Retter der Bergwacht helfen bei einer Übung Menschen, die in einer Gondel gefangen sind.
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Die groß angelegte Rettungsübung an der neuen Gondelbahn am Ochsenkopf war erfolgreich.

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Rettung aus Gondeln: Großübung am Ochsenkopf erfolgreich

Rettung aus Gondeln: Großübung am Ochsenkopf erfolgreich

Im Fichtelgebirge ist am Samstag eine Großübung der Bergwacht mit mehr als 300 Beteiligten erfolgreich durchgeführt worden. Die "Geretteten", die aus den Gondeln abgeseilt wurden, waren zuvor unter anderem durch Medienaufrufe gesucht worden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

Die Ochsenkopfbahn hat eine Störung! Die Wahrscheinlichkeit, dass dies einmal eintritt, ist laut Bahnbetreiber Andreas Schreyer zwar "sehr, sehr gering", doch ganz ausschließen könne man es nicht. Deshalb wurde am Samstag im Fichtelgebirge der Ernstfall geprobt.

320 Freiwillige werden bei Übung aus Gondeln gerettet

Retter der Bergwacht hängen mit Seilen gesichert seitlich an der Gondel, öffnen die Kabinentür von außen - in 20 Metern Höhe. Gleichzeitig müssen sie die Fahrgäste im Inneren beruhigen. Andreas Becker von der Bergwacht Wunsiedel muss zusammen mit seinen Kameraden die 10 Passagiere nun nacheinander abseilen. Insgesamt sitzen 320 Menschen in 32 Gondeln. Für die Rettung hat die Bergwacht drei Stunden Zeit.

"Wir haben das oft genug geübt aber wir haben einen gehörigen Respekt davor. Weil es eine Ausnahmesituation ist, dass man so eine Übung mit 320 Leuten macht. Das birgt natürlich immer ein Risiko mit." Andreas Becker, Bergwacht Wunsiedel

Abseilen "kostet Überwindung"

Mit einem Seilrettungsgerät fahren die Höhenretter am Tragseil von Kabine zu Kabine und seilen die Insassen ab. Das sind Freiwillige, die sich vorab für die Übung beworben hatten. Am Boden werden die Geretteten von anderen Bergwachtkameraden aus der Gefahrenzone gebracht. "Im ersten Moment kostet es Überwindung, wenn der Boden weg ist und man sieht nicht, was unten ist", sagt ein Übungsteilnehmer nach dem Abseilen. Insgesamt waren an der Übung neun Rettungsteams von Bergwachten aus dem ganzen Fichtelgebirge im Einsatz.

Neue Gondeln statt alter Sessel

Die neue Ochsenkopf-Seilbahn mit 10er-Gondeln wurde im Dezember 2023 eröffnet. Sie hat einen in die Jahre gekommenen Sessellift ersetzt, der von Bischofsgrün aus über die Nordseite des Berges zum Gipfel führte. Einen Liftbetrieb gibt es am Ochsenkopf bereits seit mehr als 50 Jahren - so eine groß angelegte Übung gab es hier vorher aber noch nie. Derzeit wird auch die zweite Seilbahn, die von Fleckl aus über die Südseite auf den Berg führt, erneuert. Auch hier weicht ein alter Sessellift neuen Gondeln.

Im Jahr 1968 waren die ersten beiden Doppelsessellifte auf dem 1.024 Meter hohen Ochsenkopf errichtet worden. Sie wurden 1991 und 1997 durch Neubauten ersetzt. Diese stießen allerdings bei der Beförderungskapazität der Wintersportler an ihre Grenzen. Für die Betreiber wurde es zunehmend schwieriger, Ersatzteile für die an Verschleiß leidenden Bergbahnen zu bekommen. Die Kabinenbahnen sind die nun die dritte Generation von Seilbahnen auf dem oberfränkischen Wintersportberg. Die Kosten für die neuen Lifte betragen insgesamt rund 41,5 Millionen Euro.

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