Ein Regionalzug mit mehreren Hundert Fahrgästen ist nach Angaben der Bundespolizei auf der Strecke Salzburg-München gegen einen Baum gefahren. Dieser war wegen Sturmtief "Zoltan" umgeknickt und auf die Gleise gestürzt. Rund 500 Reisende mussten aus dem Meridian-Zug geholt werden.
Der Unfall ereignete sich gegen 16 Uhr zwischen Aßling und Grafing im oberbayerischen Landkreis Ebersberg. Verletzt wurde niemand, allerdings wurde bei dem Vorfall ein Teil der Oberleitung heruntergerissen. Die Evakuierung in dem schwer zugänglichen Waldstück gestaltete sich schwierig und dauerte mehrere Stunden.
Fahrgäste im Zug helfen sich gegenseitig
Die Fahrgäste im Zug, darunter mehrere Familien mit Kindern, seien geduldig gewesen, berichtete eine BR-Reporterin an Bord des Zuges. Die Betroffenen hätten sich gegenseitig mit Essen und Trinken versorgt. "So gesehen ist die Stimmung ganz okay."
Das Aussteigen auf freier Strecke ohne Bahnsteig war für einige Menschen nur mit Unterstützung von außen möglich. Zahlreiche Feuerwehrkräfte der Umgebung waren vor Ort. Die Reisenden wurden mit Fahrzeugen aus dem Wald und mit Bussen weiter zum S-Bahnhof Grafing gebracht. Nach rund vier Stunden war die Evakuierung des Meridians abgeschlossen.
Bahnverkehr nach Zugunfall unterbrochen
Der Bahnverkehr zwischen München und Rosenheim wurde gestoppt. Zwei weitere Züge, die bereits auf der Strecke waren, wurden in Bahnhöfe zurückgezogen.
Bereits am Mittag musste die Oberleitung im Gemeindebereich von Aßling repariert werden. In Bayern wurden seit Freitag wiederholt Streckenabschnitte der Bahn wegen umgewehter Bäume oder abgerissener Äste gesperrt.
Video: Sturmtief "Zoltan" und die Folgen
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!