Rund 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Bergwacht, Rettungsdiensten und Polizei waren am Donnerstag an der Höhlenrettung beteiligt.
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Rund 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Bergwacht, Rettungsdiensten und Polizei waren am Donnerstag an der Höhlenrettung beteiligt.

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Rettung aus Höhle: Besucher haben Felssturz selbst verursacht

Zwei Stunden war eine Wandergruppe am Donnerstag in einer Höhle im Landkreis Amberg-Sulzbach verschüttet. Dann wurden die vier Leute unversehrt gerettet. Nun steht fest: Den verhängnisvollen Felssturz hat wohl ein Mitglied aus der Gruppe verursacht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die Höhlenbesucher, die am Donnerstag im Brändelbergloch im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst verschüttet worden sind, haben den verhängnisvollen Felssturz vermutlich selber ausgelöst. Das geht aus den Schilderungen eines Betroffenen und eines Bergungshelfers hervor. Beim Ausstieg aus der Höhle nahe Königstein im Landkreis Amberg-Sulzbach habe einer der Besucher einen 30 bis 40 Kilogramm schweren Gesteinsbrocken losgetreten, erzählte einen Tag nach der Rettung einer der Jugendlichen dem BR: "Der Brocken hat den Spalt genau in der Mitte versperrt. Und oben auf diesem Stein lag dann noch ein bisschen Geröll. Wir wollten kein unnötiges Risiko eingehen. Deswegen haben wir dann die Bergwacht alarmiert."

"Wir waren eigentlich relativ entspannt"

Zwei Mitglieder der Gruppe aus dem Raum Nürnberg und Görlitz hatten die Höhle vor dem Felssturz noch verlassen können, vier Personen blieben dann eingesperrt. Panik habe bei den Eingeschlossenen nicht geherrscht, berichtete der Jugendliche weiter. "Wir waren eigentlich unten in der Höhle relativ entspannt. Und wir sind ja dann noch relativ schnell rausgekommen."

Rund 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Bergwacht, Rettungsdiensten und Polizei waren am Donnerstag damit beschäftigt, den Fels zu beseitigen. "Insgesamt waren wir zwei Stunden da unten, die aber extrem schnell vorbeigegangen sind", erzählte der Augenzeuge weiter.

Wetter war nicht schuld am Felssturz

Ursprünglich war gemutmaßt worden, dass der viele Regen der letzten Tage den Felssturz mit verursacht haben könnte. Wie der Höhlenexperte Nils Bräunig von der Bergwacht Frankenjura dem BR sagte, habe die Witterung aber nichts mit dem Herabbrechen des Felsblocks zu tun gehabt. Auch er glaubt, dass einer der Höhlengeher beim Hinausgehen aus dem Eingangsbereich der Höhle den Felssturz verursachte.

Brändelbergloch bleibt gesperrt

Bräunig ist bei der Bergwacht Frankenjura in der Abteilung Höhlenrettung verantwortlich für die Ausbildung und Einsätze. Er war bei der Höhlenrettung am Brändelbergloch dabei. Die Höhle ist laut Bräunig bekannt für viel loses Material. Die Höhle ist nun bis auf Weiteres gesperrt.

Im Video: Rettungsarbeiten nach Felssturz in Höhle im Landkreis Amberg-Sulzbach

Bei einem Felssturz in einer Höhle im Landkreis Amberg-Sulzbach sind heute mehrere Menschen eingeschlossen worden.
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Bei einem Felssturz in einer Höhle im Landkreis Amberg-Sulzbach sind heute mehrere Menschen eingeschlossen worden.

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