Die Polizei hat am Wochenende im Landkreis Passau eine lebensgefährliche Schleuseraktion beendet. Zehn türkische Staatsangehörige, darunter drei Kinder, sollten unter menschenunwürdigen Umständen nach Deutschland gebracht werden.
Fahrer lässt sich zunächst nicht stoppen
Die zehn Personen waren in einem Renault Kangoo versteckt, den die österreichische Polizei bereits in Schärding in Oberösterreich kontrollieren wollte. Der Fahrer missachtete allerdings die Anhaltesignale, gab Gas und flüchtete über den Grenzübergang Neuhaus am Inn nach Deutschland. Die Bundespolizei konnte den Wagen schließlich in Pocking (Lkr. Passau) stoppen.
Auch drei Kinder auf der Ladefläche
Am Steuer saß ein 22-jähriger Deutscher. Sein Beifahrer konnte sich mit türkischem Pass und deutschem Aufenthaltstitel ausweisen. Die anderen Personen im Wagen - türkische Männer, Frauen und drei Kinder im Alter von fünf, neun und elf Jahren - hatten keine Dokumente bei sich. Sie lagen zusammengekauert und ohne jegliche Sicherheitsvorrichtung auf der Ladefläche des Kombis. Laut Polizei wirkten sie äußerst verängstigt. Zudem lag Erbrochenes auf der Ladefläche.
Im Juli hatte die Bundespolizei Passau eine gefährliche Schleusung unterbunden. Die Beamten hatten 14 Menschen in einem Lkw entdeckt. Die Männer und Frauen saßen ungesichert auf der Ladefläche zwischen Transportgut.
Polizei holt Rettungsdienst
Die Beamten kümmerten sich um die Personen und verständigten den Rettungsdienst. Akute gesundheitliche Probleme konnten nicht festgestellt werden. Gegen die mutmaßlichen Schleuser wird wegen Einschleusens von Ausländern unter einer schweren Gesundheitsgefährdung ein Verfahren eingeleitet. Sie sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Die strafmündigen geschleusten Männer und Frauen wurden wegen unerlaubter Einreise angezeigt. Sie und die drei Kinder wurden nach Österreich zurückgewiesen.
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