Am Deggendorfer Landgericht beginnt Anfang Mai der Revisionsprozess gegen einen mutmaßlichen Raser. Der Motorradfahrer soll im Juli 2018 an einem Verkehrsunfall in Kalteck (Lkr. Regen) beteiligt gewesen sein, bei dem ein Familienvater starb und dessen Sohn lebensgefährlich verletzt wurde.
Fünf Jahre Haft für Motorradfahrer - BGH hebt Urteil auf
Das Landgericht Deggendorf hatte den Motorradfahrer ein Jahr nach dem schweren Unfall zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das Gericht kam außerdem zur Überzeugung, dass auch der Motorradfahrer als Unfallbeteiligter zu betrachten und zu verurteilen sei. Eine Ansicht, die die Richter am Bundesgerichtshof (BGH) nicht teilten: Sie sahen keine unmittelbare Unfallbeteiligung und hoben die zunächst verhängte Strafe auf. Der Mann kann nun mit einem milderen Urteil rechnen.
Rennen auf der kurvigen Bergstrecke - Sportwagen rast in Auto
Der dramatische Unfall ereignete sich im Juli 2018. Damals sollen sich der Motorradfahrer und ein Autofahrer auf der kurvigen Bergstrecke zwischen Deggendorf und Achslach (Lkr. Regen) ein Rennen geliefert haben. Zeugen berichteten im ersten Prozess von teils waghalsigen Überhol- und Fahrmanövern.
Dabei hatte der Autofahrer in einer Kurve die Kontrolle über seinen Sportwagen verloren und war damit mit hoher Geschwindigkeit in den Oldtimer des unbeteiligten Familienvaters geschleudert. Der 38-Jährige starb an der Unfallstelle, sein damals zehn Jahre alter Sohn überlebte mit schwersten Verletzungen. Er wird sein Leben lang mit den Folgen des Unfalls kämpfen.
Zunächst zwei Termine angesetzt
Der Revisionsprozess beginnt am 4. Mai um 9 Uhr am Landgericht Deggendorf. Dort werden laut Mitteilung einer Gerichtssprecherin zunächst vier Zeugen angehört. Vorerst ist ein Fortsetzungstermin am 11. Mai angesetzt.
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