau könnte sich weiter nach hinten verschieben, sagt Seebacher.
Viele anstehende Baustellen an der A3, A92 und A93
Gerade in Niederbayern gebe es mit der A3, der A92 und der A93 viele anstehende Baustellen. So sei beispielsweise auch die Fahrbahnsanierung der A92 zwischen Wörth an der Isar und Dingolfing fällig. Auf der A93 sollte die Fahrbahnerneuerung zwischen dem Dreieck Saalhaupt und Regensburg eigentlich im kommenden Jahr vollendet werden. Das könnte womöglich auch verschoben werden.
Verschiebungen je nach Haushaltslage nichts Neues
Seebacher sagt, es habe in den vergangenen Jahrzehnten je nach Haushaltslage des Bundes immer wieder solche Schwankungen und Verschiebungen gegeben. Das sei nichts Neues. "Gerade ist das Geld halt wieder knapp", so Seebacher. Das alles mache aber die Planungen für die Autobahn GmbH nicht einfacher. Erschwerend komme ein Engpass bei den Fachkräften hinzu. Auch das müsse in die Planungen miteinkalkuliert werden, sagt Seebacher.
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